Projektion
mit 2 Haupt-Komponenten:
1) die gefärbte Erinnerung an die Zeit - die Geschichte mit "der guten alten Zeit" und die mit der "Jugendliebe" - wir erinnern uns an längst vergangene Zeiten (mit ganz wenigen Ausnahmen) meist sehr positiv. Da war das Leben noch rosa, man hatte nicht so viele Sorgen und es erscheint einem in der Erinnerung irgendwie als besser als heute - Personen, die mit dieser Zeit verknüpft sind, ohne in der heutigen verwurzelt zu sein, kriegen den Effekt mit ab. Einen Teil Deiner Sehnsucht, dass es wieder so schön wie damals wäre, projizierst Du auf diese Person.
2) er ist eine Idealgestalt. Unerfüllte Liebe ist die einzig reine Liebe. Jeden Traum-Typen, mit dem man eine Beziehung führt, holt irgendwann mal der Alltag ein. Es gibt keinen Menschen, an dem einen nicht *irgend etwas* nervt, der einem *immer* an der richtigen Stelle Komplimente macht und nie an der falschen Wunde kratzt (was ja manchmal auch nötig ist). Keinen Traum-Typen, bei dem man sich nicht darum kümmern muss, dass man auch nach 2 Jahren sich noch freut, nach Hause zu kommen, sondern bei dem das von ganz allein so ist - und auf der anderen Seite den eigenen Alltag, wo man das, was einen stört, oft leichter und stärker wahrnimmt als das, was schön ist. Man liebt ein Bild von einem Typen, eine glorifizierte Idealgestalt mit Heiligenschein. Der würde zwar nach einer Weile abfallen, wenn daraus eine Beziehung wird - aber das sieht man in diesem Moment ja noch nicht. Im dem Moment sieht man nur die glorifizierte Version.
Wäre meine Theorie - so ins Blaue geschossen -