Forum / Psychologie & Persönlichkeit
Sexuelle Reize verstehen "lernen"
Hallo zusammen,
das ist meine erste "Diskussion", welche ich auf dieser Plattform starte. Sie wurde mir von einer Freundin empfohlen und ich hoffe, "hier wird mir geholfen" . Erst einmal zu mir:
Ich bin 25 Jahre alt, männlich, bisexuell, depressiv und besitze soziopathische Züge.
Nun zu meiner Fragestellung, welche ich in dieser Form nicht im Forum gefunden habe:
Aufgrund meiner soziopathischen Züge verstehe ich einiges an der zwischenmenschlichen Interaktion (Körpersprache, Scham) nicht bzw. kann sie mir nur logisch ableiten. Z. B. hat neulich ein Freund mir erklärt, weshalb der soziale Umgang mit einer Dame, welche ihn abgewiesen habe, unangenehm sei.
Jedenfalls habe ich seit einiger Zeit Interesse daran, wie es für mich persönlich wäre, Geschlechtsverkehr zu haben (bis auf einmal passiven Oralverkehr mit einer Dame sowie passiven Geschlechtsverkehr mit einer Trans-Dame (sollte der Begriff politisch inkorrekt sein, bitte darauf hinweisen) habe ich bisher keinerlei Erfahrung mit "körperlicher Intimität". Diese Erfahrungen entstanden durch Fremdinitiative. Ich persönlich verstehe die "sexuelle Anziehung" nicht (richtig). Ich finde optisch gefallen an Frauen und Männer, verstehe aber nicht die Rolle der Intimität, weshalb ich z. B. noch nie einen Zungenkuss hatte. Asexuell bzw. Aromantisch bin ich nicht. Da ich respektvoll behandelt werden möchte, sehe ich davon ab, Tinder & Co. zu benutzen (meine persönliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass komplizierte Umstände bei Tinder gerne vermieden werden), gleichzeitig wird es als gesellschaftlich schwierig angesehen, eine Professionelle aufzusuchen. Zudem bin ich Schüler auf dem 2. Bildungsweg, weshalb letzteres ziemlich kostspielig wäre, um dem Interesse nachzugehen. Daher möchte ich fragen, wie ihr mit dieser Situation umgehen würdet? Einfach bei Onlineplattformen mit offenen Karten (im Profil oder während der Unterhaltung?) spielen oder vielleicht einfach eine Gelegenheit im Alltag (aktuell schwierig...) abwarten? Meiner persönliche Einschätzung nach überwiegt das gewünschte Single-Leben dem Wunsch nach Sex/dem Verständnis von sexueller Intimität, weshalb ich hierfür keine Beziehung aufbauen möchte. Zumal ich vermutlich der anderen Person schaden würde. Das wäre wiederrum sozial betrachtet inkorrekt.
Sollte das Thema doch in die Kategorie "Sex & Verhütung" gehören, bitte ich darum, es zu verschieben.
Liebe Grüße und einen sonnigen Mittwoch!
Mehr lesen
Hallo du Früchtchen
Soziopathisch wirkst du auf mich zunächst einmal in keinster Weise. Allerdings etwas ambivalent, was deine Wünsche betrifft. Du möchtest eigentlich gefühllos, unverbindlich aber ohne zu verletzen. Diese Diskrepanz wirst du selbst lösen müssen und mit dir selbst vereinbaren.
Deine depressive Verstimmung könnte verantwortlich sein für die Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich, hier sind besonders Emotionen und Stimmung betroffen.
Sozial korrekt möchtest du dich schon verhalten oder du möchtest das andere dich so sehen, aber nicht sein hm?!
LG Sis
Gefällt mir
Hallo du Früchtchen
Soziopathisch wirkst du auf mich zunächst einmal in keinster Weise. Allerdings etwas ambivalent, was deine Wünsche betrifft. Du möchtest eigentlich gefühllos, unverbindlich aber ohne zu verletzen. Diese Diskrepanz wirst du selbst lösen müssen und mit dir selbst vereinbaren.
Deine depressive Verstimmung könnte verantwortlich sein für die Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich, hier sind besonders Emotionen und Stimmung betroffen.
Sozial korrekt möchtest du dich schon verhalten oder du möchtest das andere dich so sehen, aber nicht sein hm?!
LG Sis
das ist aus meiner Sicht keine Diskrepanz.
Auch wenn man nun einmal keine / zu wenig "Spiegelneuronen" hat und selbst nun einmal nicht so funktioniert, wie die meisten und die Gefühle anderer nicht wahrnimmt, kann man ja den Anspruch an sich selbst haben, kein Ar***loch zu sein und wie die Axt durch den Wald zu gehen. Der Nachteil daran ist nur, dass man im sozialen Bereich nie wirklich weiß, wann man jemanden trifft, daher sind Distanz und Unverbindlichkeit durchaus ein sinnvoller Ansatz.
Kenne ich so von vielen Menschen und in Teilen auch von mir selbst.
@TE:
Sooo kostspielig sind die Damen des Gewerbes nicht. Zumindest, so lange Du nicht eher spezielle Wünsche hast
Ansonsten ist m+m wahrscheinlich nicht soo kompliziert, wenn die Welt mal wieder normal ist - in die passenden Clubs / Bars / ... gehen und sehen, was sich ergibt.
M + w.. schon komplizierter. Es gibt deutlich weniger Frauen, die an unverbindlichem Sex interessiert sind und die haben Tinder & Co nicht nötig, weil jede Menge Auswahl an jeder Ecke. Würde ich auch in Clubs / Bars eher angehen.
Gefällt mir
Hallo du Früchtchen
Soziopathisch wirkst du auf mich zunächst einmal in keinster Weise. Allerdings etwas ambivalent, was deine Wünsche betrifft. Du möchtest eigentlich gefühllos, unverbindlich aber ohne zu verletzen. Diese Diskrepanz wirst du selbst lösen müssen und mit dir selbst vereinbaren.
Deine depressive Verstimmung könnte verantwortlich sein für die Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich, hier sind besonders Emotionen und Stimmung betroffen.
Sozial korrekt möchtest du dich schon verhalten oder du möchtest das andere dich so sehen, aber nicht sein hm?!
LG Sis
Guten Morgen Sis,
erst einmal danke für deine Einschätzung! Eine gewisse Ambivalenz ist vorhanden, allerdings bin ich dabei ehrlich genug, um zuzugeben, dass mir gewisse "Werte und Normen" langjährig beigebracht wurden. Soziale Korrektheit gehört hierbei dazu, wobei ich erst gestern hierzu gelernt habe, dass Jeder "abgesteckte Grenzen" (Komfortzonen) hat, welche man im Streitfall nicht verschieben soll(te). Hierbei war das Thema Musiklautstärke. Anscheinend war ich wohl zu laut.
Gewiss spielt hierbei auch die Depression eine Rolle. Diese äußert sich bei mir vor allem durch eine Verstärkung meines Jähzorns sowie eines kompletten Rückzugs von allen meiner Kontakte (ich wohne in einem Schülerwohnheim an der Schule). Letzteres hat dazu geführt, dass ich durch Gespräche zu der Erkenntnis gelangt bin, das eine Therapie durchaus sinnig sein könnte, weshalb ich mich aktuell aktiv auf Therapeutensuche befinde. Außerdem verausgabe ich mich regelmäßig beim Kraftsport (aufgrund der Pandemie besitze ich mittlerweile eigene Geräte).
Wäre ich mein eigener Gesprächspartner und hätte die Gelegenheit dazu, mich zu beraten, wäre dieser wohl "Geduld". Außerdem wurde mir gestern Abend im persönlichen Gespräch geraten, ich solle üben, wie ich mit Personen flirte, ohne dabei zu "necken". Da ich äußerst sarkastisch sei, könne man dies ebenfalls als flirten auffassen. Dies war mir bislang nicht bewusst.
Entschuldige die ausführliche Antwort!
LG
Marcel
Gefällt mir
das ist aus meiner Sicht keine Diskrepanz.
Auch wenn man nun einmal keine / zu wenig "Spiegelneuronen" hat und selbst nun einmal nicht so funktioniert, wie die meisten und die Gefühle anderer nicht wahrnimmt, kann man ja den Anspruch an sich selbst haben, kein Ar***loch zu sein und wie die Axt durch den Wald zu gehen. Der Nachteil daran ist nur, dass man im sozialen Bereich nie wirklich weiß, wann man jemanden trifft, daher sind Distanz und Unverbindlichkeit durchaus ein sinnvoller Ansatz.
Kenne ich so von vielen Menschen und in Teilen auch von mir selbst.
@TE:
Sooo kostspielig sind die Damen des Gewerbes nicht. Zumindest, so lange Du nicht eher spezielle Wünsche hast
Ansonsten ist m+m wahrscheinlich nicht soo kompliziert, wenn die Welt mal wieder normal ist - in die passenden Clubs / Bars / ... gehen und sehen, was sich ergibt.
M + w.. schon komplizierter. Es gibt deutlich weniger Frauen, die an unverbindlichem Sex interessiert sind und die haben Tinder & Co nicht nötig, weil jede Menge Auswahl an jeder Ecke. Würde ich auch in Clubs / Bars eher angehen.
Guten Morgen avarrassterne3,
erst einmal vielen Dank für deine Antwort! Inwiefern kennst du diesen Ansatz an dir selbst? Hast du hierfür ein konkretes Beispiel für mich?
Spezielle Wünsche habe ich nicht. Mir ist auch das Geschlecht unwichtig, solang eben die Möglichkeit besteht, Intimität bzw. sexuelle Reize weiter zu definieren bzw. zu verstehen. Hier sehe ich die Gefahr bei den "Damen des Gewerbes", abgefertigt zu werden, ohne weitere Kenntnisse zu erlangen. Aber besagtes muss ich wohl erst ausprobieren, um eine Gewissheit zu erlangen.
Wahrscheinlich werde ich die Möglichkeit der Bars in Anspruch nehmen. Auch wenn mir das "Feiern gehen" nicht zuspricht, habe ich so zumindest ein Ziel vor Augen. "M + M" ist tatsächlich einfacher. Dies habe ich durch Tinder gelernt. Mir war die Gesamtzahl der Nachrichten zu viel, sodass ich überfordert gewesen bin. Daher ist das "Persönliche" wahrscheinlich besser.
LG
Marcel
Gefällt mir
Kannst du deine Antwort nicht finden?
Guten Morgen Sis,
erst einmal danke für deine Einschätzung! Eine gewisse Ambivalenz ist vorhanden, allerdings bin ich dabei ehrlich genug, um zuzugeben, dass mir gewisse "Werte und Normen" langjährig beigebracht wurden. Soziale Korrektheit gehört hierbei dazu, wobei ich erst gestern hierzu gelernt habe, dass Jeder "abgesteckte Grenzen" (Komfortzonen) hat, welche man im Streitfall nicht verschieben soll(te). Hierbei war das Thema Musiklautstärke. Anscheinend war ich wohl zu laut.
Gewiss spielt hierbei auch die Depression eine Rolle. Diese äußert sich bei mir vor allem durch eine Verstärkung meines Jähzorns sowie eines kompletten Rückzugs von allen meiner Kontakte (ich wohne in einem Schülerwohnheim an der Schule). Letzteres hat dazu geführt, dass ich durch Gespräche zu der Erkenntnis gelangt bin, das eine Therapie durchaus sinnig sein könnte, weshalb ich mich aktuell aktiv auf Therapeutensuche befinde. Außerdem verausgabe ich mich regelmäßig beim Kraftsport (aufgrund der Pandemie besitze ich mittlerweile eigene Geräte).
Wäre ich mein eigener Gesprächspartner und hätte die Gelegenheit dazu, mich zu beraten, wäre dieser wohl "Geduld". Außerdem wurde mir gestern Abend im persönlichen Gespräch geraten, ich solle üben, wie ich mit Personen flirte, ohne dabei zu "necken". Da ich äußerst sarkastisch sei, könne man dies ebenfalls als flirten auffassen. Dies war mir bislang nicht bewusst.
Entschuldige die ausführliche Antwort!
LG
Marcel
Hallo Marcel,
hindert die Sorge vor jähzornigen Ausbrüchen dich vor sozialen Kontakten? Zorn ist ein sehr starker Affekt. Könntest du als Einstieg mit zu deinem zukünftigen Therapeuten nehmen. Auch das Thema der Geduld finde ich äußerst nachfragewürdig.
Flirten kommt irgendwann aus dem Bauch heraus, sofern du deine innere Balance gefunden hast. Die Gründe für den Zorn solltest du im Griff haben.
Mit Sarkasmus wäre ich vorsichtig, nicht jeder versteht ihn und sensible Seelen reagieren möglicherweise empfindlich.
LG Sis
Gefällt mir
Hallo Marcel,
hindert die Sorge vor jähzornigen Ausbrüchen dich vor sozialen Kontakten? Zorn ist ein sehr starker Affekt. Könntest du als Einstieg mit zu deinem zukünftigen Therapeuten nehmen. Auch das Thema der Geduld finde ich äußerst nachfragewürdig.
Flirten kommt irgendwann aus dem Bauch heraus, sofern du deine innere Balance gefunden hast. Die Gründe für den Zorn solltest du im Griff haben.
Mit Sarkasmus wäre ich vorsichtig, nicht jeder versteht ihn und sensible Seelen reagieren möglicherweise empfindlich.
LG Sis
Halli Hallo!
Der Jähzorn begleitet mich bereits mein ganzes Leben. Das habe ich von meinem Vater geerbt. Allerdings hatte ich diesen einige Jahre komplett unter Kontrolle. Das hat sich mit der Depression geändert, daher muss ich dir in diesem Punkt recht geben (zugegeben passt mir das nicht). Weshalb sei die Geduld fragwürdig? Den Aspekt, nichts überstürzen zu wollen, um mir nicht selbst nachhaltig zu schaden, empfinde ich als richtig. Oder sprechen wir hier aneinander vorbei?
Sarkasmus ist mein Schutzschild, womit ich die Personen vorab "aussortiere", welche mit meiner direkten, sehr ehrlichen Art nicht zurechtkommen werden. Daher meiden mich generell "zarte Pflänzchen".
LG
Marcel
Gefällt mir
Guten Morgen avarrassterne3,
erst einmal vielen Dank für deine Antwort! Inwiefern kennst du diesen Ansatz an dir selbst? Hast du hierfür ein konkretes Beispiel für mich?
Spezielle Wünsche habe ich nicht. Mir ist auch das Geschlecht unwichtig, solang eben die Möglichkeit besteht, Intimität bzw. sexuelle Reize weiter zu definieren bzw. zu verstehen. Hier sehe ich die Gefahr bei den "Damen des Gewerbes", abgefertigt zu werden, ohne weitere Kenntnisse zu erlangen. Aber besagtes muss ich wohl erst ausprobieren, um eine Gewissheit zu erlangen.
Wahrscheinlich werde ich die Möglichkeit der Bars in Anspruch nehmen. Auch wenn mir das "Feiern gehen" nicht zuspricht, habe ich so zumindest ein Ziel vor Augen. "M + M" ist tatsächlich einfacher. Dies habe ich durch Tinder gelernt. Mir war die Gesamtzahl der Nachrichten zu viel, sodass ich überfordert gewesen bin. Daher ist das "Persönliche" wahrscheinlich besser.
LG
Marcel
weil ich Sozialverhalten meist auch nur lerne wie Vokabeln. Mit mäßigem Erfolg, um ehrlich zu sein.
Ich kann keine Mimik lesen und keine Gesichter erkennen - verbessert das Problem auch nicht gerade.
Und ich hasse das Gefühl, irgendwas wohl grob kaputt gemacht zu haben und noch nicht mal eine Ahnung zu haben, wo denn bitte das verdammte Problem ist?!?
Und auch ich meide bestimmte Menschentypen (v.a. "hilfsbereit", "nett", "unsicher", "sensibel" ) gründlich.
Und auch ich sortiere gern von vornherein aus, indem ich bewußt einen arroganten / unsympathischen Eindruck vermittle. Gern auch sarkastisch, das liegt mir sowieso nahe.
Aber ich bin seit 17 Jahren glücklich verheiratet Wobei mein Mann so einige Muster aus dem autistischen Bereich hat, womit das durchaus passt.
Gefällt mir