abdul_12261227Das hätte von mir stammen können.
Ich habe mal beinah exakt die gleichen Worte gebraucht zu meiner Haltung zum Thema Treue.
"Komischerweise" habe ich dann doch wieder umgeschwenkt, als die Entfremdung in einer langjährigen Beziehung voranschritt und fand dann Nähe und Zärtlichkeit bei jemand Anderem. (Letztendlich trennten wir uns dann später auch.)
Scheinbar mußte ich mich retten vor zu viel Nähe, damit der Schmerz der Entfremdung zu ertragen war. Es war eine Flucht, aber ich fühlte mich trotz dessen dadurch wieder freier und selbstbestimmter.
Ich habe es damals jedenfalls sehr genossen, diese Zuwendung zu tanken, eben weil es zwar sehr innig aber keinesfalls von "zu großer" Herzenstiefe war.
Es ist schwierig, wenn ein Mensch sehr tief in einer Herzensbegegnung empfindet, wenn es dann um Abschied geht.
Ich habe mich bis heute, wie mir momentan klar wird, im Innersten nicht richtig von meinem damaligen Partner verabschiedet und mir bricht es gerade fast das Herz.
Es liegt mehr als vier Jahre zurück. Ich hatte zwei weitere Beziehungen, die jeweils kein Jahr überstanden (jetzt wird auch klar warum).
Mir wird dies erst jetzt richtig bewußt und das ändert leider aber nicht, daß ich tief traurig bin, da ich den Abschied im Herzen noch nicht geschafft habe. Ich schätze aber, ich stecke jetzt mitten im Loslösungsprozeß, daher diese Traurigkeit.
Ja, schon festgestellt:ich drifte ab.
Jedenfalls ist Tiefe nicht unbedingt gleichbedeutend mit größerem Glück.
Vielleicht erlebe ich das irgenwann einmal wieder anders.
Grüßle,
Mati