Hallo,
bei meinem Freund läuft seit ca vier Jahren privat wie beruflich einfach alles schief.
Bis Anfang dieses Jahres hat er das ganze bemerkenswert gut weggesteckt (wobei ich eher vermute, dass er einige Dinge eher verdrängt als verarbeitet hat), aber jetzt hat er schon seit Monaten einen totalen Durchhänger. Erst dachte ich, er braucht einfach ein bisschen Ruhe und Schlaf, das gibt sich schon wieder. Mittlerweile sieht das anders aus.
Er spricht ständig über den Tod, über Krankheiten, sagt mir, ich soll mir einen anderen suchen, der besser wäre. Er ist oft schlecht drauf, er bekommt nichts auf die Reihe. Er hat im Moment viel Freizeit, trotzdem schafft er es nicht, sein Schlafzimmer zu renovieren (seit fast einem halben Jahr wohlgemerkt).
Ich hab ihn deshalb ein paarmal angeschnauzt, weil ich dachte, es wäre nur Faulheit.
Er war immer einSportfreak, hat fast jeden Tag irgendwas trainiert, jetzt nimmt er sich zwar immer vor, zum Sport zu gehen, macht es dann aber doch nicht.
Gestern wars dann vorbei, da meinte er, er geht ins Fitnessstudio und kommt danach noch zu mir. Als er dann ankam, war er einfach nur fertig, nicht mal müde oder so. Er sah einfach nur krank aus, war ganz still und hat kaum was gesagt (was bei ihm schon was Merkwürdiges ist) und als ich ihn gefragt hab, ob er beim Sport war, meinte er nur, nein, er hätte mittags eine halbe Stunde geschlafen und dann bis elf Uhr abends nur rumgesessen und nachgedacht. Er ist dann auch nur kurz geblieben, hat ein bisschen am PC gesessen, mit mir einen Film geguckt und ist dann wieder gefahren. Er meinte, er will allein sein und als ich ihn gefragt hab, was los ist, meinte er irgendwasvon Selbstmitleid und er könnte noch nciht schlafen.
Ich habe jetzt ehrlich Angst, dass er depressiv wird, oder schon ist. Das Problem ist einfach, er würde das nicht akzeptieren. Er hat sich immer über Depressionen lustig gemacht, meinte das wäre keine Krankheit und die Leute sollten mal Urlaub in einem Land machen, wo es den Menschne richtig schlecht geht.
Ich hab ihn schon mal darauf angesprochen, dass es ihm schlecht geht und er vllt mal eine Pause machen sollte, da war er gleich beleidigt und wollte wieder nach Hause fahren. Wenn ich ihm sage, dass ich mir Sorgen mache, lacht er nur.
Er sieht es nicht ein und ich habe ein bisschen Angst, ihm eine Therapie zu empfehlen, ich weiß nicht, wie er das aufnehmen würde.
Eine andere Idee wäre, dass er einfach mal für ein Jahr oder so abhaut, Australien oder Thailand, das wollte er schon immer mal machen und wäre vllt das Richtige für ihn, um abzuschalten und runter zu kommen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er die Probleme dann nicht wieder einfahc nur verdrängen und nach seiner Rückkehr genauso dastehen würde.
Hat eventuell jemand von euch Erfahrung mit so etwas gemacht?
Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll, ich habe Angst, dass es noch shclimmer wird und er sich irgendwann was antut oder so...
Von seiner Familie ist keine Hilfe zu erwarten, seine Mutter ist vor zwei Jahren gestorben, zu seinem Vater hat er keinen Kontakt (der Typ wäre auch keine Hilfe, ist selber Messi, Trinker und hat ne Therapie hinter sich), mit seiner Schwester hat er sich zerstritten. Im Grunde gibt es nur noch mich und ein paar Freunde von ihm, die aber selber auch Probleme haben.