Hallo, also kurz zu mir, ich bin ein Waisenkind, ich habe nie meine Eltern kennengelernt und bin in einem Heim aufgewachsen, ich war schon immer ein Außenseiter und hatte nie wirklich Eltern, eine Familie oder Freunde, der einzige Grund warum ich das alles überstanden habe war das Buch "Die Stahlhöhlen", mir hat es als Kind ein alter Antiquitätenhändler geschenkt, der sein Laden schließen musste. Das Buch hat mein Leben in eine Bahn gelenkt, in der ich mich derzeit noch befinde. Mein Kindheitswunsch war es immer, mir selbst eine Familie zu bauen. Ich habe mich also immer mehr isoliert und jede Menge über (Elektro)Technik und Roboter gelernt. Meine Noten waren immer gut, im kommenden Semester schreibe ich meine Masterarbeit im Bereich Maschinenbau und der Betrieb, in dem ich als Werkstudent arbeite, will mich auch mit einem recht guten Startgehalt übernehmen.
Auf den ersten Blick gesehen, habe ich wahrscheinlich das Beste aus meinem Leben gemacht, schon alleine, weil viele der anderen Heimkinder auf die schiefe Bahn geraten sind, aber in letzter Zeit liege oft nachts stundenlang im Bett und denke über mein Leben nach.Alles fing im Labor an, wo ein Mitarbeiter zu mir meinte, dass ich mich wie ein Roboter verhalten würde, wahrscheinlich hat er sich einen Spaß erlaubt. Ich rede aber auch niemals über Privates. Ein paar Bereiche in meinem Gehirn sind wahrscheinlich weniger ausgeprägt oder gewisse Informationen werden einfach vom Unterbewusstsein ausselektiert. Ich habe, obwohl ich es sollte, kein Verlangen nach Liebe, ich spüre auch keine Trauer, ich habe nicht das Bedürfnis nach Geborgenheit oder sexueller Lust. In meiner überaus komplexen Weltansicht habe ich auch nicht das Bedürfnis Menschen kennenzulernen.
Ich weiß nicht ob diese Gedanken von Gier geprägt sind, aber ich denke meinen aktuellen Zustand nennt man "unglücklich sein". Darf ich mir dieses Gefühl erlauben? Immerhin hat es einen negativ beschleunigenden Einfluss auf meine kognitiven Leistungen. Aber wie könnte ich versuchen, das zu verändern? Sollte ich eine Frau kennenlernen, obwohl ich es nicht als nötig empfinde?
Ärztlich gesehen bin ich körperlich gesund, ich werde auch so gut wie nie krank. Die Einsamkeit macht mir auch nichts aus, immerhin gibt es ja auch Einsiedler, die ihr Leben alleine verbringen. Vielleicht mache ich auch gerade nur eine Phase durch, die hormonelle bzw. biologische Ursachen hat. Auf jeden Fall ist mir eine neutrale Meinung wichtig, was meint ihr?