Hallo,
gestern ist der Vater (66) meiner Freundin (25) gestorben. In seinen letzten Stunden hatte er große Schmerzen, durch unglückliche Umstände musste er allein im Krankenzimmer sterben.
Worum es mir geht: meine Freundin macht sich zur Zeit große Vorwürfe. Sie hatte kein besonders gutets Verhältnis zu ihm, über Gefühle zueinander wurde quasi nicht gesprochen. Aufgrund ihres Studiums, konnte sie ihn auch nur zu seltenen Gelegenheiten sehen. Kontakt gab es meist nur über das Telefon - und dieser war nicht besonders eingehend. Zu alldem kommt, dass sie in den letzten Stunden nicht bei ihm sein konnte. Der Tod trat für alle überraschend ein - er wurde auf die Intesivstation gelegt und man sprach ihm noch drei Tage aus. Um 10 Uhr (5 Stunden nach Einlieferung) wurde meine Freundin informiert, dass es kritisch um ihren Vater stünde. Diese Nachricht erhielt sie allerdings erst um 12 Uhr, worauf sie sofort nach Hause fuhr. Hier kam sie (nach 2 Stunden Zugfahrt) gute 15 min zu spät.
Wie soll ich ihr helfen diese Sachen zu verarbeiten? Soviele Vorwürfe machen ihr zu schaffen. Die großen Schmerzen ihres Vaters, der seltene Kontakt, das bescheidene Leben ihres Vaters, der noch so viele Pläne hatte...
Ihre Familie ist sehr gläubig und findet viel Halt in diesem Glauben. Das gilt aber nicht für meine Freundin. Was soll ich ihr sagen? Was wäre eine angebrachte Geste? Gestern gab sie mir einige Bilder von ihrem Vater, die ich verwahren sollte, bis sie wiederkommt.
Ich hatte die Idee, eines dieser Bilder zu rahmen - allerdings habe ich bisher keine Erfahrungen mit dem Tod machen müssen - weiß also nicht, ob das eine Freude für sie wäre...
Viele Grüße,
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