Steigert euch bloß nicht zu sehr da rein.
Ich habe fleißig mitgelesen und muss mich nun auch mal zu Wort meden, da ich es nicht mitansehen kann wie sich einige schon fast selbst aufgeben.
Meine Vorgeschichte fing im Maerz/April diesen Jahres an. Ich bin erst 23 Jahre Alt. Eigentlich vollkommen Gesund.
Ein heftiger Alkohol-Absturz. Filmriß etc. Irgendwann am naechsten Tag aufgestanden. Fuehlte mich wie immer nach einer Partynacht. Ich kam auch wieder relativ schnell in den Normalzustand.
Am Abend bin ich zu nem Freund gegangen. Ich habe eine Zigarette geraucht und dabei ein Bier getrunken. Ploetzlich wurde mir ganz komisch. Ich ging ins Zimmer zu meinem Kumpel zurueck und bekam dabei so heftiges und dermaßen starkes Herzrasen dass ich dachte ich wuerde Sterben. Ich geriet in Panik und Hyperventilierte. Ich fing an zu Weinen. Ich dachte wirklich dass ich draufgehen werde.
Mein Kumpel versuchte mich zu beruhigen. Er durchlebte einige Wochen zuvor genau das selbe. Er hatte gut reden. Ich kannte das zuvor noch nicht und schob dementsprechend Panik.
Er rief den Notarzt. Die haben mir eine Maske aufgesetzt und meinen Blutdruck gemessen. Mein Zustand stabilisierte sich nach na zeit etwas.
Entschuldigt die Groß- und Kleinschreibung. Ich bin gerade etwas Muede und nicht Motiviert genug auf die Groß- und Kleinschreibung zu achten :)
Naja jeden falls konnten sie nicht viel fuer mich tun. Ich fuehlte mich koerperlich dennoch sehr komisch. Anders als sonst.
Nun fing der Horror erst richtig an. Ich fuehlte mich Koerperlich komplett anders als sonst. Ich war nicht Herr ueber meinen Koerper. Ich konnte zwar meinen Korper komplett Steuern, blinzelln, essen, alles beeinflussen. Aber ich fuehlte mich als aussenstehender meines Koerpers. Ich nahm die Umgebung nicht richtig wahr. Ich fing an verschwommen zu sehen. Dies nennt sich "Depersonalisation"
http://de.wikipedia.org/wiki/Depersonalisation
Ich rannte von Arzt zu Arzt. Ich begann allmaehlich Hypochondrische Symptome aufzuweisen. So zumindest schien mir der Gesichtsausdruck meines Hausarztes den ich oft besucht habe.
Ich fing an bekloppt zu werden. Dieser zustand hielt ueber 2 Wochen an. Kurzzeitig habe ich darueber nachgedacht mir das Leben zu nehmen. Es ging einfach nicht mehr.
Mein Blut wurde Untersucht. Alles Wunderbar. Leber, Nieren etc. 1a. Leider wurde es jedoch nicht auf eine Alkoholvergiftung getestet. Dies fand erst der Neurologe raus. Er vermutete es zumindest, da ich ihm natuerlich die Vorgeschichte komplett erklaert habe.
EKG, Langzeit EKG, Belastungs EKG, Ultraschall des Herzens.
Beim Belastungs EKG kam ich bis Stufe 8. Ich haette zwar noch weiter machen koennen, jedoch wurden meine Beine langsam Muede.
Naja es wurden leichte Herzrhytmusstoerungen festgestellt. Mein hausarzt meint dass sich das im Normalbereich befinden wuerde und ich mir keinerlei sorgen machen muesste. Versuch das mal jemandem beizubringen der daran gedacht hat sich das Leben zu nehmen weil ihn genau die dinge so dermaßen belasten -_-
Es gab einige Tage an denen ich mich schlecht gefuehlt habe. Ein zwicken, pieken, was auch immer in der Herzgegend. Dies habe ich noch bis heute. Mal mehr mal weniger. Diese "Symptome" oder dieses Gefuehl hat eigentlich jeder Mensch. Das ist voellig normal. Einer nimmt es mehr wahr, der andere weniger.
Ich leider etwas mehr.
Mittlerweile lebe ich fast beschwerdefrei. Habe ab und zu leichte Kopfschmerzen, ein leichtes zwicken auf der linken Brustseite. Ich komme ganz gut zurecht damit. Habe einen geregelten Tagesablauf.
Ich muss jedoch dazu sagen dass eine Verhaltenstherapie mache. Diese fing ich jedoch schon vor diesem Zwischenfall an, da es um was anderes ging.
Mein Therapeut ist Spitze. Der beste den ich mir vorstellen konnte. Und das direkt beim ersten Therapeuten-Kennenlernen. 5min Fußweg von mir zu Hause. Das war mir auch sehr wichtig.
Ich habe vergessen zu erwaehnen dass ich bis voe 8 Wochen noch regelmaeßig Geraucht habe. Knapp 4 Jahre lang. Ich habe von einer auf die andere Sekunde damit aufgehoert.
Ist ein langzeitschaedigendes Genußmittel. Muss einfach nicht sein. Wenn man Probleme mit dem Herzen hat oder zumindest denkt dass damit etwas nicht in Ordnung sein koennte, sollte man wissen ob man einige Jahre Genußmittel zu sich nehmen moechte, oder ob man sehr lange, gesund und Gluecklich Leben moechte. Ich habe mich fuer die letztere Variante Entschieden.
Nun komme ich zu dem auf das ich eigentlich eingehen wollte.
Was ihr selbst fuer euer herz tun koennt ist folgendes:
Viel Ruhe, Kein Stress, Viel Schlaf, vorallem SPORT. Kein Alkohol, keine Zigaretten, Gesunde Ernaehung.
Das meiste wird Psychisch bedingt sein. Man steigert sich zu sehr in die Sache rein. Es wird schlimmer.
Sucht euch jemanden mit dem ihr Reden koennt. Einen Therapeuten etc.
Es muss nicht viel von allem sein. Ergaenzt diese Taetigkeiten einfach nur eurem bisherigen Tagesablauf.
Ihr habt nur dieses eine Leben leute.
Ich koennte noch ewig weiterschreiben. Die ganze Nacht.
Aber ich will euch keinen Roman zumuten.
Dies ist in etwa ein Großteil meines Lebens der mich dieses Jahr begleitet hat.