Schweigen ist selten eine Lösung
Wichtig ist glaube ich, dass Du dennoch einen Halt hast, wenn Du den Schritt gehst. Menschen, die dir glauben und mit denen Du darüber reden kannst. Denn in solchen Fällen wendet sich eine Familie und dessen Umfeld selten gegen den Mann (auch so ein gesellschaftliches Problem), den geliebten Sohn/Partner/Onkel, auch wenn dieser klar der Täter ist. Menschen sind Spezialisten im Verleugnen.
Ich kenne das von der Erfahrung meiner Mutter, als es erst spät Thema wurde, dass sie und meine Tante als Mädchen von meinem Onkel mißbraucht wurden.
Das heißt, Du müsstest damit klar kommen, dass man dir irgendwelche Dinge vorwirft (die Familie zu zerstören und das alles erfunden zu haben, verrückt zu sein, etc.), obwohl Du das absolute Recht zu dem Schritt hast, es öffentlich zu machen, und es meiner Ansicht nach auch tun solltest.
Heutzutage denken ja Menschen immer noch, Mißbrauchsgeschichten würden sich Frauen ausdenken, um irgendwas zu erreichen. Wenn ich sowas höre, würde ich am liebsten Amok laufen.
Es sollte darum gehen, dir ein Stück Frieden und Freiheit zurück zu geben, nicht darum, irgendwen oder irgendwas zu schützen, was in meinen Augen nicht schützenswert ist. Deine Großeltern werden dir wohl eh nicht glauben, das ist klar. Die reden sich den Typen ja jetzt schon schön, fast in der Vorahnung, dass ihn demnächst jemand anklagen wird (die wollen sich ja auch nicht einreden lassen, dass sie ihren Sohn verkorkst haben).
Es gibt auch keinen Frieden, den Du erhalten könntest. Seit der Zeit deiner schlimmen Erfahrung ist dieser nämlich vorbei.
Ich wünsche dir Power. Wenn Du schreiben willst, meld dich.