Ich bin ein Mensch...
...der sich Schwäche nicht zugesteht. Ich bin zwar in Therapie, aber ich musste da immer durch. Zu Stolz für eine Klinik, zu Stolz für Medikamente (bis jetzt). Ich darf mir Schwäche nicht zugestehen, nicht zeigen. Auf der Arbeit immer alles geschluckt. Kündigungen wegen mangelnder Konzentration geschluckt. Heute darf man sich nicht auf ADHS rausreden, wir müssen alle funktionieren.
Ich weine kaum vor andern Menschen. Nur vor meinem Partner. Nichtmal in der Therapie.
Was mich aber immer fertig gemacht hat, obschon ich stets ein selbewusstes Mädchen war (trotz Mobbing und all dem Scheiss) waren die Trennungen. Seit der Scheidung meiner Eltern, als ich 5 war, habe ich mit lähmenden Verlustängsten zu kämpfen. Und verlassen zu werden, von Partnern, weil ich zu... hm... anstrengend (?) bin, das ist ein unerträglicher Gedake.
Ich habe schlimme Phasen hinter mir mit viel Suizidalität. Heute (mit 20) weiss ich, dass wir nicht sterben wollen. Menschen, die Selbsttötungsabsichten haben, wollen nicht wirklich sterben. Wir wollen doch nur nicht mehr so leben, wie wir es grade tun und wissen nicht wie wir es ändern sollen. Unter anderen Umständen, wäre das Leben schön.
Diese Erkenntnis hat mich stärker werden lassen. Ich will nicht sterben.
Grade bin ich in einer sehr schlimmen Phase. Aber ich schaffe es. Wie ich mit der Depression klar komme? Zuversicht. Mal läuft ein Tag so, mal so. Im Moment, will ich nur meinen Frieden im Schlaf. Aber die Kunst ist es, sich nicht hängen zu lassen. Jeden Tag wieder aufzustehen. Sich etwas Gutes zu tun. Die Kunst, ist die HOFFNUNG. Und das ist es, was zuletzt stirbt, die Hoffnung.
Ich liebe mein Leben. Und irgendwann wird es so sein, wie ich es mir vorstelle. Ich beginne jeden Morgen aufs neue dafür zu kämpfen.
Auch wenn es zugegebenermassen grade unerträglich ist...