Ich bin männlich, 25 Jahre, und wurde in meinem Leben immer wieder mal Opfer sexueller Belästigungen. Das passt natürlich nicht in das männliche Selbstbild, und Informationen o.ä. wie damit umzugehen ist, finde ich auch nicht. Darum habe ich mir überlegt, mal hier nach dem richtigen Umgang damit zu fragen, da es "traditionell" ein Thema, mit dem Frauen sich kollektiv schon länger beschäftigen.
Nun, zu meiner Situation: Ich wurde in meinem Leben immer wieder mal von Männern sexuell belästigt. Das geht auch eher von Leuten aus, die man sonst als Hetero bezeichnen würde.
Das passierte mal in der Grundschule, mehrmals auf dem Gymansium. Während meiner Studienzeit war es ruhig, da ist man ja auch nicht so sehr mit anderen Menschen zusammengepferscht. In einigen Diskotequen kommt es hingegen auch schon mal, meistens von sowieso heruntergekommenen Gestalten.
Woran liegt das? Ich kann nur spekulieren. Ich weiß von meinem Vater, dass derartiges ihm schon einmal wiederfahren ist, er wurde auf seiner Arbeit belästigt von jemanden der sich nachher als homosexuell herausstellte. Liegt da irgendeine Verhaltensweise vor, die sich tradiert hat? Schütte ich die falschen Pheromone aus? Nun gut, ich sehe dem Vernehmen relativ gut aus und habe wohl einige feminine Züge, sowohl äußerlich als auch charakterlich.
Das kann natürlich kein Grund sein, meine Persönlichkeitsrechte zu misachten. Gleichwohl kann ich mir vorstellen, dass manche von meiner doch etwas auffallenden Erscheinung zu falschen Verhaltensweisen verleitet werden. Vielleicht noch eher, als dass bei Frauen der Fall ist, weil sexuelle Belästigung von Frauen ja mittlerweile als verabscheuenswürdig gilt. Bei Männern existieren diese Probleme natürlich gaaaar nicht.
Ich weiß nicht, wie man (als Mann) damit umgehen soll, und habe Ängste was zukünftige Entwicklungen betrifft. Ich habe Angst vor sexualisiertem Mobbing am Arbeitsplatz, wenn ich nach meinem Studium einen Beruf beginne.
Auf der anderen Seite, ich hätte kein Problem damit, "Abwehrstrategien" oder ähnliches von Frauen zu übernehmen. Ebenso würde mich interessieren, wie Frauen damit umgehen - das männliche Rollenbild verbietet so eine Opferrolle, doch ich möchte mich da auch nicht zum Opfer machen lassen. Frauen gehen ja immer noch in sehr kurzen Röcken in Discotequen, und lassen sich davon nicht in ihrem Selbstbild kaputt machen.
Ein Ey-was-guckst-du auf der Straße induziert ja auch keine Sinnkrise, und als Mann ist es ja auch "ok" (wenngleich überflüssig) mal einen Faustkampf zu verlieren. Gleichwohl, diese "männliche" Methode der Konfliktlösung ist hier sowieso bedeutungslos, aufgrund der rechtlichen Situation, und weil das männliche Rollenbild in solch einer Situation eh mit dem sexuellen Überbegriff bedeutunglos geworden ist.
Gut, ich suche Hilfe oder Ansichten:
- wie reagiert man richtig bei sexuellen Mobbing im Alltag?
- wie lässt man so etwas psychisch nicht an sich ran?
- wie kann man so etwas verhindern von vorne herein?
Gibt vermutlich auch viele Bücher dazu, oder ähnliches. Ich bin jede Art von Tipp dankbar