Oh je...
Hallo Giulie!
Ich hoffe, dass ich dir jetzt mal etwas Mut machen kann. Ich leide schon praktisch seit Beginn meines Studiums an Panikattacken - mal mehr, mal weniger. Ich habe nun vor einigen Monaten es geschafft, ich bin durch. Es gab oft Momente, in denen ich dachte, dass ich den Verstand verliere, es einfach nicht schaffe, ohnmächtig werde, sterbe oder was auch immer. Manchmal hatte ich auch Lust, alles hinzuschmeißen. Das was mich davon abhielt war mein Stolz und auf jeden Fall die Angst davor, meine Eltern zu enttäuschen.
Auch du kannst es schaffen (oh man, das klang jetzt aber kitschig :) Du solltest dir aber unbedingt einige Dinge zu Herzen nehmen:
- Du darfst Fehler machen. Dein hoher Anspruch, es allen gerecht zu machen, setzt dich nur weiter unter Druck. Es ist OK, deinen Sohn auch mal alleine zu lassen. Es ist wahrscheinlich sogar ganz gut für ihn aus psychologische Sicht (obwohl das nur eine Vermutung ist).
- Lass dir helfen. Sei es mit alltäglichen Dingen. Du musst nicht alles alleine schaffen! Bei den vielen Dingen, die du machen musst, solltest du jede Hilfe annehmen. Auch wenn es schwerfällt. Es ist OK zu sagen, dass man es nicht (alleine) schafft.
- Gönne dir Auszeiten. Ich weiß, dass es nicht so einfach ist, wenn dir eh alles über den Kopf hinauswächst. Aber dann ist es umso wichtiger.
- Mache Sport. Mir hat das geholfen, mich stabiler zu fühlen. Dafür musst du es aber regelmäßig machen.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass die Attacken und Ängste bei mir nie ganz weg sind. Ich bin um ehrlich zu sein nur online gegangen, weil ich eben eine hatte und die doofen Gedanken ("Hört das denn nie auf?" "Warum kann ich kein normales Leben führen?" "Ich komme nicht mehr mit der Welt klar" usw) anfingen. Aber zu lesen, dass es anderen auch so geht, gibt Hoffnung.
PS: Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schlimm sein muss, diese Gedanken mit deinem Sohn zu haben. Vielleicht solltest du über eine Therapie nachdenken, weil du vielleicht unbewusst wütend auf ihn bist (obwohl du natürlich ihm nie etwas antun würdest). Ich selbt habe (wenn auch sehr selten) solche Gedanken mit meinem Freund, obwohl ich auch weiß, dass ich nie etwas tun würde. dennoch sind diese Bruchteile einer Sekunde, in denen man so etwas denkt, ausreichend, um sich furchtbar zu fühlen und Angst zu haben.
Würd mich freuen, wenn du mal erzählst, wie es dir mittlerweile geht. Austausch tut gut :)
LG