So fing es an
In meiner Schwangerschaft hatte ich viel Stress mit meinem Freund. So viel das ich manchmal nach Luft rang, wenn wir stritten und mir schwindelig wurde. Er wollte das Kind nämlich aus Sorge um das Finanzielle nicht. Er wollte mich sogar irgendwie erpressen, denn er meinte er müsste sich überlegen, ob er die Beziehung nicht beendet, wenn ich mich für das Kind entscheide. Danach hat er sich wieder entschuldigt. Er wäre nicht gegangen, aber er wollte mich unter Druck setzen,hat er nach all dem zugegeben.Naja, indirekt zugegeben. Als er sich gerade damit anfreunden wollte, bekam ich die Nachricht, Fehlgeburt. Die erste Woche nach der Ausschabung habe ich nur geweint. Danach war plötzlich die Trauer verschwunden. Ich habe mich darüber gewundert. Ein paar Tage später bekam ich dieses unruhige Gefühl in den Beinen. Ich erinnerte mich an die Komplikationen die nach einer OP entstehen können. Ich dachte sofort an Thrombose und laß mir jede Internet Seite zu diesem Thema durch. All die Symptome trafen mehr oder weniger zu. Mein Arzt meinte, es könnte noch von der Narkose kommen. Eine kleine Unverträglichkeit. Wollte ich nicht glauben. Ab zum nächsten Arzt. Der schickte mich zum Neurologen, meinte wenn man nichts findet, dann kann es psychisch sein. Bekam eine Messung, ob ich eine Gefühlsstörung in den Beinen hätte. Hatte ich aber nicht. Einen Tag war ich Beschwerde frei. Bekam dann aber Albträume, Schlafstörungen und Angst. Die Thrombose viel mir wieder ein, weil das Gefühl in den Beinen noch immer da war. Wollte zu einem Gefäßarzt. Der einzige in unserer Stadt. Der war für ein paar Tage bei einem Kongress. Also blieb die Angst. Immer am Abend. Tagsüber keine Beschwerden. Beklemmungen im Brustbereich, Herzstiche, schwere Atmung alles da. Bin dann immer duschen gegangen um mich zu beruhigen. Einmal war es so schlimm, da bin ich um 4 Uhr morgends aufgewacht ( Als es mit meiner Fehlgeburt losging war es auch so um die 4 Uhr) kann ja auch ein Zufall sein, aber ich hatte auf einmal Panik. Ich dachte, wenn Du jetzt aufwachst, dann muss was sein. Also ab ins Krankenhaus. Ein EKG wurde gemacht. Alles gut. Man sagte mir ich stehe unter Stress und ich hätte das erlebte nicht verarbeitet. Ich solle mit jemanden reden, ehe sich das fest setzt. Das war für mich alles nicht befridigend. Zu hause ging es mir etwas besser, dann wieder schlechter, irgendwann bin ich eingechlafen. Zwei Tage später bekam ich Husten und ein brennen im Brustkorb. Wieder die Angst. Diesmal wohl schon eine Lungenembolie. Nach einem weiteren Tag in Angst, dann zum Hausarzt. Der sagte, sie haben keine Embolie, sie lesen zu viel. Sie haben sicher eine Entzündung durch eine Erkältung. Er hat mich abgehört und nichts auffälliges gehört. Habe Tabletten für die Bronchen bekommen. Das hat mich auch nicht unbedingt beruhigt. Ich wollte doch das meine Lunge geröngt wird und meine Beine per Ultraschall kontrolliert werden, aber dafür ist der Hausarzt ja nicht zuständig. Er hat mich dann zum Psychologen geschickt, der mich ja gleich mit Medikamenten nach haus schicken wollte. Davon halte ich nicht viel. Bin also ohne nach hause gefahren. Das war Freitag. Bis jetzt noch keine weitere Attacke. Gestern ein paar Angstgefühle, habe mich aber sofort abgelenkt. Hat funktioniert. Heute Nachmittag auch ein Hauch von Angst, aber nicht der Rede wert. Ich werde trotzdem noch einen Arzt aufsuchen. Das muss ich tun, um endlich zur Ruhe zu kommen. Dann werde ich eine Gesprächsrunde aufsuchen. Therapieplätze gibt es ja nicht. Vielleicht hilft mir das schon. Ich bin stark, ich schaff das. Und so lange bin ich in diesem Teufelskreis ja noch nicht. Ich hoffe, dass alles gut wird.
LG