Hallo ihr alle!
Ich bin 18 Jahre alt, komme aus Bremen und habe am Wochenende etwas erlebt, was mich so schnell nicht wieder loslassen wird.
Es könnte etwas länger werden, doch ich brauche dringend euren Rat!
Am Samstag wollte ich von Oldenburg nach Bremen trampen und stand eine Weile am Hauptbahnhof bevor es losgehen sollte. Eigentlich wollte ich nach Groningen, aber da ich Montag wieder arbeiten muss und man wohl nicht viele Leute findet, die einen aus Holland nach Deutschland bringen, habe ich es mir doch anders überlegt.
Da sprach mich ein etwas, sagen wir, "abgewrackt" aussehender Man an und erwähnte, dass er vorhat, gleich nach Groningen und abends wieder zurück zu fahren.
Kurzerhand entschloss ich mich, bei ihm mitzufahren, hatte aber doch ein komisches Gefühl. Dieses sollte sich als berechtigt herausstellen, denn mit jedem Kilometer den wir fuhren wurde der Mann aufdringlicher, bis er schließlich an einer Raststätte hielt und mich beinahe zwang auszusteigen, um auf der Toilette für seine sexuelle Befriedigung zu sorgen. Ich hatte fürchterliche Angst, konnte ihn aber "zur Vernunft" bringen und er entschuldigte sich für sein Verhalten.
Als ich etwa dreieinhalb Stunden in Groningen war, rief der Mann mich an und sagte, er wolle jetzt nach Hause fahren, ich möchte doch bitte mein Gepäck aus dem Auto holen oder mitfahren. Ich entschloss mich (leichtsinnigerweise, das weiß ich jetzt und werde es auch niemals vergessen) mitzufahren, aus oben genannten Gründen.
Dass der Mann völlig betrunken war, merkte ich erst, als er begann, auf einer Landstraße immer wieder von der Spur abzukommen. Ich bekam panische Angst, zumal ich selbst keinen Führerschein hatte, und suchte verzweifelt nach irgendwelchen Parkplätzen an den Straßenseiten. Plötzlich driftete das Auto vollkommen ab und als ich zu dem Mann sah, hing sein Kopf leblos herunter und aus seinem Mund kam Erbrochenes.
Schnell ergriff ich das Lenkrad und versuchte, den Wagen auf der Spur zu halten, hofffend, dass der Wahnsinnige neben mir wieder aufwachen möge. Zu meinem großen Glück kam er zu Bewusstsein, gerade als ich versuchte, mich auf seinen Schoß zu hieven um irgendwie den Wagen unter Kontrolle zu bringen.
Ich hatte Glück im Unglück, denn Gott sei Dank hat der Mann während seiner Ohnmacht nur ganz wenig Gas gegeben, sodass mir etwas Zeit für alles blieb.
Irgendwie schaffte ich es, den völlig verdatterten Fahrer auf einen Parkplatz nahe der Landstraße zu lotsen. Dort schliefen wir in dem Wagen, ich stand völlig unter Schock und habe kein Auge zugetan.
Morgens um 5 machten wir uns wieder auf den Weg und gegen 8 kam ich heil in Bremen an. Niemals zuvor bin ich dafür so dankbar gewesen.
Immer wieder, auf der Rückfahrt, fragte der Mann mich komische Sachen. Wie denn meine Arbeitszeiten seien, ob mein Vater zuhause ist, ob ich oft allein durch die Gegend reisen würde.
Ich ließ ihn an einer Stelle anhalten, die nicht in Sichtweite meines Wohnhauses ist und ging den Rest zu Fuß.
Jetzt denke ich darüber nach, ob er mir vielleicht gefolgt sein könnte, aber das hätte ich bestimmt gemerkt.
Jetzt frage ich euch: Soll ich die Polizei benachrichtigen? Könnten die überhaupt was machen, wenn ich nur den Vornamen, den Wohnort (nicht die Adresse) und aüßerliche Beschreibungen vom (nur geliehenen) Wagen des Mannes sowie von dem Mann selbst abliefern kann?
Irgendwie habe ich Angst, dass der mir auflauert und mich eines Tages entführt, so paranoid das auch klingen mag.
Ich danke euch für jede Antwort!