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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Transgender / Beinverlängerung

Letzte Nachricht: 27. November 2021 um 15:37
D
dalina_26129097
08.11.21 um 12:39

Hallo
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll....oder wie man die Situation im Ganzen schriftlich erklären kann.....aber lange habe ich das Leben für andere gelebt, lange Rücksicht auf meine nahen Mitmenschen genommen, viel Mobbing ist mir widerfahren, doch jetzt möchte ich endlich glücklich sein und, endlich ICH sein.

Ich bin Transgender, lebe aktuell im Körper einer Frau, möchte aber bald die nötigen Operationen durchführen lassen, die mich auch optisch zu einem Mann machen....wenn da nicht meine Größe wäre....ich bin "nur" 1,57 m. Ich weiß, es gibt Männer die von Natur aus so groß sind, aber ich weiß auch, das ich es nicht schaffen würde. Es würde so weiter gehen wie bisher, mein Selbstwertgefühl würde weiter sinken, ich würde mich wieder nicht angenommen fühlen....hätte Angst vor Blicken, würde an mir zweifeln und das möchte ich nicht mehr!!! Daher ist für mich klar, das ich vor der Hormoneinnahme, eine Beinverlängerung durchführen möchte!! Leider übernimmt die Krankenkasse diese OP nicht...bin total am verzweifeln....ich wollte jetzt mit Mitte 30 endlich noch mal "neu" anfangen zu leben und dann sowas! Es musste mal raus und ich wollte es mal irgendwo niederschreiben, vielleicht hat ja jemand ähnlich Erfahrungen gemacht mit der Krankenkasse oder sowas......

Danke für das Lesen, bleibt gesund und das lasst euch nicht verbiegen, jeder von uns, hat nur dieses eine Leben!
 

 

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S
sisteronthefly
10.11.21 um 9:23

Guten Morgen, 

das du glücklich sein möchtest kann ich gut nachvollziehen. Es ist ein menschliches Streben und man soll auch das Leben führen, welches glücklich macht. Allerdings ist glücklich sein auch eine innere Einstellung. Es gibt Zeiten, in denen wir traurig sind, oder ängstlich, oder uns unglaublich stark fühlen, glücklich sind. An der persönlichen Blickrichtung auf das Leben und seine Gegebenheiten kann man selbst etwas ändern, sodass der Fokus mehr auf die positiven Seiten gerichtet wird aber die negativen Seiten nicht ignoriert, sondern akzeptiert werden. Das, was im Leben nicht so rund läuft, fällt uns manchmal unglaublich schwer zu akzeptieren, wir glauben dann, dass es uns davon abhält glücklich zu sein oder jemals glücklich zu werden. Oftmals hinterfragen wir gar nicht mehr, ob das wirklich stimmt und unser Kopf fährt sein bekanntes Muster und hinterfragt nicht.

Wenn ein Mensch sich nicht angenommen fühlt, so wie du das beschreibst liegt das oftmals in einer Selbstablehnung begründet. Dieses Gefühl erfahren wir oftmals sehr früh in unserer Kindheit, so ca. in den ersten sieben Jahren. Jeder Mensch sehnt sich nach Zugehörigkeit, nach Angenommensein und nach Liebe. Das sind elementare Grundbedürfnisse auf die jeder Mensch ein Recht hat und sie auch braucht, um sich als Individuum weiterzuentwickeln. Werden Grundbedürfnisse nicht erfüllt entsteht häufig die sehr schmerzhafte Selbstablehnung. Ein Kind hat dann z.B. die Erfahrung machen müssen, es wird nur geliebt, wenn es etwas bestimmtes tut oder nicht tut. Wir manifestieren dann, wir sind nur liebenswert, wenn wir so sind, wie andere uns haben wollen. Nicht aber, weil wir sind, was wir sind. 

Das sind zwei sehr wichtige Aspekte, die dich im Hinblick auf eine Personenstandsänderung begleiten werden. Du musst kein Mann werden um diese Thematiken aufzuarbeiten. Ich würde deinen aktuellen Wunsch mit dem bisherigen Wissen vielleicht sogar als eine kleine Flucht werten und auch dem Wechsel in einen anderen Körper ein wenig skeptisch gegenüberstehen. Ich würde dir raten, dich an einen Psychotherapeuten zu wenden. Dieser ist sowieso über zwei Jahre an deiner Seite, wenn es um eine Personenstandsänderung gehen sollte. Du kannst nochmal völlig neu starten, mit einem völlig neuen Bewusstsein. Das ist möglich. 

Ich wünsche dir dabei alles Gute.
Nicht den Mut verlieren, wage den Schritt dich auf diese Themen einzulassen. 

LG Sis 
 

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happilyworking
happilyworking
27.11.21 um 15:37

Lieber Andy,

ich habe einen Freund der auch sehr klein ist - ähnlich groß wie du - und darunter immer aehr gelitten hat.

Er lebt jetzt mittlerweile seit vielen Jahren in Vietnam, wo alle insgesamt kleiner sind und ist dort sehr glücklich mit einer Frau liiert.

Größe ist immer relativ. Ich würde meine Gesundheit nicht durch solch eine schwere OP gefährden. Viele Patienten solcher Eingriffe leiden ihr Leben lang unter chronischen Schmerzen. Klar, dass die Krankenkasse das ablehnt.

Ich sehe nicht, wieso du als größerer Mann eher alzeptiert werden solltest als als kleinerer. Das "Problem" liegt bei deinem mangelnden Selbstwertgefühl, in welches du investieren musst, um eine gewinnende Ausstrahlung auf andere zu haben. Keine OP der Welt gibt dir ein gesundes Selbstwertgefühl.

Vielleicht kannst du deine Ängste aufschreiben und erste Schritte gehen, um diese zu entkräftigen? Wie wäre es zum Beispiel, wenn du mal einen Urlaub als Mann in einem Land machst, in dem deine Körpergröße der Durchschnitt ist? Wie wäre es, wenn du geziehlt nach Partnern suchst, die auf kleine Menschen stehen? (Ja, das gibt es auch). Dann kannst du mal sehen, was das mit deinem Selbstwert macht.

 

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