Hallo
ich bin total am Ende.
Meine Großcousine verstarb an diesem Monat mit gerade mal 21Jahren an einem Gehirntumor und ich konnte mich nicht von ihr verabschieden, geschweigedenn Zeit mit ihr verbringen.
Zu der ganzen Geschichte:
Als wir jünger waren haben wir uns oft getroffen, hatten viel Spaß und viele Erfahrungen geteilt, der Kontakt wurde aber weniger, da ich auf ein Internat gekommen bin, da war ich 16.
Mit 17jahren (2003/2004) wurde bei ihr ein Gehirntumor festgestellt, sie lag im Koma, wurde operiert und als es ihr besser ging fing sie mit der Reha an. Ich besuchte sie da einmal, ertrug aber den Anblick nicht, sie tat mir so leid, sie wurde künstlich ernährt, hatte ein Rohr im Hals, konnte also nicht reden, nur mit dem Finger auf ein Buchstabenfeld tippen. Wir unterhielten uns stundenlang. Ich versprach sie wieder zu besuchen, was ich aber nicht tat:
1. 1h Fahrt
2. Ich wollte sie nicht leiden sehen
Sie wurde kurz darauf nach Hause entlassen, ich wohnte wieder zuhause. Das war 2006. Wir sahen uns da einmal, ihr ging es besser, sie konnte wieder essen, laufen, reden etc, alle dachten, dass alles wieder ok sei.
Dann der Rückschlag Ende 2007, sie konnte nicht mehr laufen, künstliche Ernährung, dann war alles wieder okay, ein ewiges Hin und Her.
Ich zog mit meinem langjähringen Freund in die Schweiz....
Ich schrieb ihrem Bruder im Oktober 2008 dass ich sie Anfang dez besuchen würde, da ich ab dez viel zeit hätte und oft zu meiner familie fahren würde. Er teilte es ihr mit und sie freute sich.
Vor 2Wochen fragte ich meine Mama noch wie es ihr geht: blendend, sie kann laufen, lacht viel.
Und dann an diesem Montag, gegen 19 Uhr schreibt mir meine kleine Cousine dass sie verstorben sei, Schock, ich rief daheim an, keiner wusste bescheid, ich brach in Tränen aus, konnte nicht mehr... Sie hat eine Grippe oder so bekommen und da ihr Immunsystem abgeschwächt ist, konnte ihr Körper nicht mehr weiterarbeiten....
Seit Montag befinde ich mich in einem Tief. Ich liege nachts wach, esse kaum noch was. ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht mehr Zeit mit ihr verbracht habe, ich sehe ihr Gesicht vor mir. Meine Schwestern gehen mit ihrer Trauer anders rum, ich bin diejenige die den meisten Kontakt hatte, da sie ja in meinem Alter war. Meine Mutter meint, dass ich mir keine Gedanken machen soll, aber dennoch leide ich. Irgendwann wird man älter und geht seine eigenen Wege.
Ich fahre jetzt dieses Wochenende nach Hause und nächstes Wochenende auch nochmal wegen der Beerdigung, aber das reicht doch keineswegs.
Viele Menschen dürfen leben und wollen sterben, andere wiederrum wollen leben und müssen sterben. Wieso ist das Schicksal so unfair :cry: