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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Zukunftsangst nach Umzug ins Ausland

Letzte Nachricht: 14. Juni 2015 um 14:49
D
dollie_12237881
12.11.14 um 5:46

Hallo zusammen,

ich lese schon seit einer Zeit diverse Einträge hier und habe nun nach ein paar schlimmen Tagen beschlossen mich mit meinen Problemen an dieses forum zu wenden, in der Hoffnung, dass ich Gleichgesinnte finde und über meine Sorgen reden kann. Vielleicht hilft es auch einfach nur darüber zu schreiben und mir alles von der Seele zu schreiben.

Zu meinem Fall. Ich bin vor gut 3 Monaten in die USA gezogen, um meinen damaligen Freund zu heiraten, der von dort kommt. Wir hatten davor eine Fernbeziehung und davor haben wir ca. 4 Monate zusammen in Deutschland gelebt.
Kurz nach meiner Ankunft hat mein Mann seinen Job verloren und ich bin in eine tiefe Krise gestürzt, die manchmal schlimmer mal besser war. Die berufliche Situation meines Mannes hat sich ein bisschen stabilisiert mittlerweile, er arbeitet für ein Start-Up, verdient aber viel zu wenig derzeit. Noch leben wir von Ersparnissen und der finanziellen Hilfe meiner Eltern, denn ich kann derzeit noch nicht arbeiten, weil ich noch auf meine Papiere warten muss.

Seit ca. 4 Wochen kämpfe ich nun mit extremen Angstzuständen, vor allem morgens nach dem Aufwachen, Angst was die Zukunft bringt, ob wir beide arbeiten können und Geld zum Leben haben und extremes Heimweh. Ich erinnere mich noch so gut an die Zeit mit ihm in Deutschland, als ich meinen sicheren Job hatte und meine wunderschöne Wohnung. Wir waren sehr glücklich da. Meine Eltern in unmittelbarer Nähe, ich habe mich sehr beschütz gefühlt.
Hier wohnen wir in einer Wohnung, die mir so gar nicht gefällt, es ist mittlerweile bitterkalt und ich verkrieche mich nur, habe keine Kraft mich um irgendetwas zu kümmern was meine Situation angeht..ich warte nur auf meine Papiere und darauf, dass ich endlich wieder zu Besuch nach D kann, denn die Ausreise ist mir derzeit wegen fehlender Greencard untersagt....es ist wohl ein psychologisches Problem, fühle mich gefangen hier, habe das Gefühl die Kontrolle über mein Leben verloren zu haben und will am Liebsten wieder in mein altes Leben zurück, das es leider nicht mehr gibt. Ich habe liebe Freunde hier gefunden und eine sehr nette Schwiegerfamilie, die mir alle versuchen zu helfen, aber es dringt nichts wirklich zu mir durch und wenn hält es gerade mal ein paar Stunden an. Ich skype stundenlang mit meinen Eltern, was die Situation oft nicht besser macht und wir wälzen die Probleme hin und her und versuchen irgendwelche Lösungen zu finden.

Ich liebe meinen Mann sehr, aber die Angstzustände setzen mir so zu, dass ich nicht immer klar denken kann. Ich war schon bei einem Psychologen hier, hat leider gar nichts geholfen. Medikamente will ich bisher nicht nehmen, versuche aber Johanneskraut in den nächsten Tagen.

Nach Deutschland zurück zu gehen ist derzeit keine Option, da mein Mann dort so gut wie gar keine Berufschancen hat, noch weniger wie gerade in den USA und auch nicht deutsch spricht, oder nur sehr wenig.

Ich bin einfach sehr entmutigt und heimwehgeplagt und leide extrem unter diesen Ängsten.
Geht es jemandem hier ähnlich oder hat jemand bereits etwas in der Art durchgemacht. Ich habe viele Tipps bekommen, aber kann sie kaum anwenden.

Hoffe es meldet sich hier jemand und wir können unsere Sorgen und Probleme zusammen angehen....








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Y
yushua_984474
11.06.15 um 17:22

Hey du,
dein Beitrag ist nun schon ein bisschen her, aber ich wollte dich mal fragen, wie es dir nun mit Deiner Situtation geht?

Bei mir war es so, Ende 2013 mein Freund die Beziehung beendet hat und ich durch den Auszug in ein total Loch gefallen bin. Ich befand mich in einer richtigen Krise. Fühlte mich immer verloren und mich nirgends wohl und wollte nur noch mein altes Leben zurück. Ich hatte plötzlich Panikattacken und extreme Angstzustände, besonders auch wie du nach dem Aufwachen und eher morgens, aber auch abends.

Meine Freunde haben mir zu dieser Zeit sehr geholfen und ich habe auch angefangen zu einer Therapeutin zu gehen. Was mir auch sehr gut tat und tut. Medikamente wollte ich auch nie nehmen. Habe aber auch hoch dosiertes Johanniskraut ausprobiert, was auch ein bisschen geholfen hat. und Lasea Kapseln (Lavendelöl) hab ich genommen. Die fand ich auch gut zur Beruhigung.

Mir hat es auch total gut getan sämtliche Bücher über das Thema Angst, Selbsthilfe etc. zu lesen. Es gibt super tolle Blogs, bei denen man sich gute Informationen holen kann und wo man sich nicht so alleine fühlt.

Mittlerweile geht es mir recht gut und ich fühle mich ganz gut angekommen. Obwohl es immer noch Momente gibt, in denen Panik und Angst wieder durchkommt. Aber es hat seine Zeit gedauert.

Ich wünsche Dir viel Kraft. Vielleicht geht es dir mittlerweile auch wieder besser?!

Alles Liebe für Dich!

A.

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D
dollie_12237881
14.06.15 um 14:49
In Antwort auf yushua_984474

Hey du,
dein Beitrag ist nun schon ein bisschen her, aber ich wollte dich mal fragen, wie es dir nun mit Deiner Situtation geht?

Bei mir war es so, Ende 2013 mein Freund die Beziehung beendet hat und ich durch den Auszug in ein total Loch gefallen bin. Ich befand mich in einer richtigen Krise. Fühlte mich immer verloren und mich nirgends wohl und wollte nur noch mein altes Leben zurück. Ich hatte plötzlich Panikattacken und extreme Angstzustände, besonders auch wie du nach dem Aufwachen und eher morgens, aber auch abends.

Meine Freunde haben mir zu dieser Zeit sehr geholfen und ich habe auch angefangen zu einer Therapeutin zu gehen. Was mir auch sehr gut tat und tut. Medikamente wollte ich auch nie nehmen. Habe aber auch hoch dosiertes Johanniskraut ausprobiert, was auch ein bisschen geholfen hat. und Lasea Kapseln (Lavendelöl) hab ich genommen. Die fand ich auch gut zur Beruhigung.

Mir hat es auch total gut getan sämtliche Bücher über das Thema Angst, Selbsthilfe etc. zu lesen. Es gibt super tolle Blogs, bei denen man sich gute Informationen holen kann und wo man sich nicht so alleine fühlt.

Mittlerweile geht es mir recht gut und ich fühle mich ganz gut angekommen. Obwohl es immer noch Momente gibt, in denen Panik und Angst wieder durchkommt. Aber es hat seine Zeit gedauert.

Ich wünsche Dir viel Kraft. Vielleicht geht es dir mittlerweile auch wieder besser?!

Alles Liebe für Dich!

A.

Danke!
Liebe A.,

ich war wirklich ganz überrascht, dass ich doch noch ein Feedback auf meinen post von damals (lange ist es her, ein anderes Leben...) bekommen habe, danke noch einmal dafür - zumal, sich das Blatt bei mir aber seitdem komplett gedreht hat.
Es ging einfach nicht mehr in den USA und wurde nur noch schlimmer mit starken Angstzuständen und Hoffnungslosigkeit die seines Gleichen sucht und ich musste schmerzlich erkennen, dass ich nicht dafür gemacht bin so weit weg von meiner "Heimat, Familie und Freunde" zu sein und dass es nicht abzusehen war, was diese Situation mit mir gemacht hat. Ich bin dann letztes Jahr im Dezember zurück nach D geflogen und lebe nun wieder - recht glücklich - hier und fühle mich wieder, wie die Person, die ich war und die ich sein will. Den kulturellen Background den ich in D hatte und in den USA teilweise sehr vermisst habe, hat mich wieder zu der Person gemacht, in die sich auch mein Mann verliebt hat. Ich bin wieder stark, selbstbewusst und arbeite seit Mai wieder in einem echt tollen Job. Es war ein hartes Stück Arbeit, das ich da vor mir hatte: Auswandern->Rückwandern->Arbeitslos sein->Jobsuche etc. aber ich habe es geschafft, u.a. auch mit der Hilfe von meiner Familie und meinen Freunden und Heilpraktikern. Ich nehme seit Januar Spagyrik-Tropfen, die mich viel gelassener und ruhiger machen und bin seit ein paar Wochen noch unterstützend in einer Hypnosetherapie, um die letzten Zweifel und Schuldgefühle zu beseitigen bzw. an mir zu arbeiten, dass ich wieder ein selbstbestimmtes glückliches Leben führen kann.

Mein Mann hat trotz allem zu mir gehalten, wenn es auch sehr schwer für ihn ist. Er war an Weihnachten und Ostern zu Besuch hier und derzeit unternehmen wir gerade alles, dass er im Sommer diesen Jahres nach D zu mir zieht, wir eine eigene Wohnung beziehen und er dann erst mal deutsch lernt und so lange für seine US-Firma vom Internet aus tätig ist (wir leben ja Gott sei dank in modernen Zeiten!). Alles andere müssen wir dann auf uns zukommen lassen, man hat ja für nichts eine Garantie im Leben. Ich kenne ihn aber so gut, dass ich weiß, dass er hier nicht zu Heimweh neigt, sondern sich hier sehr sehr wohl fühlt...wir werden es abwarten müssen.

Ich habe auch sehr viel über Angst und Heimweh gelesen, ich hatte Begegnungen mit wildfremden Menschen, die mir irgendwie den richtigen Weg gewiesen haben und ich habe sehr sehr tiefe Erfahrungen gemacht, auch was mich selbst betrifft. Ja, 2014 und auch noch 2015 waren meine Schicksalsjahre und haben mich ganz stark geprägt. Wenn man es schafft, eine gewisse Dankbarkeit zu entwickeln, dass einem diese harte Lebenskrise einen Schritt weiter gebracht hat, dann wächst man daran auch innerlich.

Ich kann dir nur empfehlen, wenn du für so etwas offen ist - eine gute Hypnosetherapie zu machen, denn obwohl ich manchmal denke...das bringt doch nicht wirklich was, hat sich mein Bewusstsein verändert und das strahle ich auch aus. Meine Freunde sagen mir das ständig und die wären auch bodenehrlich wenn es nicht so wäre. Ich fühle mich wirklich besser und tief sitzende Probleme scheinen wesentlich unwichtiger zu werden.

Ich wünsche dir von Herzen, dass es dir weiter besser geht und du bald wieder zu der glücklichen, selbstbestimmten Person geworden bist, die du sein willst!

Alles Liebe!
S.

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