RE "Ohha krass"
ja, ich hab einen partner, der mich begleitet/begleitet hat, aber mehr in dem sinne, dass er für mich da war da, wenn ich jemanden zum reden brauchte. zwischenmenschliche fertigkeiten (wie z.b.) reden, helfen/halfen mir sehr, wenn es mir während des entzuges schlecht ging. aber auch das, ist bei jedem suchtkranken verschieden. dem einen tut das reden gut, ein anderer möchte, dann lieber schweigen und sich verkriechen.
was den entzug selber angeht, hat sich mein partner jedoch nie eingemischt, was auch gut war. auf meinen wunsch hin, ist er natürlich mit zum therapeuten gekommen, oder hat vor dem entzug auch oft gesagt, dass ich das morphium unbedingt reduzieren muss, aber er hat mich diesbezüglich nie unter druck gesetzt, weil er gewusst hat, dass es nichts bringt, wenn ich von mir aus nicht 100% bereit bin.
ich hab mich immer um alles selber gekümmert. termine bei der suchtberatung, um einen pflegedienst...
mein psychotherapeut hat lediglich die verordnung für die häusliche pflege ausgestellt. sogar den entzugsplan habe ich selber zusammengestellt.
wobei ich hier doch kurz anschneiden möchte, dass ich mir vom besuch bei der suchtberatung mehr erhofft hatte. war danach mächtig enttäuscht. das einzige was ich dort zu hören bekam war, dass meine idee mit dem ambulanten entzug prima wäre.
eine freundin von mir hatte mit der suchtberatung auch keine guten erfahrungen gemacht. sie war mehrmals dort auf grund ihrer spielsucht.
gib deinem partner die adressen und telefonnummern, die du rausgesucht hast. wenn er irgendwann bereit ist, wird er die termine selber ausmachen.
solange er natürlich noch diese glücksgefühle durch die drogen verspürt, ist es schwer von ihm bereitschaft zu erwarten. es sei denn, die drogen würden sich auch noch in anderen bereichen seines lebens negativ auswirken. zum beispiel seine finanzen, arbeit etc.
wenn er kapiert, dass sein ganzes leben durch die drogen aus den fugen gerät (partnerschaft, arbeit, finanzen, freundeskreis etc.), dann wäre er eventuell trotz glückshormone bereit...
ich kenne mich mit kokain nicht aus, und weiß nicht, ob die glücksgefühle irgendwann mal ins negative umschwenken, wie es bei mir mit dem morphium der fall war - aber ich denke, dass man auch beim kokain die dosis immer mehr erhöhen muss, um diese euphorie zu spüren, da der körper toleranter wird und nach mehr verlangt bzw. mehr braucht, um glücksgefühle zu produzieren.
alleine diese tatsache sollte ihm schon zu bedenken geben.
wenn du dich entscheidest bei ihm zu bleiben, aber sehr unter seinem drogenkonsum leidest, könntest du wenigstens für dich eine therapie machen. es gibt ja auch therapien für angehöige von suchtkranken...
und wenn du dich entscheiden solltets, ihn zu verlassen, darfst du kein schlechtes gewissen haben oder dir die schuld geben, falls er dadurch noch tiefer abstürzt.
du darfst auf keinen fall vergessen, an dich zu denken. er ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich.
lg vom bodensee