Liebe worldofstars,
ich denke nicht, dass du übertreibst. Ich glaube eher, dass du bewusst sachlich beschreibst, was du erlebst. Vieles von dem, was du erzählt hast, habe ich als Mädchen und junge Frau auch erlebt. Ich war schon immer schüchtern und still gewesen, aber mit der Zeit hatte unbemerkt Panik in meinem Leben Wurzeln geschlagen.
Ich weiß, wie schwierig es ist, normal zu erscheinen, obwohl man anders ist. Du solltest nicht zu streng zu dir sein - es ist sehr anstrengend, gut für sich zu sorgen, wenn der Alltag derartig schwierig ist. Und ich lese aus deiner Schilderung heraus, dass du sehr verantwortlich und bewusst mit deinen Schwierigkeiten umgehst. Dafür möchte ich dir großen Respekt aussprechen.
Ich bin beeindruckt von deinem Willen, dich aus eigener Kraft den schwierigen Situationen zu stellen. Du hast sehr klar und reflektiert über deine Situation geschrieben. Und ich kann dich gut verstehen, dass du kein Psycho sein willst, nicht als krank gesehen werden möchtest.
Ich habe selbst ziemlich lang mit Panikattacken, mit Ängsten und auch mit Depressionen gelebt, bevor ich aus eigener Kraft diese Einschränkungen hinter mir lassen konnte. Heute denke ich oft, wie viel einfacher und wie viel früher ich hätte frei sein können, wenn ich dabei Hilfe gehabt hätte. Rückblickend sehe ich, dass ich damals nicht in der Lage war, mir selbst bzw. alleine zu helfen.
Du schreibst, dass du wünschtest, du wärst perfekt. Aber perfekt ist nicht normal.
Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg für dich findest und, wenn du das möchtest, auch jemanden, der dich dabei qualifiziert begleitet.
Ich umarme dich von Herzen,
Christine