smomha_12308774Hihi :-D
Weißt du, Verwirrung ist erst einmal ein sehr allgemeiner Begriff, der ja viele Arten von feherlhaften oder mangelnde Vorhersagen betrifft.
(Anmerkung für die Verwendung des Wortes "Muster": Ich meine damit etwas sehr abstraktes. Das reicht von "Stamm + Äste = Baum" über "Wenn die Sonne aufgeht kräht der Hahn" zu "links neben dem Supermarkt ist der Schuster", es ist also nahezu alles gemeint, was man über seine Umwelt lernen kann)
Ganz generell würde ich sagen, dass unser Gehirn eigentlich ständig Vorhersagen zu treffen versucht bzw. Muster zu erkennen. Ein Gesicht mit einem Auge am Kinn würde sofort auffallen, ohne dass man sich Gedanken drum machen müsste. Durch diese Vorhersagen wandern wir quasi durch eine für uns stabile Welt, die uns möglichst wenig überfordert.
Wenn nun aber unsere Erwartungen nicht eintreffen, können wir schonmal überfordert und somit verwirrt sein. Man hat sich auf eine Begebenheit X mit all ihren Eigenheiten eingestellt (z.B., man fährt einen noch nicht allzu bekannten Weg und biegt falsch ab und ist dann in einer komplett "falschen", also einer nicht vorhergesagten, Umgebung) und muss sich dann auf eine andere Begebenheit Y einstellen. Je nach Komplexität der unerwarteten Begebenheit sind wir eben verwirrt.
Im Alter kann es sein, dass das Gehirn aus sehr verschiedenen Gründen in seiner Funktion gestört ist. Häufig ist eben Alzheimer. Hierbei kommt es zu "Protein-Verklumpungen" in den Nervenzellen, die anwachsen und die Zelle stören oder gar töten.
Vielleicht auch nicht uninteressant: Planen und Denken geschieht nach bisherigen Erkenntnissen anscheinend in erster Linie im "präfrontalen Cortex". (Vielleicht etwas, was du nachschlagen könntest)
Womöglich interessant: Schizophrenie. Interessant deshalb, weil die Wahnvorstellungen eigentlich eher außenstehende irritieren, der Betroffene sich seines Wahns aber i.d.R. sehr sicher ist ;)
In gängigen Psychologie-Lehrbüchern könntest du mehr erfahren, wenn es dich interessiert.
Du könntest auch die "Grenzen" unseres Gehirns aufzeigen. Was ich damit meine, ist folgendes: Realität ist für uns ja das, was in unseren Hirnen entsteht. Aber unser Gehirn ist "dumm" was das betrifft, was es *nicht* kann. Es "weiß" nicht, wie es selbst funktioniert und versucht selbst den seltsamsten "Input" irgendwie zu verarbeiten
Z.B.: Wenn man einem Menschen eine "Brille" aufsetzt, die zwei völlig unterschiedliche Bilder darstellen (z.B. eine Blume und ein Hund), dann können wir niemals beide Bilder sehen! Unser Gehirn sieht ein paar Sekunden lang die Blume, dann sieht es ein paar Sekunden lang den Hund usw.
Grund: Unser Gehirn ist nicht darauf eingestellt, dass es von den Augen zwei ganz unterschiedliche Informationen bekommen könnte.
Hmm... Also ich finde das Thema biologisch immernoch sehr seltsam. Aber du könntest es z.B. so aufziehen: Du beschreibst, was das Gehirn leisten sollte (also Muster lernen und wiedererkennen, Verhaltensregeln mit Mustern verknüpfen und Vorhersagen über die nahe Zukunft treffen usw.), dann sollte eigentlich in etwa schon klar werden, dass bei Verwirrung genau das eben nicht klappt.
Wenn das Plakat ohnehin für Grafik-Design ist, würde ich Beispiele für Verwirrung vielleicht auch stärker graphisch darstellen. Das können optische Täuschungen sein, Zweideutigkeiten, logische Probleme (wie: Pinoccio sagt "Meine Nase wird jetzt wachsen!")...usw.
Du könntest auch den Vergleich zu Computern ziehen. Ein Computer ist nie verwirrt, weil er immer nur mit "Eindeutigkeiten" arbeitet. Dafür lernt er nicht und kann nicht assoziieren.
Du könntest auch anführen, dass wir psychologisch dazu neigen, bestimmte Fehler zu machen. Z.B. ist ein falsch erkanntes Muster (=Zusammenhang) besser als ein übersehenes.
Evolutiv begründet: Wenn ein Vogel geschrien hat, als unsere Vorfahren einem Säbelzahntiger begegnet sind, war es sicherer, anzunehmen, der Vogel würde schreien, wenn ein Säbelzahntiger in Sichtweite ist, als diesen möglichen Zusammenhang zu ignorieren und beim nächsten mal evtl. gefressen zu werden.
Das bedeutet aber auch, dass wir schnell Zusammenhänge annehmen, wo keine sind. Natürlich kann auch das zu Verwirrung führen. (Und kann z.B. auch zu Ritualen beim Glücksspiel führen... nur so nebenbei ;) )
Hm, vielleicht kennt jemand ein populärwissenschaftliches Buch zum Thema Irrtümer des Gehirns.
Ich kenne leider keins...
Vielleicht habe ich ein paar Dinge nennen können, die dir weiter helfen und über die du dich vielleicht noch weiter informieren möchtest
Vielleicht konnte ich dich wieder ermutigen. Ich hatte zwar an viele Dinge, die ich jetzt genannt habe, schon vorher gedacht, aber für ein echtes "Lehrplakat" hätte es auch etwas am Thema vorbei sein können, je nachdem, was man sich unter Verwirrung genau vorstellt. Es ist mit meinen Ideen zum Thema eben irgendwie wie mit Schrot geschossen: Die Richtung stimmt, aber es gibt eine große Streuung ;)
LG
Ele