Ja SozialPhobie kenn ich...
Hallo Ihr lieben,
ich bin da auch schon mal durchgegangen. Wirklich schrecklich ist das. :roll:
Das fing an als ich etwa 15 war. (Vor 20 Jahren)
Meine Eltern hatten sich zu der Zeit getrennt. Meine Kindheit war sehr schwierig. Die Symptome wurden immer schlimmer. Hatte dazu auch noch Schlafstoerungen. Hab mich auch nicht mehr in die Schule getraut, nicht in oeffentlich Verkehrsmittel, nicht in den Supermarkt, Einkaufszentrum. Das waren auf einmal alles Orte des Grauens. Es war so als wenn alle Leute mich beobachten wuerden und mich be- und verurteilen wuerden mit ihren Blicken. Ich war dann gar nicht mehr in mir selbst, sondern es war so als stuende ich ausserhalb meiner selbst, als muesste ich eine Rolle in einem Film spielen den ich nicht kenne. Hab auch Schwindel- und Panikattacken bekommen. Zum Schluss hab ich mich nicht mehr aus dem Haus getraut. Richtig schlimm. Komischerweise war es dann (fast) auf einmal weg, als ich in eine Beziehung reingeschlittert bin. Damit war es dann aber nicht erledigt!
Urploetzlich, nach etwa 3 Jahren, packte mich die gleiche Phobie mit aller Macht noch einmal. Auf der Arbeit konnte ich die leichtesten Taetigkeiten nicht mehr erledigen, so dass ich mich krankschreiben lassen musste. Hab mir einen Psychologen gesucht und dann eine Therapie angefangen. Nach etwa 2 monatiger Psychotherapie hab ich mich dann wieder auf die Arbeit getraut (das hat sehr viel Ueberwindung gekostet, aber mit Hilfe meines Therapeuten hatte ich mittlerweile wieder ein (kleines) Selbstwertgefuehl... Die Therapie hat 7 Jahre gedauert, wobei die Phobie nur die Spitze des Eisberges war. Es gab soooo viel aufzuarbeiten. Und ich glaube, dass so eine Phobie ein starkes Warnsignal ist, dass etwas mit einem ganz gehoerig nicht stimmt. (Im Sinne von: man eigentlich ein oder mehrere ganz andere Probleme hat)
Ich kann nur raten: sucht Euch eine psychologische Begleitung um die Ursachen zu bearbeiten und dann seid Ihr es fuer immer los. Es ist wirklich grauenvoll sich nicht mehr unter Menschen zu trauen und alle Blicke fehl zu interpretieren. Wenn ich daran zurueckdenke gruselt es mich wirklich. Ganz schreckliche Zeit.
Ich hab vollstes Mitgefuehl fuer alle Leidenden!
Es gibt auch Selbsthilfegruppen. Die helfen auch. Auch wenn es (oh Grauen) Gruppen sind. Da fuehlt man sich auch mit Sozialphobie erstmal aufgehoben und meist koennen die anderen einem auch helfen einen geeigneten Therapeuten zu finden.
Nicht die Hoffnung aufgeben. :koala:
Greift Euch die gelben Seiten und sprecht ein paar Therapeuten auf's Band (meistens koennen die grad nicht rangehen, aber die rufen zurueck, wenn man die Nr. hinterlaesst) wg eines Erstgespraeches (ist umsonst) und der hilft Euch dann, falls noetig, eine Therapie von der Krankenkasse finanziert zu bekommen (so war's bei mir). Normalerweise zahlen die Krankenkassen eine Therapie bei Sozialphobie, weil man ja sonst arbeitsunfaehig ist/bleibt.
Also, wenn Ihr noch Fragen habt... ich bin da. Ok? :lover:
Ganz liebe Gruesse
Kopf hoch - so schlimm wie Ihr denkt dass Ihr seid, seid Ihr ganz bestimmt nicht, auch wenn sich das so anfuehlt. Euer Gefuehl (be)truegt. Ganz im Gegenteil: Ihr seid liebenswerte, ganz normale Menschen! :super: