Hallo zusammen,
ich fasse mal kurz die Vorgeschichte zusammen. Ich bin in der U-Bahn aufs Heftigste von einem betrunkenen Typen belästigt und angefasst worden, keiner hat mir geholfen, ich wurde von irgendwelchen Vollidioten auch noch gefilmt und er hat mir auch noch das Handy gestohlen. Ich kann es nicht mal haben, dass Freunde mein Handy in die Hand nehmen... das ist einfach ein empfindliches Thema bei mir.
Mein größtes Problem an der Sache ist gerade neben der ganzen Verarbeitung meine Beziehung. Ich habe meinem Freund natürlich erzählt, was passiert ist - und, dass ich ihn im Moment deswegen nicht sehen möchte. Die Beziehung war in letzter Zeit sehr anstrengend für mich und ich konnte außerdem keine Männer um mich haben, das war alles noch zu frisch. Ich wollte auch nicht, dass mich jemand betüddelt, bemitleidet, was auch immer, und das ist sein Ding. Dann stand er auf einmal vor der Tür... meine Mitbewohnerin hat die Situation ganz gut gemeistert und ihn wieder weggeschickt. Aber ich fühle mich dadurch eingeengt. Als sie mir erzählt hat, dass sie ihn kurz in die Wohnung gelassen hat, ist bei mir irgendwas kaputtgegangen. Als der Typ mir das Handy gestohlen hat, habe ich mich schon sowas von nackt und angegriffen gefühlt, und meine Wohnung ist mir mindestens genauso heilig. Da hat einfach niemand reinzukommen, den ich da nicht haben will. Und das versteht gerade kein Mensch. Alle, mit denen ich darüber zu reden versuche, wie ich mich damit fühle, werfen mir mehr oder weniger direkt vor, wie undankbar das von mir sei, solche Gefühle überhaupt zu haben.
Ich komme mir dadurch wie ein schlechter Mensch vor, als müsse ich mich jetzt verbiegen, wieder funktionieren wie immer und mich über diese übertriebene Sorge gegen meinen Willen freuen, die mich im Moment einfach nur einengt, unter Druck setzt und dieses beschissene Gefühl, schwach und verletzbar zu sein, noch viel beschissener macht...