Hallo@GoFeminin Community,
Bin m19 und nach einverständnis meiner Freundin, möchte ich einfach mal anfangen Sachen aus ihrer Vergangenheit zu erzählen und hoffe ihr habt ein paar hilfen.
Meine Freundin (jetzt 20) wurde mit ca. 13/ 14 vom damaligen besten Freund ihres Vaters, sehr oft wenn der Vater kurz mal einkaufen war, angefasst. Insgesamt (als es später alles rauskam und Polizei kam) hatte er etwas bei insgesamt drei Mädchen getan. Das er sie alle berührt hat, steht fest. Ob sexuell auch was geschehen ist bei den anderen beiden Mädchen, wissen wir nicht genau, daher lass ich das mal so stehen.
Die Person hat eine Gefängnisstrafe von 10 Jahren bekommen, kam aber durch gute Führung nach drei Jahren wieder raus.
(Was mich so aggresiv macht... diese Person hat körperlich ggf. niemanden umgebracht, aber durch seine taten kann man psychisch geschadet und am Ende für den Rest des Lebens sein... und das ist das traurige, was mich einfach sprachlos macht. Da stitz man ja länger, wenn man 'nen Strafzettel nicht bezahlt... aber egal.. nun gut.)
Ich merke auch selbst, dass meine Freundin dadurch mehr oder weniger sehr verschlossen im bezug zu anderen Menschen ist.
Sie ist sehr schüchtern. Und das traurige ist einfach, dass so viele Leute dies ausnutzen und sie niederreden.
Wo ich mein bestes gebe, dass dies nicht passiert.
Sie wurde auch leider zu ihrer schulzeit gemobbt und hatte es sehr sehr schwer.
Ihrem Ex-Freund hat sie von der Sachen mit dem Typen nichts erzählt.
Sie meint sie hat bei mir einfach ein anderes Gefühl, dass ich wirklich für sie da sein kann und ihr helfe und zuhöre, was mich wirklich berührt...
Ich versuch ihr immer klar zu machen, dass das JETZT immer der Augenblick ist, ihr leben in die Hand zu nehmen und das leben so zu leben, wie sie es möchte.
Ich fühle mich immer wie ein ... wenn ich ihr sage, sie muss lernen das zu akzeptieren was passiert ist.
Denn ich hab leicht reden... ich musste eventuell mal Sachen akzeptieren wie... keine Ahnung... PC Verbot und weil ich bockig war ein kleiner streit... Konzerte verpasst.
Ich sag ihr immer, ich weiss ich kann nicht im geringsten fühlen, was sie fühlt und die vorstellung allein, ist sehr schmerzhaft... da ist das gefühl es leiblich wirklich zu spüren bestimmt unmenschlich...
Aber sie muss was ändern und ich bin für sie da.
Ich möchte nicht, dass sie mit 50 auf ihr Leben blickt und davon wie ein knacks bekommt, dass sie aus ihrem leben nix getan hat und im Grunde diese Person ihr leben ruiniert hat.
Sie hat mit vielen ängsten zu kämpfen.
Sie hat angst die Person auf der straße wieder zu treffen.
In ihrem Haus wohnt zudem die Freundin von der Stieftochter von diesem Pädophilen, die eiskalt über Facebook meine Freundin anschrieb und wissen wollte, was er alles denn getan hätte.
Meine Freundin wollte nix schreiben und muss dann hören vonwegen "also saß er unschuldig im Knast?" und "es ist deine Schuld" als Beispiele.
Das macht mich echt Fassungslos.
Ich versuch ihr klar zu machen, dass ist ein 15 Jähriges Kind, die weiss nicht was sie da sagt. Stimmt ja auch.
Aber wie sich meine Freundin dabei dennoch fühlt, weiss auch keiner. Außer was sie sagt. Und sie sagt, sie nimmt sich das zu Herzen und verletzt es.
Sie war tatsächlich im denken, dass es ihre schuld ist.
Was ich ihr sofort versuchte aus dem Kopf zu schlagen.
Ich verstehe auch nicht, dass von der Seite der Polizei keine hilfen kamen, oder zumindest vorschläge.
Ihr Vater geht damit auch mehr oder weniger um, als sei es nix großes.
Sie konnte mit ihm auch nie wirklich darüber reden.
Meine Freundin sagt, ich bin die erste Person mit der sie so daruber je gesprochen hat.
Und ich bin erst seit 8 Monaten mit ihr zusammen... wenn ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Wie lange sie das alles in sich so gehalten hat.
Sie hat es ein paar Freundinnen erzählt, aber was auch wieder schnell unter den Tisch kehrte.
Ich bin der Meinung, dass es ggf. meine Freundin hilft, wenn Anonym Leute über das wissen und deren Gedanken und Gefühle übermitteln.
Eventuell war sogar paar Tips geben möchten.
Denn so was wie zum Psychologen gehen, möchte sie nicht.
Und ich sag ihr dann immer, alles klar, kein Problem.
Aber verdrängen und langsam davon aufgefressen werden, geht ebenso nicht.
Ich denken auch, dass dadurch es ihr schwer fällt ein Job zu finden.
Die beim Jobcenter haben ja keine Ahnung was passiert ist, sie will davon auch ungern sprechen.
Und ihr Vater denkt daran erst gar nicht. Er würde ggf. sagen, geh zum Psychologen und heul nicht.
Naja ich mache hier erstmal ein Cut, falls es fragen gibt, kann man ja fragen.
Hoffe es kommen ein paar tollen antworten. =)
Danke fürs lesen und Liebe Grüße