Einbildung?
Also erst mal du bildest dir gar nicht ein!
Uns ergeht es allen so, das wir immer wieder Momente erleben, an denen Vergangenheit mit der Realität verschwimmt, wir erleben Trigger und fühlen uns wie "damals". Das ist für Menschen die Missbrauch erlebt haben ganz "normal".
Das erste was ich persönlich durch eine Therapeutin gelernt habe ist: Fang an dir selbst zu vertrauen, deinen Gefühlen, deinen Erinnerungen, ganz egal was ein anderer in deiner Familie sagt oder denkt.
Oft gehen die Wahrnehmungen der betreffenden Personen auseinander, da will die Mutter nicht wissen, was der Tochter passiert ist, weil sie vielleicht selbst invollviert war, oder es selbst nicht verhindern konnte, oder gar wollte.
Viele Missbrauchte bekommen dann zu hören: das stimmt so nicht, oder noch schlimmer, du bist selbst daran schuld.
Wir leben eine ganze Weile damit, aber irgendwann sollte das vorbei sein.
Wenn du also wissen willst, wer du bist, dann musst du anfangen alles in dir anzunehmen, deine Erinnerungen, deine Ängste, genauso wie deine Stärken und Schwächen. All das gehört zu dir und macht dich als Mensch aus.
Und noch was, du musst nicht dein ganzes Leben lang Opfer sein, das darf sich verändern, irgendwann ist auch das nur Vergangenheit, wenn du es zulässt.
Was deine Beziehung zu deiner Familie betrifft, da hilft nur Offenheit, heißt ganz klar sagen, was du willst und was nicht. Vielleicht kannst du dir ja vorstellen erst mal auf Abstand zu gehen, wenn du nicht Lügen willst, kannst du sagen, das du gerade sehr mit deinen Leben beschäftigt bist und mal eine Auszeit brauchst.
Fang an dich selbst an erster Stelle zu stellen, heißt, wenn es dir schlecht geht, wenn du deine Eltern siehst, triff dich nicht alleine mit ihnen, ruf sie stattdessen an. Am Anfang hilft es auch zu sagen, das du beruflich / privat gerade sehr eingespannt bist.
Liebe Grüße von Tammymoon