Da gibt es ganz viele Faktoren,
das kann pauschal nicht beantwortet werden. Ich habe als ich 19 J. alt war , meine erste große Liebe durch einen Unfall verloren. Er wurde erdbestattet, es gab eine christliche Trauerfeier, die Möglichkeit sich nochmal zu verabschieden und für mich in der Folgezeit einen wichtigen Platz, wo ich täglich hinging. Hätte es mir anders nicht vorstellen können.Meine Großeltern wurden nach alter Sitte und Tradition auch nach christlicher Feier erdbestattet, auch dieses Grab habe ich wann immer möglch besucht. Mein Vater wollte verbrannt werden. Es gab ein Grab mit Stein und auch eine Trauerfeier. Meine Mutter ,die 15 Jahre später starb wollte unbedingt anonym bestattet werden. Sie wollte auch keine Feier. Dem konnte ich nicht stattgeben. Sie starb im Hospiz, wurde dort dann auch aufgebahrt, so dass wir Abschied nehmen konnten, Dort gab es auch eine kleine Trauerfeier (sehr schön) Mir fehlt das Grab nicht. Ich habe zuhause ein Bild von ihr, wo sie mir zulächelt und gut. Meinem
Mann und meinem Sohn habe ich dann gesagt, dass ich eine
Friedwaldbestattung möchte, das heißt verbrannt werden und Beisetzung der Urne an einem Baum, mit vorheriger Trauerfeier und anschließender Feier mit viel Musik und Freunden. So mein Wunsch. Gleichzeitig habe ich es aber ihnen hinterlassen, es so zu gestalten, wie sie es möchten, denn sie müssen damit klar kommen.
Zwischenzeitlich ist mein Sohn erwachsen, ich bin geschieden. Mein Wunsche ist nach wie vor eine Friedwaldbestattung . Wichtig an allem finde ich, dass es Möglichkeiten gibt, Abschied zu nehmen. Leider ist Tod und Trauer bei uns in unserer Kultur ein gemiedenes Thema und doch ist er allgegenwärtig. Wir sind täglich draußen unterwegs und das heißt, dass es jeden zu jeder Zeit treffen kann . In vielen Geprächen habe ich festgestellt , dass Menschen, auch die , die alleine leben, nicht hinterlassen, was mit ihnen passieren soll. Die Angehörigen sind oft völlig überfordert und wissen nicht, was nun sein soll. Und geschäftstüchtige Bestatter haben dann alle Möglichkeiten, denn auch Sterben ist ein Geschäft. Heute kann man die Trauerfeiern sehr schön mitgestalten. Es gibt auch ganz tolle
Bestatter, die einen wunderbar begleiten. Ganz wichtig ist, dass die Menschen wirklich Abschied nehmen können, das
heißt dass man bis zum Bestatten oder Kremieren die Möglichkeit haben sollte diesen Tod zu begreifen.Auch Kinder sollten davon nicht ausgenommen werden.
Der Tod gehört einfach zum Leben dazu.
Gruß Melike