Hey.
Ich bin neu hier, hab aber schon öfter mal bei verschiedenen Diskussionen geguckt und mitgelesen.
Ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin was das Thema angeht, da irgendwie sehr viel aufeinander trifft.
Der Text ist ewig lang, weil es sich um mehrere Jahre handelt, aus denen ich die Probleme sozusagen mitgeschleift habe. Aber vielleicht nimmt sich trotzdem noch jemand die Zeit, es sich durchzulesen.
Zur Vorgeschichte:
Ich versuche von vorne anzufangen: Als ich fünfzehn war meldete ich mich in einem Gitarrenforum an, dort lernte ich durch einen Post einen jungen Mann (ich nenne ihn P.) kennen mit dem ich mich auf Anhieb gut verstand, er war 23. Wir wurden schnell Freunde und irgendwie flirteten wir auch viel und ich mochte ihn sehr, allerdings wollte ich ihm das nicht sagen, weil ich immer unterschwellig das Gefühl hatte, ich würde ihn nerven. Naja, als ich dann 16 war, etwa ein halbes Jahr später, bekam ich starke Depressionen, fühlte mich einsam und wurde aggressiv gegenüber meinen Eltern. Ich schwänzte oft die Schule, was vorher eher selten vorkam. Ich lernte einen weiteren Jungen (ich nenne ihn C.) im Forum kennen, der allerdings kaum älter war als ich. Wir kamen zusammen, obwohl ich wusste, dass ich nicht in ihn verliebt war oder sonstiges. Zu P. brach der Kontakt ab, als ich ihm von der Beziehung erzählte.
Ich kannte C. nur aus dem Internet, aber er schlug vor, dass wir uns über Silvester sehen könnten, da seine Großeltern in meiner Nähe wohnten. Ich sagte zu und er fragte, ob er Kondome mitbringen sollte... Ich fragte nur "wieso". Eigentlich hätte mir da alles klar sein sollen.
Im Dezember wurde ich zu dem auch stationär eine Woche in einer Psychatrie wegen der Depressionen aufgenommen.
Als ich dann wieder draußen war und das Treffen mit C. anstand fuhr ich mit einem Kumpel zum Bahnhof; er sah nicht besonders gut aus, war relativ groß und dick und ich fand ihn auch nicht attraktiv, doch kränken wollte ich ihn auch nicht. -.-
Als wir zu mir fuhren und mein Kumpel uns dann allein ließ, schubste C. mich aufs Bett und schob seine Hand in meine Hose. Ich war so überrascht, dass ich nichts tun konnte und es tat einfach nur schrecklich weh. Später verabschiedeten wir uns und ich habs dann auch niemandem erzählt. Wir trafen uns noch ein paar Mal in der Stadt und alles war ok. Zu Silvester sollte er dann mit einigen meiner Freunde bei mir übernachten; mit denen verstand er sich überhaupt nicht und die meiste Zeit des Abends verbrachten C. und ich in meinem Zimmer im Bett (im Dunkeln), wo er mich immer wieder versuchte zu überzeugen und ich ihn am Ende sogar weinend zurückwies. Meine Freunde hielten es dann für komisch einfach "reinzuplatzen", weil sie dachten, da würde was laufen. Ich rief, sie sollen das Licht an machen und hierbleiben, aber sie verließen den Raum wieder. Später gingen wir runter und feierten irgendwie ganz normal und gingen alle schlafen. Am 1. Januar so gegen 13 Uhr gingen meine Freunde und nur er blieb. Wir lagen wieder im Bett und er wollte, ich nicht. Ich weinte und er meinte, wenn ich es nicht zuhause tun wollte, er hätte bei seinen Großeltern eine ganze Wohnung für sich. Aber daran lag's ja nicht. Am Ende lag er auf mir und es ist irgendwie passiert. Ich weiß bis heute nicht wie und auch nicht, wie ich mich dabei gefühlt habe.
Ich sprach später mit meiner Mutter und sie sagte, sie wolle davon nichts wissen. Als ich mit ihm redete, sagte er, es wäre ganz normal in einer Beziehung miteinander zu schlafen. War mir klar, aber das es so sein musste...
Das ganze ging im Endeffekt ein halbes Jahr bis ich es schaffte von ihm loszukommen. ich machte einen kurze Therapie zur Verdrängung, da zwei Monate später mein Auslandsjahr beginngen sollte. Mit P. hatte ich wieder Kontakt, er war auch der erste, dem ich damals auch mit Detaills erzählte, was geschehen war. Er versuchte, mir mit reden zu helfen und sagte auch ich solle C. evtl. verklagen.
Mein Vater sollte einmal mit zur Therapie und fragte dort, warum ich denn nichts gesagt hätte... da hätte ich am liebsten geschrien... denn ich hatte es ja versucht.
In Spanien lief dann alles ok ab und ich ging auch mit jemandem aus, allerdings nur kurz. Am Ende des Jahres lernte ich einen M. kennen, er war nett und wir gingen aus, allerdings musste ich dann schon wieder nach Deutschland. Drei Monate später besuchte ich ihn in Spanien und er wollte, ich brach in Tränen aus und erzählte ihm meine Geschichte. Er meinte, es wäre ok, wenn ich nicht wollte, aber dass er glaubte, dass ein erneuter Versuch, nicht unbedingt mit ihm, es mir vielleicht leichter machen würde. Ich tat es dann, freiwillig. Es tat unglaublich weh, aber ich sagte nichts und es ging schnell vorbei. Als ich allerdings in wieder in Deutschland war trennten wir uns weil die Distanz einfach zu groß war.
Zwei Monate später schleppte mich meine Freundin N. zu einem Treffen in einer Bar, was ich nicht wusste, war, dass sie ihren Kumpel K mit einem der eingeladenen Mädchen verkuppeln wollte. Kurzum, ich war's dann. Er war auch nett und machte mir viele Geschenke. Er war mit Sicherheit nichts der hübscheste und auch nicht der klügste, und er ging mir oft auf die nerven, aber er war besser als alle anderen vorher. Außerdem war er noch Jungfrau. Als wir allerdings das erste mal hinter uns hatten wollte er nur noch, wenn ich sagte, ich wollte nicht, redete er so lange auf mich ein bis ich mir dachte: Ach, lässt's halt über dich ergehen.
Ich war irgendwann eher unglücklich als alles andere und P. nahm wieder Kontakt zu mir auf. Allerdings brach dieser wieder und ich blieb bei meinem Freund.
Erst diesen Februar hatte ich erneuten Kontakt zu P. Als er mitbekam wie unglücklich ich war, lies er durchblicken, dass er für mich Gefühle hatte.
Ich verließ meinen Freund zwei Wochen später, hatte allerdings auch nichts mehr von P. gehört. Am Ende trafen wir uns und kamen zusammen; er inwzschen 26, ich 19.
Er war allerdings nicht der Beziehungsmensch gewesen sondern eher der One-Night-Stand Typ. Ich vertraute ihm, tat ich ja schon ewig. Ich wusste, er würde mir nie wehtun und er tat auch alles, was er konnte, damit es mir gut ging. Unser erstes Mal war auch toll und ich war der Überzeugung, dass ich meine Vergangenheit hinter mir gelassen hatte. Doch durch sein früheres (sexuelles) Leben ging es mir immer schlechter. Ich war oft eiversüchtig, immer ohne Grund und warf ihm ständig Dinge vor, fragte ihn aus, obwohl ich wusste, dass seine vorherigen ''Streifzüge'' mir wehtun würden, wenn er es mir erzählte.
Ich zog zu ihm, nach dem ich mein Abi hatte, da wir uns schon nach ein paar Stunden sehr vermissten. Es war seine Idee. Jetzt wohne ich fast zwei Monate hier.
Diese Woche hatte ich erstmals einen Termin bei einer sehr netten Psychologin, denn beim Verkehr hab ich oft Schmerzen und in letzter Zeit kommen viele Erinnerungen wieder hoch. ich kann mit P. über alles sprechen, doch meist spielt auch seine Vergangenheit eine Rolle, da ich mich irgendwie nicht gut genug für ihn fühle, grade was Sachen Erfahrung angeht. -.-
Das belastet unser Sexualleben sehr, obwohl es für ihn immer okay ist, wenn ich nicht möchte oder zwischendurch abbrechen will.
Das Problem ist, dass wir jetzt auf Wohnungssuche sind, er ist aber im Moment total gestresst von der Arbeit und ich hab immer das Gefühl, er freut sich nicht unbedingt mich zu sehen, wenn er nach hause kommt. Ich mein, ich versteh, dass er gestresst ist... Naja.
Auf jeden Fall drängeln meine Eltern auch jetzt extrem wegen der Wohnung und waren gestern auch hier. Meine Eltern können nicht verstehen, dass P. sich nicht frei nimmt, um Wohnung anzugucken und das schnell über die Bühne zu bringen. Er hingegen versteht nicht, wieso sie sich so einmischen, da sie ja das meiste gar nicht wissen. Sie wissen nichts von der Therapie, mit der ich jetzt angefangen hab und auch nichts davon, wie es mir geht und dass er alles in seiner Macht stehende tut, um sich um mich zu kümmern.
Sie wollte ihn dann auch unbedingt abholen und alles. Ich wusste, dass er das nicht wollen würde, aber mein nein haben sie nicht akzeptiert, weil meine Eltern mich anscheinend nicht als eigenständiges Individuum sehen.
Ich hab schon mehrfach versucht mit ihnen drüber zu reden, aber sie fragen dann am nächsten tag nur, ob ich mich wieder eingekriegt hätte. Sie sind sonst gute Eltern, leben allerdings eher ein Scheinleben, außen perferkt, innen wird über Probleme nicht gesprochen.
Jetzt ist mein Freund unglaublich sauer auf meine Eltern, weil ich auch jedes Mal gestresst bin, wenn sie kommen und er sich dann wieder kümmern muss und meine Eltern ihn hinterrücks immer beurteilen, obwohl sie ihn nicht so gut kennen.
Wie schon gesagt, kann ich mit ihnen nicht reden, nur auf weiteres Verständnis von meinem Freund kann ich auch nicht hoffen, versteh ich ja auch. Jetzt sitze ich zwischen zwei Stühlen und weiß nicht was ich tun soll... -.-
Letztendlich fallen grad alle Probleme zusammen und ich weiß nicht mehr wohin damit.