Hei liebe Community..
Die hauptsächliche Frage steht oben, jedoch hab ich noch einige Fragen mehr. Ich entschuldige mich bereits jetzt für die Länge, da ich ein wenig ausholen muss.
Also; Ich hatte nicht wirklich eine sonderlich schöne und gute Kindheit. Eigentlich kann man es wohl sogar kaum Kindheit nennen.
Schon früh zählte immer der Leistungsdruck. Schlechte Noten und negative Aussagen der Lehrer bedeuteten für mich schon immer schläge. Diese gab es noch bei vielem weiterem, z.B. bei Lärm..
Und unter Lärm verstand man da nicht brüllen, sondern kommunzieren miteinander in Zimmerlautstärke.
Solche Beispiele gibt es noch viele.
Auch in der Schule war es nicht besser, ich wurde meine gesamte Schulzeit aufs Übelste gemobbt - Freunde hatte ich auch nicht.
Kurz; meine ersten Lebensjahre waren kalt und leer.
In meinem elften Lebensjahr liess sich meine Mutter von meinem Stiefvater scheiden.
Erst dachte ich, dass wäre der Wendepunkt meines Lebens, aber es wurde noch schlimmer!
Der Freund meiner Mutter - ekelpacket und ausländerfeindlich - nistete sich bald darauf ein. Das er mich hasst - noch heute - davon bin ich überzeugt, nur die Gründe sind mir leicht schleierhaft. Vielleicht nur weil ich halb Ausländerin bin?
Jedenfalls, nicht nur, dass ich bereits mit knapp 12 Jahren seinetwegen den ganzen Haushalt schmeissen musste, so nahm er mir noch all den Rest, den Kinder doch so brauchen.
Ich wurde schickaniert, geschlagen, gedemütigt, blossgestellt.. Immer wieder, bei jeder Gelegenheit die sich ihm bot. Ich verlor auch meine letzten "Freunde" durch ihn.
Und meine Mutter? Statt ihm Einhalt zu gebieten, unterstützte sie ihn. Sie machte sogar Schulden in der zehntausender Höhe auf meinen Namen!
Und es gab so unendlich viele Regeln zuhause. Z.B, musste man alles aufessen, was einem auf den Teller geladen wurde, ansonsten gab es das Essen bei der nächsten Mahlzeit wieder, und zwar solange, bis es wirklich verspeist war.
Dazu ist zu sagen, dass ich vegetarisch lebte, da ich den Geschmack von Fleisch wirklich nicht mochte/mag. Jedoch bekam jedesmal genau ich das grösste Stück Fleisch und sowieso wurde grundsätzlich nur gekocht, was ich nicht sonderlich mochte.
Oder man musste in den Ferien um 19.00 Uhr ins Bett, weil man irgendwas nicht gut genug gemacht hatte, was bei mir beinahe immer der Fall war.
Mein "neues" Leben war schneller vorbei gewesen, als ich es als solches hätte wahrnehmen können.
Ich hatte keine Freizeit mehr, konnte bereits besser kochen und putzen als viele Hausfrauen und ich war viel weiter als andere in meinem Alter. Jedoch nur, was das "Funktionieren" betraff, denn genau das tat ich, ich funktionierte.
Mir wurde das Leben damals zur Hölle gemacht, in der Schule wie zuhause.
Als ich 15 Jahre alt war, kam dann eine Wendung in mein trostloses Leben, welches für eine Zeit noch trostloser wurde. Weil ich die Toilette nicht putzen wollte - damit ich noch Hausaufgaben machen konnte - wurde meine Mutter vor die Wahl gestellt. Ich oder er.
Dreimal dürft ihr raten, wer gehen musste.. Ich!
Es störte sie nicht im gerinsten, mich mitten in der Nacht mit 15 Jahren auf die Strasse zu schmeissen.
Da lebte ich dann vorerst auch, etwa ein halbes Jahr, auf der Strasse.
Bis ich aus der Schule flog, das Amt auf mich aufmerksam wurde und ich dann in ein Internat geschickt wurde, wo zumindest das aktive Leiden aufgehört hatte.
Seitdem sind sieben Jahre vergangen und obwohl ich mich in einigem Entwickeln konnte, leide ich noch immer unter meiner Vergangenheit.
Ich habe noch immer Schulden, die sich mittlerweile auf doppelter Höhe befinden.
Ich bin nicht fähig eine Beziehung zu führen, zum einen weil ich eine viel zu grosse Verlustangst habe und daher nicht nur tierisch eifersüchtig bin, sondern auch richtig klammere. Zum anderen auch, weil ich weder über meine Gefühle sprechen kann, noch äussern kann, was ich gerne möchte - selbst wenn es nur um ein einfaches Abendessen geht.
Ich kann also auch keine richtigen Entscheidungen treffen, bin oft traurig, weine sehr schnell, bin schnell gekränkt, etc. Vertrauen kann ich schon gar nicht. Weder in einer Beziehung, noch bei anderen Leuten, daher kann ich auch nie jemandem meine Probleme anvertrauen.
So wirkliche Freunde habe ich nämlich immer noch nicht.
Ich habe sie zwar, jedoch kommen diese nur, wenn sie etwas oder jemanden brauchen. Ist es umgekehrt, beisse ich auf Granit.
Und auch mit meinen Schulden weiss ich nicht mehr, wie ich das handhaben soll. Mittlerweile lebe ich so, dass mir mein Geld noch eine Woche reicht, bevor ich den restlichen Monat dann auf dem Trockenen sitz. Und das meine ich wirklich ernst - ich esse kaum noch, weil ich mir nichts leisten kann. Oftmals wird mir von irgendjemandem meiner Umgebung was spendiert, in der Schule das Mittagessen, zum Beispiel. Von Bekannten leihen mag ich mir aber auch nicht, da dann nur neue Schulden entstehen.
Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich diese Schulden am besten loswerde, ohne sie bezahlen zu müssen oder meine Mutter zu verklagen? Wenn ich das nämlich tue, sehe ich meine Geschwister nie wieder. Die sind noch zu klein für Handys und meine Mutter weiss genau, wie sie mich leiden lässt. :(
Wären es meine Schulden, dann okay, ich wäre selbst Schuld und würde sie bezahlen. Doch meine Mutter war selbst so verschuldet, dass sie nichts mehr erhielt, dass sie kurzum meinen Namen verwendete und damit eigentlich auch Urkundenfälschung begann. Verjährt, mittlerweile, was mir auch sonst nicht wirklich was genützt hätte.
Oder hat jemand eine Idee, wie ich liebenswürdiger werde?
Für mich ist es ganz logisch, dass der Fehler an mir liegen muss, wenn immer ich "der Ar***" bin. Vielleicht bin ich nicht liebenswert?
Oder vielleicht weiss jemand, was ich tun könnte, um richtige Freundschaften aufzubauen? Oder mit einer Beziehung richtig umgehen zu können?
Jeder, der jetzt raten wollte, einen Psychologen hinzuzuziehen, muss ich leider enttäuschen, diese Möglichkeit bleibt mir verwehrt.
Ich komme aus der Schweiz, da sind nur die Psychiater von der KK gedeckt. Da war ich jedoch bereits zur Genüge und mehr als Medikamente, die mich völlig benebeln, geschieht da nichts. Noch keiner hat sich meiner angenommen und mit mir wirklich meine Vergangenheit aufarbeiten wollen.
Psychologen dürften mir zwar keine Medikamente verschreiben, doch wenn ich mir selbst nichts mehr zu essen leisten kann, wie sollte ich mir dann so teure Sitzungen mit diesen leisten können? :( In der Schweiz zahlt man die nämlich aus der eigenen Tasche. Und selbst hier, die wenigen, die ich getestet hatte, wollten mich alle zu einem Psychiater überweisen.
Bin ich etwa so ein hoffnungsloser Fall?
Ich kann mir das einfach nicht erklären. Wenn ich wenigstens ein böser Mensch wäre, okay. Aber das bin ich nicht.
Ich bin freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit. Nein sagen, kann ich gar nicht erst sowie ich keine Gefallen ausschlagen kann - wurde mir auch schon oft zum Verhängnis, leider.
Ich weiss sogar ganz genau, dass ich ein ziemlich gutes, grosses Herz habe, ich kann mich doch nicht selbst so täuschen, oder?
Warum trifft es dann immer mich?
Ich weiss echt nicht mehr weiter. Tagtäglich werde ich mit meinen Schulden und meiner Geldnot konfrontiert. Tagtäglich fühle ich die Einsamkeit und meine innere Unfähigkeit, eine Beziehung in jeglicher Art aufzubauen. Oder, ich bin es sehr wohl fähig, nur mein Gegenüber nicht; zumindest nicht mit mir. :(
Ich hoffe echt auf Rat, ganz egal, wofür genau. Hauptsache, ich darf endlich einmal schwach sein und auch Hilfe fordern, welche ich eigentlich dringend benötige.
Ich danke jedem, der sich die Mühe nimmt, dafür! Auch dafür, dass man trotz der Länge dieses Beitrags zu Ende gelesen hat. Danke!