Hallo ihr Lieben,
wie die Überschrift es schon verrät, befürchte ich, dass sich bei mir langsam aber sich eine Depression einschleicht. :(
Ich versuche euch alles so kurz wie möglich zu schildern. Tut mir leid falls es doch ein längerem Text werden sollte.
Seit fast einem Jahr bin ich Single, da mein damaliger freund Schluss gemacht hat. Wir hatten geplant dass ich zu ihm ziehe und dort meine Ausbildung mache, da er zum studieren in eine andere Stadt gezogen war und wir uns nun nicht mehr so oft sehen konnten.
Als Schluss war, stand für mich fest, dass ich die Ausbildung trotzdem durchziehe, auch wenn ich in der neuen Stadt sonst niemanden kenne.
Nach der Trennung war auch ein halbes jahr alles gut. Ich fühlte mich blendend, befreit und glücklich. Bis ich dann endgültig in die neue Stadt ziehen musste, da die Ausbildung anfing. Ich habe also alles hinter mir gelassen..freunde, , Familie und meine Heimat.
Plötzlich fühlte ich mich jeden Tag schuldig und so verloren. Ich hab meinen exfreund wahnsinnig vermisst. Die ersten Monate waren furchtbar. Vor allem aber auch wegen der Ausbildung.
Die Firma in der ich arbeite ist ganz schlimm. Die auszubildenden sind die billige Arbeitskraft. Und das Arbeitsklima ist wirklich schlimm. Jeden Tag hasse ich es erneut in der firma sein zu müssen. Die Arbeit an sich macht mir auch keinen Spaß. Sie ist so sinnlos für mich, deshalb werde ich auch die Lehre abbrechen und studieren gehen.
Dieser Gedanke dass ich in ein paar Monaten aus der firma sein kann, hält mich wenigstens etwas über Wasser. Aber ich merke dass ich von Woche zu Woche immer schlechter drauf werde und das ist mittlerweile kein normales schlecht drauf sein mehr.
An den Wochenenden, wenn ich Zuhause bin, bekomme ich regelmäßig Panik zustände, weil ich an die Firma und an die Arbeit denke. Und ich will gar nicht mehr von Zuhause weg.
Heute zb habe ich am Frühstücks Tisch plötzlich totale Panik bekommen und hatte das Gefühl dass ich weit weg müsste um der arbeit zu entgehen.
Unter der Woche hänge ich nach der arbeit nur noch auf meiner couch rum und fühle mich total elendig. Ich weine mittlerweile sehr oft, was sich eigentlich bis ende letzten Jahres gebessert hatte, aber ich hänge jetzt in einem richtigen Loch. Ich habe auch schon Opipramol verschrieben bekommen, da ich sehr oft abends total nervös wurde weil ich daran dachte schlafen gehen zu müssen und dann auch nie einschlafen konnte weil ich nur grübeln musste.
Mittlerweile geht es so weit, dass ich mir beim Autofahren denke "wenn du jetzt aus der Kurve fliehen würdest, wäre es nicht schlimm" oder ich mir ausmale wie meine Todesanzeige in der Zeitung aussehen sollte. Langsam habe ich das Gefühl, dass ich am ende meiner Kräfte bin. An den Wochenenden schütte ich mich nur noch mit Alkohol zu, um für eine Nacht Spaß zu haben und alles zu vergessen.
Ich weiß nicht, ob das alles Anzeichen für eine Depression sind. Aber ich habe das Gefühl, als wäre ich nicht mehr "ganz normal".
Natürlich hängt mein emotionaler Zustand sehr von den äußeren Faktoren ab:
Scheiß Arbeit, weit weg von Zuhause, keine richtigen Freunde in der neuen Stadt, Zukunftsängste, geld sorgen und und und..
Ich bin nur sehr ratlos was genau mit mir los ist :( würdet ihr das schon als Depression bezeichnen?
Ich wollte mir das alles grade nur mal von der Seele schreiben und tut mir leid dass es doch ein längerer Text geworden ist.
Tessa