Hallo an Alle, denen es genauso geht oder die mir helfen können.
Ich bin 31 Jahre und mittlerweile über zehn Jahre mit meinen Mann zusammen. Bin im 8. Monat mit unserem ersten Kind schwanger und wir freuen uns riesig drauf. Um alles besser zu erklären, muss ich mal in die Tiefe greifen ....
Mein Vati ist Alkoholiker und laut meiner Mutti hat auch alles mit "paar Bier" am Tag bei ihm angefangen. Über die Jahre hat sich das immer mehr gesteigert (mittlerweile Schnaps und Bier, jeden Tag ist er voll) und meine Mutti hat das alles sehr unglücklich gemacht und sie ist der Kinder zu liebe bei ihm geblieben! Als wir groß waren und unser eigenes Leben lebten, hat sie sich von ihm getrennt. Nun hat sie angst, dass mir das Gleiche widerfährt wie ihr......
Als ich meinen Mann kennenlernte, trank er genauso viele Bier wie er es jetzt tut! Es hat sich also nichts gesteigert! Nur mit 20 Jahren sieht man alles noch nicht so schlimm an wie mit 31 Jahren .... Eigentlich trinkt er heute weniger wie damals.... Ich spreche hier von 4 Bier am Tag (diese schafft er auch wenn er erst abends halb sieben von arbeit kommt und gegen zehn Uhr ins Bett geht). Eigentlich könnte er noch mehr trinken, aber weil wir erst um Weihnachten und Sylvester die Diskussion hatten, er solle mal weniger Bier trinken und das mindestens 4 Bier am Tag, sind es vier Stück am Tag. Verstehen tut er es trotzdem nicht, warum er nicht soviel trinken kann wie er will, weil es ist ja nicht schlimm.....
Mal so zum erklären: Mein Mann trinkt früh und generell auf Arbeit keinen Alkohol! Auch am Wochenende macht er sehr viel an unseren Haus oder wir fahren mal weg. Er fängt erst am späten Nachmittag an Bier zu trinken .... Am Wochenende waren das auch mal 8 Bier....
Für ihn ist das "ganz normal" und er sieht überhaupt kein Problem darin und versteht meine Angst kein bißchen, weil es ist ja "nur Bier" und jeder auch von seinen Kumpels trinkt Bier. Ich denke auch ein ganz wichtiger Fakt ist, dass er so aufgewachsen ist! Sein Vater hat auch schon immer Bier getrunken und keiner fand es als schlimm an oder gar als abhängig. sein vater ist heute noch arbeiten und brauch da kein Bier, nur zum Feierabend gibt es dann paar Flaschen und am Wochenende paar mehr ....
Immer wenn ich mit dem Thema bei meinen Mann ankomme, habe ich das Gefühl, dass er gar nicht versteht was ich überhaupt von ihm will, weil es eben für ihn gar nicht schlimm ist sondern normal.
Wir haben nicht jeden Monat diese Diskussionen sondern es gibt immer mal solche Zeiten .... Vielleicht bin ich auf eine gewisse Art und Weise Co Abhängig, aber ich liebe meinen Mann so sehr und er ist ein fantastischer Mann! Er kümmert sich um alles, er hilft mir mit allem sehr und wenn es mir schlecht geht, ist er für mich da. Er ist sehr fleißig.... einfach ein Traummann. Wenn ich dann das Problem Alkohol bzw. bier anspreche, versteht er immer nicht warum ich schon wieder "meckere" weil er doch alles für mich macht! Er vergleicht das immer irgendwie.... So nach dem Motto: "ich mach doch alles, lass mich doch...." Ich sag dann immer, dass das eine nichts mit dem Anderen zu tun hat ....
Ich weiß auch ganz genau, dass er ein wundervoller Vater werden wird, er geht so rührend mit Kindern um!
Eigentlich sollte ich konsequenter sein und ihn vielleicht auch verlassen um ihn zu zeigen, dass mir das alles mit dem Bierkonsum wichtig ist, doch ich kann es nicht! Ich liebe ihn und mit meinen kleinen Bauchzwerg im Bauch...
Achso:
Selbst auf Feiern er ist zwar immer beschwippst aber nie voll. Er trinkt auch keinen Schnapps, Wein oder Sonstiges. Weder zu Hause noch auf Feiern.
Vielleicht geht es jemanden hier ähnlich oder hat Erfahrungen das alles nicht schlimmer geworden ist ....
Ich brauch bitte niemanden, der mich belehrt. Ich selber habe schon mit einen Suchtberater gesprochen, der meinte dass es auch sein kann, dass mein Mann genauso bleibt wie er jetzt ist und der Konsum nicht steigt, kann aber auch anders sein! Alkohol kann viele Gesichter haben .....
Ich freue mich auf eure Antworten ...