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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Wie geht man mit hass um?

Letzte Nachricht: 3. Oktober 2015 um 1:15
S
sallie_12132571
28.09.15 um 23:31

Hallo ihr Lieben

Ich wünsche mir dringend Hilfe, aber ich bitte jene Personen, die sehr sensibel sind nun wegzuklicken, weil in diesem Thread viele schlimme Ereignisse und starke Emotionen zu lesen sind.

Ich bin ein sehr friedliebender und liebevoller Mensch. Gefühle wie Eifersucht oder Wut kenne ich grösstenteils aus der Pubertät, aber in einem durchaus normalen Ausmass. Meine Freunde sagten immer, wenn ich wütend bin wäre das, als würde jemand mit Gänseblümchen werfen, ernst gemeint aber trotzdem sehr liebevoll.

Ich schreibe diesen Beitrag weil ich (19) seit 1.5 Jahren einen Hass empfinde, mit dem ich nicht umgehen kann. Ich kenne mich selbst so nicht und habe Angst vor dieser Seite an mir.

Vor 1.5 Jahren hat die beste Freundin meiner Mutter, die die Mutter meines besten Freundes war und die ich daher sehr gut kannte (meine Eltern kannten sie durch mich) meiner Mutter den Mann ausgespannt. Jetzt denken alle: aber da gehören doch 2 dazu! Das stimmt, aber sie hat das ganze geplant. Sie hat ihn verführt als er krank und meine Mutter mit den Nerven am Ende war.

Meine Familie ist über Nacht auseinander gebrochen. Ich war 1 Monat obdachlos (im Februar, das war arschkalt) und wurde nachher in eine Psychiatrie gebracht weil ich mich umbringen wollte. Meine Verwandten (Oma, Onkels, Tanten, Cousins) haben mich nie besucht, sie schienen diese Frau zu lieben und meldeten sich nie wieder bei mir.

Ich kann die Qualen die ich und meine Mama durchlebt haben nicht beschreiben. Ich fühlte mich wie eine Fotografie, die langsam verblasst. Ich habe mich gefühlt, als würde ich sterben. Darum wollte ich mir das Leben kurz und schmerzlos nehmen.

Ich musste über Nacht erwachsen werden. Das hat Spuren hinterlassen. Ich würde mich nicht als Depressiv bezeichnen, aber ich lache weniger. Ich bin viel ernster und stehe oft über den Dingen. Mein warmes Herz ist irgendwie so kalt geworden.

Mein Problem ist jetzt, dass ich nach 1.5 Jahren immernoch einen tiefen Hass empfinde. Ich kenne das Gefühl nicht. Ich will, dass diese Frau die Schmerzen, die wir hatten und teilweise noch haben, kennenlernt. Ich will, dass sie leidet. Und ich traue mich das kaum zu schreiben, aber ich will, dass sie qualvoll stirbt. Ich würde sie nie umbringen, aber ich glaube, wenn ich sie auf der Strasse sehen würde, könnte ich mich nicht beherrschen und würde ihr weh tun. Ich will, dass die Welt meine Geschichte erfährt. Ich will, dass die Leute wissen, was sie für ein Mensch ist. Ich will, dass sie so alleine ist, wie ich es war.

Ich will, dass die Frau, die mir meine Kindheit genommen hat, nicht einfach so davon kommt.

Ich zähle auf eure Hilfe, ich weiss nicht mehr, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll. Um ehrlich zu sein, ich habe wieder Suizidgedanken, weil das die einzige Lösung ist, diese grauenhaften Gefühle loszuwerden.

In Liebe und Hoffnung

Eure Apfelschale

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O
oonagh_12840145
29.09.15 um 14:56

LOSLASSEN!
Wenn du glücklich sein willst, musst du loslassen!
Was bringt es in der Vergangenheit zu leben und rächen zu wollen? Hilft es dir und deiner Familie? Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, aber das Hier und Jetzt!
Finde ein Ritual mit dem du abschließen kannst! z.B. schreibe deine Wut auf, alles raus lassen auf ein Blatt Papier und dann zerbrenne dieses Blatt. Oder gehe in den Wald und schreie deine Wut raus.
Und dann schaust du was du im Hier und Jetzt hast, was dir Halt gibt, dir wichtig ist! Und was willst du zukünftig? Was sind deine Ziele? Suche dir Hobbys die dir gut tun und Menschen die dir Halt und Kraft geben!

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S
sajan_12251676
02.10.15 um 4:47

Meine Empfehlung
Hallo Apfelschale,

was ich dir empfehle ist, wie lilienfee1 bereits geschrieben hat, versuchen das Geschehene hinter dich zu lassen.
Deine Geschichte hat es irgendwann - irgendwo auch schon bei anderen Menschen und anderen Familien gegeben und wird irgendwann - irgendwo wieder passieren.
Rache ist nicht süß, sondern schlecht!
Denn wenn du darüber nachdenkst, steigt in dir jedesmal Wut und Hass auf. Das bringt dich Stück für Stück um den Verstand.
Du spielst immer wieder diese schlimme Zeit als Film ab.
Aber warum? Versuch dieses Videoband zu löschen. Denn das ist kein guter Film für dich.
Kurz gesagt: Man soll sich nicht mit Dingen beschäftigen, die man nicht mag. Denn wenn der Geist sich nicht ausruhen kann, leidet irgendwann auch der Körper. Nicht auszudenken deine Mitmenschen, die vielleicht etwas davon mitbekommen und sich sorgen machen.

Ich schlage dir vor: Zunächst nicht mehr darüber nachzudenken. Wenn es passiert, dass solche Gedanken kommen, sag einfach zu dir selbst: "Das sind böse Gedanken. Ich will nicht mehr darüber nachdenken. Nein! Das lehne ich ab! Nein, ich denke an was Anderes, an was Schönes! Ab jetzt!"

Wandle deine negative Erfahrungen in gute Energie um!
Die Obdachlosigkeit war für dich bestimmt ein Schock.
Aber es soll tatsächlich Menschen, geben die diese Erfahrung machen wollen.

Du bist ein gereifter Mensch geworden. Das Gebrochene in dir, das kannst du irgendwann wieder heilen. Wahrscheinlich bleiben Narben, aber sie sind dann vielleicht kaum noch sichtbar.
Lass dir Zeit! Dein "kaltes" Herz kannst du warm trainieren.
Das geht sicherlich. Vielleicht hat deine Sensibilität/dein Einfühlungsvermögen etwas abbekommen. Aber das kannst du zb. mit romantische/dramatische Bücher/Filme zurückgewinnen. (Deine trostlosen Gedanken auszutricksen, um glücklicher zu werden) Und Versuche weniger Angst vor deiner Zukunft zu haben! Weil letztlich geht es immer nur um den Wunsch nach einer heilen Welt. Und das kannst du nur, wenn du bereit bist dich selbst zu heilen! Damit meine ich die geschundene Seele zu heilen. Es geht nunmal besser mit positiven Gedanken.


LG

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S
sallie_12132571
02.10.15 um 22:08
In Antwort auf sajan_12251676

Meine Empfehlung
Hallo Apfelschale,

was ich dir empfehle ist, wie lilienfee1 bereits geschrieben hat, versuchen das Geschehene hinter dich zu lassen.
Deine Geschichte hat es irgendwann - irgendwo auch schon bei anderen Menschen und anderen Familien gegeben und wird irgendwann - irgendwo wieder passieren.
Rache ist nicht süß, sondern schlecht!
Denn wenn du darüber nachdenkst, steigt in dir jedesmal Wut und Hass auf. Das bringt dich Stück für Stück um den Verstand.
Du spielst immer wieder diese schlimme Zeit als Film ab.
Aber warum? Versuch dieses Videoband zu löschen. Denn das ist kein guter Film für dich.
Kurz gesagt: Man soll sich nicht mit Dingen beschäftigen, die man nicht mag. Denn wenn der Geist sich nicht ausruhen kann, leidet irgendwann auch der Körper. Nicht auszudenken deine Mitmenschen, die vielleicht etwas davon mitbekommen und sich sorgen machen.

Ich schlage dir vor: Zunächst nicht mehr darüber nachzudenken. Wenn es passiert, dass solche Gedanken kommen, sag einfach zu dir selbst: "Das sind böse Gedanken. Ich will nicht mehr darüber nachdenken. Nein! Das lehne ich ab! Nein, ich denke an was Anderes, an was Schönes! Ab jetzt!"

Wandle deine negative Erfahrungen in gute Energie um!
Die Obdachlosigkeit war für dich bestimmt ein Schock.
Aber es soll tatsächlich Menschen, geben die diese Erfahrung machen wollen.

Du bist ein gereifter Mensch geworden. Das Gebrochene in dir, das kannst du irgendwann wieder heilen. Wahrscheinlich bleiben Narben, aber sie sind dann vielleicht kaum noch sichtbar.
Lass dir Zeit! Dein "kaltes" Herz kannst du warm trainieren.
Das geht sicherlich. Vielleicht hat deine Sensibilität/dein Einfühlungsvermögen etwas abbekommen. Aber das kannst du zb. mit romantische/dramatische Bücher/Filme zurückgewinnen. (Deine trostlosen Gedanken auszutricksen, um glücklicher zu werden) Und Versuche weniger Angst vor deiner Zukunft zu haben! Weil letztlich geht es immer nur um den Wunsch nach einer heilen Welt. Und das kannst du nur, wenn du bereit bist dich selbst zu heilen! Damit meine ich die geschundene Seele zu heilen. Es geht nunmal besser mit positiven Gedanken.


LG

Vielen dank,
...aber Verdrängen kann ja nicht die Lösung sein? Verdrängtes hat mir bisher durch mein Unterbewusstsein viel Schmerz bereitet. Ich möchte bewusst leben und fühlen. Ich will mich nicht der Gesellschaft fügen und dafür jegliche Sinne verlieren...

Und die Gedanken ablehnen. Wieso sollte ich ablehnen was da ist? Ich bin Buddhistin und meine Ansicht von Spiritualität beruht auf liebevoller Annahme. Nur bei diesem Thema klappt es noch nicht.

Die Obdachlosigkeit war hingegen ganz okay. Wenn man nirgends wohnt, wohnt man überall und hat ziemlich viel Platz.

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S
sajan_12251676
03.10.15 um 1:00
In Antwort auf sallie_12132571

Vielen dank,
...aber Verdrängen kann ja nicht die Lösung sein? Verdrängtes hat mir bisher durch mein Unterbewusstsein viel Schmerz bereitet. Ich möchte bewusst leben und fühlen. Ich will mich nicht der Gesellschaft fügen und dafür jegliche Sinne verlieren...

Und die Gedanken ablehnen. Wieso sollte ich ablehnen was da ist? Ich bin Buddhistin und meine Ansicht von Spiritualität beruht auf liebevoller Annahme. Nur bei diesem Thema klappt es noch nicht.

Die Obdachlosigkeit war hingegen ganz okay. Wenn man nirgends wohnt, wohnt man überall und hat ziemlich viel Platz.

Schön, dass du negatives in positives umwandeln kannst
Man wohnt überall und hat viel Platz. Man hat dadurch Freiheit. Das ist ein sehr guter Gedanke.
Das Leben ist nie einfach. Es gibt bei allen Menschen Höhen und Tiefen. Sei es durch Verluste, Krankheiten, Sucht...
Wenn nicht bei sich selbst, dann bei ihren Liebsten. Und das kann manchmal noch mehr wehtun.

Entscheidend ist, wie man daraus gestärkt herauskommt und diese ungünstigen Erfahrungen für sich richtig/günstig verarbeiten kann.
Ich denke, die Buddhisten glauben an Schicksal und Wiedergeburt.
Vielleicht hat diese Frau den Mann (wieder)gefunden hat. Vielleicht hast du der Dame im vorherigen Leben etwas geschuldet, deine Mutter ebenfalls.
Und das Karma hat sich demnach so begünstigt, dass ihr euch in diesem Leben wiedergetroffen habt, und du bezahlen musstest.
Für diese Frau, die euch den Mann weggenommen hat und auch für den Mann selbst, ist die Situation wahrscheinlich auch nicht einfach gewesen.

Falls es mit dem Karma nicht so sein sollte und ihr euch in diesem Leben zum ersten Mal begegnet seid - was wiederum bedeuten könnte, dass sowohl die Frau und der Mann euch nun etwas schulden - kannst du dir ja wünschen ihnen die Schulden zu erlassen. (Ich weiß nicht, ob das geht, mit Buddhismus kenn ich mich nicht aus)
Denn im nächsten Leben würden sie dann nach dem Gesetz des Karmas benachteiligt sein. Aber wenn du ein gutes Herz hast, kannst du ja dafür beten, dass sie diese Last/Bürde nicht tragen müssen, weil du es ja selbst erlebt (hast).

Du musst bedenken, dass wir alle irgendwann - irgendwo mal geboren wurden. Wir haben alle Eltern gehabt. (okay Retortenkinder nicht, sie tun mir auch leid.)
Und diese Frau war auch mal ein Kleinkind, Kind, Jugendliche gewesen. Und im Laufe ihres Lebens hat sie bestimmte Erfahrungen durchgemacht, kurz gesagt: Sie will auch, wie du überleben, und ihr Glück suchen. Aber vielleicht kann sie es leider nicht besser.
Eigentlich geht es kaum besser. Denn einen Knall hätte es ohnehin gegeben, da der Mann mit deiner Mutter zusammen lebte. Tja so ist nunmal die Welt, jeder versucht sich an was festzuhalten, wo er meint, dass es gut für ihn ist. Egoismus und Gier machen sich gerne breit.

Eine Liebe kann man nicht immer steuern. Vielleicht hat es bei den beiden tatsächlich "Klick" gemacht...?! Dadurch hat sich automatisch einen gewissen Nachteil für dich und deine Mutter ergeben. Und sowas ist schwer zu lenken, dass nämlich alle Seiten heil daraus kommen und alle glücklich sind.

"Wieso sollte ich ablehnen was da ist?"
Stimmt! Es gibt andere Wege. Du musst nicht ablehnen was da ist. Aber du kannst zumindest versuchen die negativen Gedanken...Hass...Suizid...Wut ...die bösen Wünsche... ,die dich heimsuchen abzuwürgen.
Schlecht wäre diese Dinge weiterhin in deinen Gedanken zu nähren.
Wenn du ihr etwas böses wünscht, ist es auch ein Selbstschutz.
Sie hat jetzt nichts mehr mit dir und deiner Mutter zu tun. Oder? Also lass sie nicht weiter in deinem Leben in deinen Gedanken!
Es ist ja auch immer irgendwo eine Chance auf ein Neuanfang. Und ein Neuanfang sollte man nicht mit Altlasten erdrücken.

Du kannst z.B. versuchen das Thema "Wenn eine andere Frau ein Familienglück zerstört" gründlich mit Büchern usw. aufarbeiten, falls du es noch nicht getan hast. Das ginge auch. Je mehr du dich damit befasst, und damit meine ich nicht die negativen Dinge, sondern wirklich mal das gesamte Konstrukt zu durchleuchten; warum es solche Menschen gibt, was passiert üblicherweise, wenn ein solcher Mensch ein Familienglück zerstört, wie gehen andere damit um?....

Aber dieses ständige... "Ich hasse die Frau. Ich wünsche ihr Schlimmes. Ich komme nicht klar, wenn ich darüber nachdenke. Aber ich komme auch nicht weg davon..." hilft dir nicht weiter. Das ist keine Lösung. Weil die Frau eigentlich nichts mehr tut und es nur der Nachhall ist was dich momentan hart trifft. Aber das weißt du sicherlich.

Ich persönlich finde dein Problem nicht so schlimm.
Es ist nur der Hass, den du loswerden willst.
Ein andere Möglichkeit wäre das Verzeihen/Vergebung. Wenn du ernsthaft die Frau verzeihen kannst, könntest du deinen innere Ruhe finden.

Gruß

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E
elyas_12463820
03.10.15 um 1:15

Sieh in jedem das gute
hallo Apfelschale grade weil du schrecklich gelitten hast, musst du immer das gute darin finden ,du warst obdachlos und sagst du hattest viel Platz dadurch, ist ein guter Anfang, dadurch das es so gelaufen ist wie es kam bist du noch eigenständiger geworden, diese Frau hat deinen hass doch gar nicht verdient, du stehst doch Intelligenz mässig viel höher als sie! Das was sie getan hat würdest du nie tun, du hast unternevau doch gar nicht nötig, deshalb: stell dir einfach mal die Frage: "ist sie deinen hass wirklich wert? "

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