In Antwort auf cana_21988944
Hallo,
ich habe erst vor kurzem was ins Forum gepostet und bedanke mich herzlich für jede Antwort. Ich habe bisher keine Hilfe aufgesucht, da es mir dann wieder gut ging und ich alles auf den Stress mit der Uni geschoben habe. Ich hätte mich sehr geschämt im Nachhinein, wenn ich Leute damit belastet hätte. Seit über einer Woche geht es mir allerdings wieder schlechter. Das Mathestudium fällt mir gar nicht mehr leicht, ich kann mich nicht mehr konzentrieren, schließe Menschen aus meinem Leben aus, da ich Angst habe, benutzt und verlassen zu werden. Ich suche aber auch Zuneigung bei anderen Meschen und teile viel zu viel von mir mit. Das ist ungewöhnlich für mich und dementsprechend sehr unangenehm im Nachhinein. Andererseits sitze ich aber den ganzen Tag an meinem Handy, was meine Lage natürlich verschlechtert. Ich halte dieses stumpfe Gefühl und die Spannung in meinem Kopf sonst nur nicht aus. Sport, Spaziergänge, mit Freunden telefonieren oder Matheaufgaben lösen...nichts funktioniert mehr richtig. Die Stimmungswechsel erfolgen sehr stark und mehrfach am Tag. Ich denke sehr häufig an Suizid, obwohl ich vermutlich niemals dazu im Stande wäre, mir das Leben zu nehmen. Es beruhigt mich einfach. Dann bin ich wieder euphorisch und nehme mir vor, 10 Vorlesungen am Stück zu schauen und danach ein Auto zu kaufen, umzuziehen und fühle mich allen überlegen. Morgends habe ich keine Lust aufzustehen. Meine einzige Motivation ist das Studium, da ich in einigen Lerngruppen bin. Ich kann nicht unterscheiden, ob ich einfach nur faul und handysüchtig bin und ich mich nur mal richtig anstrengen sollte..oder ob ich Hilfe brauche. Ich kann anderen Menschen zuhören und gute Lösungen für Probleme finden. Und ich weiß, was ich theoretisch zu tun hätte, damit es mir vielleicht wieder gut geht. Es scheitert nur an der Umsetzung. Ich erwarte wieder mal keine Diagnose oder ähnliches. Bin selbst absolut verzweifelt, warum das mit mir passiert. Vielleicht brauche ich so einen Text auch nur als Erinnerung, wenn die Phase vorbei ist und ich alles verdrängen und leugnen will.
Lg, Fibonacci
Hallo,
manche Dinge passieren uns einfach, ob wir das wollen oder nicht. Dieses, was dir passiert macht dich nicht zu einem Menschen minderer Klasse. Leider trifft man ganz häufig auf Stigmata, dies liegt an unserer Leistungsgesellschaft und jeder reitet darauf herum, weil eigene Schwächen eingestehen nicht zum guten Ton gehört. Dabei kann es jeden treffen, wirklich jeden, jederzeit ohne Vorwarnung!
Es wird Zeit einzugestehen, dass du Hilfe benötigst und sie annehmen darfst. Später kannst du wieder dazu übergehen, dich anderen Dingen zu widmen. Jetzt bist du einmal dran.
Verzweifle nicht, gehe das mutig an. Du schaffst das mit Hilfe, da bin ich sicher.
LG Sis
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