Hallo,
Eigentlich bin ich für Foren schreiben, Facebook, etc. völlig ungeignet, da ich zwar gerne einmal einen Beitrag schreibe, danach aber keine Zeit habe die Antworten zu lesen bzw. ich mir tagelang immer vornehme auf einen Beitrag zu antworten bis ichs dann irgendwann vergesse.
Da ich aber nun beschlossen hab mir mehr Zeit für mich zu nehmen und somit auch für die Auseinandersetzung mit dem Problem das ich im Folgenden beschreiben möchte, verspreche ich auch alle eure Antworten zu lesen. ;-)
Kurz zu meinem Problem: Ich bin sehr vergesslich, zerstreut, irgendwie ständig nervös, hab oft Kopfschmerzen, bin verspannt und einfach ständig gestresst.
Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich war immer eine sehr gute Schülerin, nur etwas langsam und verträumt. Schon als Kind war ich vergesslich: Ïn der Schule schaffte ich es nie Unterschriften pünktlich zu bringen. Weiters war ich ziemlich tollpatschig und ungeschickt. In der Unterstufe waren die einzigen Fächer in denen ich kein Sehr Gut hatte Turnen, Zeichnen und Werken.
Heute: Seit 1,5 Jahren arbeite ich als Mathematik - Lehrerin an einem Gymnasium und das Bild des zerstreuten Mathematik-Professors passt sehr gut auf mich, nur dass ich jung und weiblich bin. Heute vergesse ich die Unterschriften meiner Schüler zu kontrollieren :FOU: Und nicht nur das: Ich vergesse wichtige Termine oder komme zur falschen Uhrzeit oder heuer habe ich sogar den Geburtstag meiner Mutter vergessen!! Doch was heute passierte, gab mir wirklich zu denken: Ich wäre heute für die Mittagsbetreuung in der Schule eingeteilt gewesen (wie jeden Donnerstag seit September!) und hab völlig darauf vergessen - bin einfach nach Hause gegangen. Zum Glück sind wir immer zu zweit in der Mittagsbetreuung und meine Kolleginübernahm alleine ohne sich zu beschweren. AUch wenn noch mal alles gut gegangen ist, schockiert mich das nun wirklich: So kann das doch nicht weitergehen...
Ich stehe in letzter Zeit ziemlich unter Druck. Ich bin im Herbst neu an die Schule gekommen, habe viele Klassen übernommen und arbeite fast täglich bis spät abends an Vor- und Nachbereitungen. Die Arbeit bereitet mir zwar sehr viel Freude und ich unterrichte sehr gerne, habe aber leider auch eine sehr schwierige Klasse, in der ich viele disziplinäre Probleme habe. Dies ist etwas, was mich rund um die Uhr beschäftigt. Ich fühle mich mit der Klasse überfodert und frage mich oft, was ich falsch mache. Während mir der Unterricht in den anderen Klassen viel positive Energie gibt, raubt mir diese eine Klasse meine letzten Kräfte.
Zusätzlich schreibe ich an meiner Dissertation, was auch einige Zeit in Anspruch nimmt. Im ersten Semester hatte ich kaum Freizeit.- Unter der Woche Schule - Wochenende Dissertation. Seit einigen Wochen versuche ich das zu ändern, da mir einfach alles zu viel wurde und ich schon ständig Kopfschmerzen und Verspannungen hatte. Leider schaffe ich es aber noch immer nicht ganz mir Auszeiten zu nehmen. (Einer meiner Lieblingsbeschäftigungen ist Lesen, doch zur Zeit schaffe ich es kaum mich in ein Buch zu vertiefen, da ich immer mit den Gedanken abschweife - also wohl nicht der geeignete Ausgleich?)
Für meine Dissertation berwerbe ich mich auch gerade für ein tolles Auslandsstipendium - Doch auch dieses Bewerbungsverfahren ist ziemlich nervenaufreibend.
Hinzu kommt noch eine belastende familiäre Situation, da mein Mann kein Österreicher ist und es für Immigranten hier leider sehr schwierig ist. Trotz anerkannter universitärer Ausbildung findet er keine seinen Qualifikationen entsprechende Arbeit, was natürlich für ihn frustrierend ist. Ich merke, dass er hier nicht wirklich glücklich ist, was wiederum mich unglücklich macht.
Glaubt ihr, dass die Zerstreutheit nur mit dem Stress zusammenhängt oder könnte das auch andere Ursachen haben? (da ich ja auch schon früher vergesslich war)
Was kann ich dagegen tun? Irgendetwas muss ich ändern, das ist mir klar, nur wie und was :???:
lg