Keine Panik.
Die Überschrift ist vielleicht etwas abwegig - immerhin geht es hier um Menschen mit Panikattacken.
Und ich gehöre auch dazu. Viele Menschen verstehen meine endlosen Ängste gar nicht.
Die Angst vor Krankheit, Bränden, Einbrüchen, Enttäuschungen und dem Tod. Irgendwie lassen sie mich nicht los. Und ich suche auch den Erfahrungsaustausch - ich möchte endlich loslassen und mich frei fühlen.
Mein Problem ist, dass ich zuviel nachdenke. Ich weiß zuviel über Krankheiten und Katastrophen und habe Angst dass mir das auch widerfährt. Hinter jedem Kopfschmerz vermute ich einen Gehirntumor. Hinter jeder Polizei- oder Krankenwagensirene vermute ich Massenmörder, riesige Unfälle, Brände oder sonstige Naturkatastrophen. Hinter jedem Gewitter steckt die Angst vor einem Tornado oder Orkan.
Das ist richtig richtig richtig übertrieben, ich weiß. Aber solche Gedanken schleichen sich ein. Man muss sich bewusst werden, dass man übertreibt. Dass man so emotional ist, dass man sich über alles Sorgen macht und als Selbstschutz alles einkalkuliert, damit man auf alles gefasst ist. Ich persönlich steiger mich da auch total rein. Herzrasen, Missempfindungen und Übelkeit sind die Folge. dazu kommt Hyperventilation und Todesangst. Ich hab Angst, mein Leben könnte bald zuende sein. Obwohl ich gerade erst 13 bin.
Ich weiß aber, dass ich eben so emotional bin. Dass mich psychischer Stress körperlich total belastet und meinem kreislauf nicht gut tut. Dass Ängste über Ängste alles nur schwerer machen... Ich bilde mir sogar ein,Vorahnungen zu haben, dass der Tod naht. Ich rede mir selber Szenarien ein, in denen ich an den unterschiedlichsten Sachen umkomme.
Mein Tipp: Freunde. Ablenkung. Wieder Freude am Leben - an jedem einzelnen Tag. Zielstrebigkeit, Ehrgeiz... Dampf ablassen. Sport, Spaziergänge oder Musizieren/Singen sind Ventile, an denen man dem Druck entkommt. Wenn man Leute findet, die einen zusätzlich motivieren und unterstützen, kann die Sache deutlich besser werden. ich fange an, mich auf alles zu freuen, seien es noch so kleine Dinge. Ich spiele Gitarre und schreibe viel, Gedichte, Geschichten, Lieder. Das sind meine Ventile. Eltern und Freunde helfen mir mit meinen Ängsten. Ich lese in diesem Forum nach, dass ich Leidensgenossen habe. Das alles hilft und tröstet. Ich weiß genau, wie man sich so fühlt. Ich kann es gut verstehen... Tiefgründigkeit und Emotionalität oder psychische Labilität lösen oft diese Ängste aus. Es muss nur einmal etwas einschneidendes passiert sein, schon wird man ewig von Ängsten geplagt. Kommt irgendetwas kleines dazu, dass die Ängste schürt - tada, schon ist man schwach, panisch, körperlich belastet und rennt nur im Kreis.
Tief durchatmen: es gibt Leute denen geht es genauso. Liebe das Leben. Es ist zu wertvoll. Wer sein leben lang Angst vor dem Leben oder dem Tod hat, fängt nie an zu leben.