Hallo ihr lieben.
Ich bin neu hier und dachte, dass mir vielleicht jemand von euch helfen kann.
Angefangen hat alles vor ein paar Jahren. Im Winter wurde ich lustlos, kraftlos, motivationslos und einfach unglaublich müde. Ich habe das auf meine schulische Situation bezogen, Schule abgebrochen und an eine neue Ausbildung angefangen.
Die Jahre, die darauf folgten, waren völlig identisch. So ging ich dann langsam einmal von einer saisonalen Depression aus und habe mir selbst mit Johanniskraut geholfen. Im letzten Jahr wurde dann ja diese Sache mit dem Eisenspiegel so richtig bekannt. Ich bekam also Eiseninfusionen und habe gehofft, dass die Müdigkeit, die sich nun nicht mehr auf die Winterzeit beschränkte, vielleicht wirklich von einem Eisenmangel kommt.
Ich habe angefangen, mich selbst zu beobachten. Mir wurde bewusst, dass es keine keine Körperliche Sache ist, die mich müde macht, sondern Meine Gedanken. Ich fühle mich für alles verantwortlich. Wenn es Leuten schlecht geht, dann drehe ich die Situation immer so, dass ich schlussendlich schuld daran bin und mich schlecht fühle. Ich schaue auf alle anderen, nur nicht auf mich.. Das mit dem schlechten Gewissen geht sogar so weit, dass ich anfange mit meinem Auto zu sprechen. Ich sage ihm immer, wohin wir fahren, bevors los geht und wenn ich über einen Stuhl sage, dass er mir nicht gefällt, muss ich mich bei ihm entschuldigen.
Damit könnte ich ja eigentlich leben, aber das schlimmste daran ist, dass ich mir meinen komischen Gedanken absolut bewusst bin. Ich stehe ständig in einem inneren Konflikt mit mir selber, mein Kopf sagt "hör auf zu spinnen" und mein Bauch sagt "es ist schon richtig, dass du dich schlecht fühlst".
Nachdem ich noch die Kündigung bekommen habe, war ich völlig am Boden zerstört. Ich habe nur noch geweint und gehofft, dass bald mal irgendetwas mit mir passiert, damit ich nicht mehr in diesem doofen Leben leben muss. Ein gebrochenes Bein, das mich ins Krankenhaus zwingt oder irgendsowas..
Ich habe eine Psychotherapie angefangen, nehme Citalopram. Im Moment bin ich sehr hoffnungslos. Oder nein, eher Gefühlslos. Meine Therapeutin fragt mich ständig nach meinen Gefühlen, aber ich habe keine. Ich mag nicht mehr hingehn, weil ich nicht glaube, dass sich überhaupt was ändern wird.
Kennt jemand dieses Problem? Wie habt ihr es geschafft, trotzdem noch weiter zu machen?