Zunächst sei gesagt, ich bin ein Mann. Mitte 50 aus guten Verhältnissen, wie man so sagt, Beamter, Abitur, studiert, 2 erwachsene Söhne, habe mich wegen einer tollen Frau nach über 30 Ehejahren getrennt und habe nun ein Problem mit meiner neuen Partnerin. Ich hab mich ganz bewusst hier in einem Frauenforum angemeldet um die Sichtweise anderer Frauen zu meinem Problem kennen zu lernen und um zu erfahren ob ich veraltete oder gar schräge Ansichten vertrete oder ob meine neue Partnerin einfach nicht dauerhaft mit dem selben Partner glücklich sein kann.
Vorab noch eine kurze Darstellung unserer Situation.
Ich: 55 kurz vor der Scheidung lebe seit einem Jahr mit meiner neuen Partnerin und ihren 2 Kindern in einer tollen großen Wohnung zusammen. Alle Rahmenbedingungen, die Finanzen und das Umfeld sind optimal. Während meiner langen Ehe war ich außer einmal in früher Jugend immer treu. Ich eher ein treuer Familientyp, weltoffen aber doch ein wenig konservativ.
Meine neue Partnerin 44, 2 Kinder, ein Mädchen 14 farbig und ein Junge 8 weiss, von 2 verschiedenen Partnern hatte bisher ca. 5-6 feste Beziehungen >1 Jahr und bestimmt noch doppelt so viele Kurzzeitbeziehungen. Sie ist selbstbewußt, sehr eigenständig, liebenswürdig, sehr kontaktfreudig, Typ Flirty und das weiss sie auch.
Trotz ihrer häufig wechselnden Partner, die sie mir nie verheimlicht hatte fuhr sie glaubhaft nie zweigleisig und hatte zeitgleich immer nur einen Partner.
Unser Problem:
Sie hat einen "Freund" im freundschaftlichen Sinne - wie sie sagt - den sie sporadisch trifft und mit dem sie sich regelmäßig telefonisch austauscht. Ich sehe weiterhin (sie streitet das ab), dass dieser Freund sie aktiv angräbt. Er schreckt genausowenig wie sie davor zurück sich bei der Begrüßung auf den Mund zu küssen und sich innigst zu umarmen (mein subjektiver Eindruck) selbst wenn ich dabei bin. Sie sieht darin kein Problem, bei mir ist da die Schmerzgrenze überschritten. Zwischenzeitlich hält sie das Thema von mir fern pflegt aber den Kontakt weiter.
Gestern ist nun die Situation eskaliert. Sie war schon zweimal (letztes mal war ich dabei) alle 2 Jahre für 3 Tage zum Wandern in eine Schweizer Berghütte. Da treffen sich unter widrigsten Verhältnissen (kein Bad, keine Dusche, Matratzenlager) etwa 25 Menschen, die ansonsten überhaupt nichts miteinander zu tun haben und auch keinen Kontakt pflegen. Wandern in verschiedenen Gruppen durch die Berge und reden und trinken ordentlich einen am Abend. Ich für meinen Teil, hatte nach der ersten Veranstaltung genug, da mir weder die Hütte noch die Menschen gefielen. Nun zu dieser Gruppe von Menschen gehört auch oben genannter Freund.
Nun kam die Einladung und eigentlich war klar, dass wir da nicht hin gehen (wie hatten darüber einige nachhaltige Gespräche). Nun sagt sie plötzlich sie will mit den Kindern allein da hin gehen. :???:
Für mich steht außer Frage, dass ich da keinesfalls wieder hin will, aber auch nicht möchte - insbesondere wegen diesen besagten "Freund" , dass sie alleine da hingeht. Wir hatten darüber gestern einen sehr emotionalen Streit, der soweit ging, dass ich kurz davor war mit ihr Schluss zu machen. Sie widerum war nicht in der Lage einzulenken und zu verzichten. Unter Anderem meinte Sie ich solle wegen meiner Eifersucht zum Psychologen gehen. Ich meine, wenn man sich wirklich liebt kann man auch mal auf etwas verzichten, was dem anderen weh tut.
Nun meine Frage: Wer von uns beiden sollte zum Psychologen?
Schon mal Danke für Eure Meinung
rageo