Hi,
ich habe seit diesem Jahr die Angewohnheit aufzuwachen und als erstes zu denken: NEIN!
Ich würde so gerne noch weiterschlafen, und verfluche mich dafür, das ich am Wochenende nicht dazu in der Lage bin das Ausschlafen zu geniessen. Am Morgen denke ich über die Schule nach, was ich für Fächer habe, und wen ich alles sehen werde, und ich spüre regelrecht wie sich mein Magen zusammenzieht, mir wird schlecht und ich kann nichts mehr essen, meine Hände beginnen leicht vor Nervosität und Stress zu zittern. In der Schule ist es dann nicht mehr so schlimm, aber danach spüre ich wieder diesen Stress. Ich hab noch so viel zu tun, und meine Mutter will das ich nebenbei immer noch ein paar andere Sachen machen soll. Dann spüre ich wieder den Stress wie ein Geschwür im Magen.
Am Nachmittag bin ich todmüde, und in der Nacht hellwach, die Zeit zieht sich in die Länge wie Kaugummi, und wieder fühle ich den Stress. Ich verschwende meine Zeit!
Am Wochenende denke ich daran, das ich noch die Haare färben muss, ich muss ein wenig abnehmen,
ich muss Klamotten für den Sommer und den Winter am besten auch noch kaufen und all die kleinen Dinge, die mich fast in den Wahnsinn treiben. Ich lache kaum noch und schweife immer öfter mit den Gedanken ab, bin unkonzentriert. Es gibt eine Wand zwischen mir und den Menschen in meinem Umfeld,
meine Eltern sind nicht zufrieden mit mir, und wollen das ich mich noch mehr anstrenge, sie bemerken gar nicht wie es mir geht, ich habe öfters Fressanfälle, und esse hastig, erbreche mich öfters danach.
Ich fühle mich kraftlos, schleppe mich durchs Leben und wünsche mir bei Ferien und Wochenenden oft sie wären länger. In der Schule kann ich dem Lehrer nicht zuhören, da ich irgendetwas machen muss, wie z.B zeichnen, Pickel ausdrücken oder aufkratzen. Zuhause kann ich kaum ein Lied fertig hören, und wenn, dann nur solche die ich noch nicht kenne. Ich fühle mich allein, ich kann mit niemandem reden, und habe öfters das Bedürfnis ganz laut zu schreien oder einfach wegzurennen. Wenn ich in den Spiegel schaue, habe ich das Gefühl auf die Person darin einschlagen zu müssen, weil sie sich nicht genug anstrengt, zu dumm ist, zu hässlich und viel zu fett. Ein Loser, Versager. Öfters scheinen die Gedanken in meinem Kopf Karussell zu fahren, in unzusammenhängenden Wörtern. Ich will mit jemandem Reden, aber es geht nicht, es ist, als sei meine Stimme und mein Stummer Schrei dann immer eingefroren. Meine Mutter denkt ich hänge durch und schreit mich an, ich würde es mit der Schule so niemals schaffen, ich müsse mich mehr anstrengen! Sie will im nächsten Sommer mit mir für ein halbes Jahr nach Kanada, bis dahin soll ich Englisch lernen! Ich muss die Kantonsschulprüfung schaffen, nach dem nächsten Sommer (in einem Jahr) werde ich jeden Morgen nach Kreuzlingen fahren müssen, mit dem Zug um 6 Uhr morgens. In letzter Zeit denke ich darüber nach mich zu ritzen, um den inneren Schmerz auszugleichen, und auf mich aufmerksam zu machen.
Ich hasse und liebe einen Menschen gleichzeitig, der einmal mein allerbester Freund war, und mich ganz plötzlich abgewiesen hat. Ich will, das er sich wieder um mich kümmert, will wissen ob ich ihm noch etwas bedeute. Warum hat er das getan? Bin ich zu fett? Das Frage ich mich jeden Tag hunderte male. Ich fühle mich schrecklich und zerrissen, und jetzt der ewige Stress.
Sagt mir, was soll ich tun?