Hallo,
ich lese schon seit Monaten hier immer wieder mit, habe mich aber nie getraut selber zu schreiben...
Vor fast einer Woche hat mein Freund sich von mir getrennt und meine ganze Welt ist zusammen gebrochen. Der Grund ist, ich hätte nicht mit ihm geredet.
Ich bin mit 14 vergewaltigt worden und habe noch nie mit irgentwen richtig darüber gesprochen. Eine Therapie habe ich auch nie gemacht.
Mein Freund wusste nur das mir das passiert ist und es mir oft nicht gut geht. Darüber geredet haben wir nie, wir wollten zwar immer, aber es ist nie dazu gekommen. Für ihn war es jetzt so als ob ich kein Vertrauen zu ihm hätte. Er versteht nicht wie schwer es ist darüber zu reden.
Ich habe dazu sehr viel von ihm verlangt. Er sollte auf mich achten wenn wir weggehen, immer für mich da sein usw. ich habe ihn einfach überfordert mit meinen Problem, vorallem weil ich alles in mich hinein gefressen habe.
Vor ein paar Wochen war ich allein auf einem Geburtstag. Er hat mich gebeten mir ein Taxi zu nehmen oder dort zu bleiben. Ich blöde Kuh bin nach hause gelaufen. Mir ist wieder schreckliches passiert. Mich hat jemand festgehalten und angefasst. Alles kam wieder hoch.
Zwei wochen später war ich mit meinem Freund zusammen unterwegs. Ein Freund von mir hat mich in den Arm genommen. Mich nicht mehr losgelassen. Mir wurd einfach nur schlecht. Aber ich war wie gelähmt, konnte nichts sagen und nicht weggehen. Stattdessen habe ich nachher meinem Freund vorwürfe gemacht er habe nicht genug auf mich aufgepasst. Seit dem ging es noch mehr bergab. ich habe ihm mein erlebnis nicht anvertraut. Wenn ich auf ihn gehört hätte wäre mir das nicht passiert.
Vor ein paar Tagen hat er dann Schluss gemacht. Er könnte nicht mehr, habe keine Kraft mehr. ich habe das erst so hingenommen, aber nach zwei Tagen dann beschlossen ihm alles zu erzählen. Gebracht hat es leider gar nichts. Er blieb bei seiner Meinung. Aber er sei immer für mich da.
Ich habe gestern dazu entschlossen eine Therapie zu machen. Um einfach alles wieder auf die reihe zu kriegen. Er steht hinter mir, stärkt mich, dass es das richtige sei. ich habe solche angst davor. Mit einem Fremden reden, wo ich doch nicht mal mit meinem "Freund" reden kann. ich bin am boden zerstört. Warum hab ich mich ihm nicht anvertraut? Dann wär es nict so gekommen.
Morgen habe ich den ersten Termin. Ich soll ihn danach anrufen. Wies mir geht usw.
Warum macht er das, warum verhält er sich so? Er ist immer noch für mich da, macht sich sorgen usw. Ich mache mir noch hoffnungen, dass es wieder was wird. Zumindes wenn die Therapie "vorbei" ist und ich alles wieder hinbekommen habe.
Das ist alles so schwer. ich liebe ihn überalles. ich hab so Angst wie es weiter geht.
Hat jemand auch so erfahrungen gemacht? Wie wars für euch?