Hallo Mitforisten,
ich habe bisher nur mitgelesen und ab und an mal meinen Senf dazugegeben aber nun hätte ich gerne mal nen bissl Input für mich selbst.
Ich war fast 10 Jahre in einer Beziehung, welche vor fast einem Jahr in beiderseitigem Einverständnis beendet wurde, die Gründe sind da eher nebensächlich, jedenfalls ging es ohne Gebrüll oder dergleichen zu ende sondern recht friedlich. Wir sind immer noch in Kontakt aber Freundschaft würde ich das nicht nennen wollen, da die für mich anders aussehen würde.
Jedenfalls haben wir fast täglich miteinander zu tun und gab auch mal Streit etc. und manchmal hatte man schon den Eindruck, dass man sich noch in einer Beziehung befindet, vermutlich Gewohnheit oder so. Seit ich mich vor einiger Zeit geoutet habe ist es aber etwas merkwürdig geworden. Er scheint mich diesbezüglich nicht ganz ernst zu nehmen und manchmal fühle ich mich sogar diskriminiert, was ich auch versuche anzusprechen, mit mäßigem Erfolg, liegt wohl einfach an seiner Art. Was mich da aber massiv stört, er versucht immer noch Körperkontakt herzustellen. Gegen eine Umarmung oder mal den Kopf anlehnen oder dergleichen habe ich nichts, bin da sehr offen aber es geht eben weit darüber hinaus. So langsam merkt er aber (auch dank meiner Ansagen) das ich das nicht möchte und nimmt sich zurück aber nun gehen die „Beschwerden“ seinerseits los und das geht mir auf´n Sack.
Er meint jetzt kann er ja nicht mehr mit mir schlafen und ich sei unlustig geworden. Er meinte eine Veränderung an mir zu erkennen, was ich aber etwas anders sehe. Er nörgelt jetz etwas mehr diesbezüglich und nun musste ich mir sogar ne Zickerei seinerseits antun, weil ich mich nicht gefreut habe, dass er vorbei kommen möchte. Ich habe reagiert wie sonst auch, evtl. nen bissl weniger gut gelaunt als sonst aber nicht gemein oder schlecht gelaunt, er fasst es aber so auf und hatte dann keinen Bock mehr. Ich dachte mir nichts dabei und ließ ihn schmollen aber dann habe ich mir gedacht komm, schreib ihm das er vorbeikommen kann. Die Reaktion von ihm war aber alles andere als toll, er wurde noch zickiger und schrieb, dass wenn ich so eine Mir Scheißegal-Attitüde an den Tag lege hat er keinen Bock und die Kommunikation ist nun beendet.
Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich daneben und ich war ziemlich geplättet. Zumal er sich gestern auch nicht gerade toll benommen hat aber ich es relativ gefasst aufgenommen habe. In letzter Zeit und vorhin nach dem Ding auch, muss ich immer wieder daran denken was er sich in der Beziehung geleistet hat und manchmal auch in dieser sogenannten Freundschaft, wobei das in der Beziehung schon schlimmere Sachen waren. Ich habe auch meiner Psychiaterin gesagt, dass er mich oft massiv aufregt und die Streitereien mit ihm der Hauptgrund für meiner Ausbrüche waren/sind (wie die aussehen tut hier nichts zur Sache und könnte andere triggern). Ich merke mittlerweile langsam selbst wie sich meine Einstellung zu ihm ändert (und damit gehen auch meine Ausbrüche zurück) und evtl. tritt dies ja nonverbal zu tage, ich weiß es nicht genau. Ich hasse ihn nicht und es ist durchaus auch mal lustig aber seine Art ist zuweilen schwer zu ertragen.
Nun bin ich eben etwas überfordert und frage mich folgendes:
Kontakt einstellen oder auf ein Minimum runterfahren? Sollte ich mit ihm evtl. auch über meine Gedanken reden?
Ich würde auch gern über eure Erfahrungen mit schwierigen Menschen lesen, evtl. kann ich ja daraus auch etwas für mich mitnehmen.