Hey! Also, zuerst kurz etwas über mich. Ich bin Tanja, oder auch Shino, manchmal auch Yuki - das kommt ganz darauf an und 19 Jahre alt. Ich bin, so sehr mich diese Bezeichnung auch ankotzt, Gamerin - Tatsächlich eine 'echte', mit etlichen Spielen, einer Liebe zu Guten Geschichten und Besitzerin eines verdammt genialen Computers, den ich mir selbst zusammengestellt-und auch gebaut habe - mein Baby, etwas, auf das ich natürlich stolz bin - ich nenne ihn liebevoll Günther.
Durch meine Liebe zu guten Geschichten, (neben Spielen auch Bücher, Fanfictions... gib mir etwas zu lesen und ich bin Feuer und Flamme!) bin ich recht früh auch ans Rollenspiel gekommen. Vor allem durch WoW, und ich betreibe es bis heute, wenn auch nicht mehr ganz so intensiv Aufgrund von fehlender Zeit. Zudem esse ich gern, ich kann gut zeichnen, fertige auch Zeichnungen am Computer an, mitunter auch ein Grund wieso ich einen guten Computer gebraucht habe. Ich verwirkliche mich in vielen Arten durch diesen. Keinesfalls aber nur.
Kurz gesagt, ich bin ein ziemlich kreativer und aufgeweckter Mensch, versuche eine gute Freundin für meine Freunde zu sein, was ich scheinbar auch meistens bin, ich gebe mein Bestes.
Es hat eine Weile gebraucht, bis ich an diesem Punkt war. Ich wurde früher gemobbt, weil ich ein sehr introvertierter und ruhiger Mensch bin, war, sein werde. Ich habe meine Schüchternheit abgelegt - zum Glück. Ich merke schon, ich hole etwas aus, also wenn Du das hier komplett ließt - es scheint ziemlich lang zu werden - schonmal Danke dafür!
Ich versuche es recht kurz zu machen, ohne Tatsachen zu vergessen. Aber das ist auch schon ein Problem, denn durch die überwiegend negativen Dinge hat mein Hirn einiges verdrängt, was grade aber alles wieder hochkommt, weil ich es provoziert habe, und nun habe ich etwas Information Overflow :shock:
Ich hatte eben einen Streit mit meiner Mutter. Ich wohne noch zuhause, das schlussfolgerst Du also schonmal richtig. Meinen Eltern war schon immer nur eines wichtig - dass ich Erfolg habe. Aber wie das nunmal läuft, war meistens eher das Gegenteil der Fall. Zumindest in den Dingen, in denen ihnen, und auch nur ihnen das wichtig war - nämlich meiner Schullaufbahn. Das ist auch absolut verständlich. Aber während dieses Streits vor etwa einer halben Stunde ist mir eines klar geworden, nämlich, dass ihnen scheinbar wirklich nur das wichtig ist. Wenn ich zurückdenke, und das habe ich grade, kann ich mich gut daran erinnern, dass ich einen Nachmittag nach Hause kam, traurig und verschlossen wie immer, und meine Mutter das nichteinmal gemerkt hat - wie die ganzen Jahre auf diesem Gymnasium zuvor auch nicht. Und sie muss es davor gemerkt haben, ich meine.. Mütter sehen sowas doch eigentlich direkt, oder nicht? An jenem Nachmittag gab es Nudeln mit Käse-Schinkensauce, die ich immer mit Stäbchen anstatt mit Messer und Gabel gegessen habe. Ich hatte bloß keinen Hunger, ich hatte mir vorgenommen, meiner Mutter diesmal zu sagen, was los ist, dass es mir sehr schlecht geht.(Hier muss ich erwähnen, dass ich in der 3. Klasse auch schon gemobbt wurde und meine Mutter das nicht richtig verkraften konnte, dass ich ihr nichts gesagt habe, was daran liegt, dass ich mit 4 Jahren bei ihrer Freundin Reitstunden hatte, die mir mehr geschadet haben als sonstwas, aber weil diese 'Reitlehrerin' die Freundin meiner Mutter war, hat meine Mutter mir eingeredet, dass ich sie traurig machen würde wenn ich nicht mehr zu den Reitstunden gehe, weil die beiden nicht mehr befreundet wären. Dennoch habe ich irgendwann, nach ca 2 Jahren rebelliert und geweint, jeden Freitag, dennoch wurde ich immer dorthin gezwungen, weil meiner Mutter es wichtiger war, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten. Meine Mutter hatte erst die 'Eier' dazu, mich abzumelden, als die Mütter der anderen Reitschüler, die nach mir dort angefangen hatten, bereits nach 2 Wochen ihre Kinder wieder abgemeldet hatten. weil diese Frau einfach nicht dazu in der Lage war, einem einmal zu sagen, dass man etwas gut gemacht hat, teilweise hatte sie sogar rumgebrüllt, beleidigt.. was das für Auswirkungen auf eine 4 Jährige über 2 Jahre hinweg hatte könnt ihr euch ja denken. Dennoch gab meine Mutter mir die Schuld an der gescheiterten Freundschaft und vor allem war sie eines, traurig.) Jedenfalls - ich bin ein gebranntes Kind, was das angeht. Ich habe ihr folglich nie wirklich etwas erzählt, was mich verletzt oder runtergezogen hat. In der 3. Klasse kam dieses Hänseln nur raus, weil meine Schulleiterin mich heulend auf dem Schulhof aufgegabelt hat und mich dazu genötigt hat, zu erzählen was los ist. Und schon waren meine Eltern informiert, und das erste was meine Mutter gemacht hat, sie hat geweint. Sie hat gesagt, es würde ihr weh tun. So, also selbes Spiel über Jahre auf dem Gymnasium, nur in etwa dreimal so schlimm. Diese ganze Schule kannte mich, bevor ich sie kannte. Stinki, Tante, Fischkopf, Streuselkuchen. Das alles hatte ich heruntergespielt, wann immer meine Mutter fragte was denn los sei, wenn ich mal wieder geweint habe, abgesehen davon, dass ich fast jeden Tag nicht zur Schule gehen wollte, mit allen erdenklichen Mitteln. An dem Nachmittag war es beonders schlimm und ich erzählte ihr was wirklich war. Erneut weinte sie nur. Aber sie sagte nichts. Ich bekam dann so intelligente Ratschläge, wie 'Ignorier das einfach.' Ah, einen ganzen Jahrgang zu ignorieren ist auch garnicht schwer. Die paar 120 Schüler, das is' ja nix. Damit war das Thema auch wieder für sie erledigt und den Schulwechsel, den ich vorschlug, konnte ich auch vergessen. Ich hab diesen ganzen Scheiß nur durchgehalten, weil ich angefangen hatte, WoW zu spielen, als ich 12 1/2 Jahre alt war, ziemlich früh, ich weiß, jedoch hatte ich dadurch die Möglichkeit, Menschen kennen zu lernen, die mich nicht von vorne herein Scheiße fanden. War was neues für mich. Und einige von diesen Menschen sind noch bis heute mit mir in Kontakt. Jedoch gab es da bloß ein Problem - meine Eltern, natürlich ebenso mein cholerischer Vater schoben dann, weil es natürlich das einfachste war, meine Schulischen Misserfolge auf 'Das böse Spiel'. Natürlich wollte ich dann nur deswegen zu Hause bleiben. Also wurde einfach das Internet eingeschränkt, abgestellt, und so weiter und so weiter, jeden Tag ein bisschen weniger oder gleich garnicht, und meistens wirkte es auch als Druckmittel. Den halben Tag vor mich hinleiden und der Aussenseiter sein, um Abends 2 Stunden ich selbst sein zu dürfen, aber in einer anderen Welt, mit Menschen, die mir nicht das Gefühl gaben, Abschaum zu sein. Ich glaube, meine Eltern haben bis heute nicht verstanden, dass dieses Spiel mir seelisch den Arsch gerettet hat.
Nun, aber natürlich war alles nicht gut, es war erträglich. In der achten Klasse hatte ich dann die Entscheidung gefällt, mich quasi selbst abzuschießen, ich hab mich also absolut nicht mehr angestrengt, leere Deutscharbeiten abgegeben und bin natürlich sitzen geblieben. Ich habe meine Eltern angefleht, mich auf eine Realschule zu schicken, was sie natürlich nicht getan hatten. Also die achte Klasse erneut, und das hat mich irgendwie dann komplett zerstört. Ich musste feststellen, dass ich auch in dieser Klasse nicht wirklich Anschluss fand, ich immernoch gemieden wurde, aber diesmal nicht von allen, bloß durfte ich dann feststellen, dass die, die mich nicht mieden, mir vorgaben meine Freunde zu sein, mich hintergingen, mich trotzdem vor allen schlecht behandelten, was mich damals sehr verletzt hat, würde es wohl auch heute noch.
Aber auch dieses Schuljahr habe ich überlebt, natürlich war ich erneut schlecht, ich war gegen Ende sowieso nie da, wen wunderts? Also kam ich auf die Realschule. Diese neunte und zehnte Klasse waren das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, akzeptiert zu werden, habe dort erste wirkliche Freunde gefunden neben meiner Besten Freundin, die ich während meiner Zeit auf dem Gymnasium auch aus den Augen verloren hatte. Mein Zeugnis nach der zehnten Klasse war in Ordnung, ich besuchte danach eine Wirtschaftschule die ich sehr gut nach einem Jahr abschloss, und trotz einer sicheren Ausbildung hatte ich mich aufgrund dieses glänzenden Qualis, mich bei einer Gesamtschule zu bewerben und mein Abitur zu machen. Während dieses Zeitraums hatte meine Mutter jedoch angefangen, etwas durchzudrehen. Ich wurde langsam erwachsen, hatte einen Freund, die Trennung von diesem hatte mich auch wirklich sehr mitgenommen, hinzu kam, dass meine Mutter und mein Vater immer öfter stritten, ich Versagertochter, die vom Gymnasium geflogen war, war natürlich immer der Pol, der von beiden Seiten attackiert wurde, wenn die beiden sich in den Haaren hatten. Meine familiären Probleme wurden immer schlimmer. Meine Mutter wollte unbedingt ausziehen, und da ich meinen Vater verabscheute, was ich immernoch tue, hatte ich nichts dagegen. Aber das war wunschdenken, denn meine Mutter hat in dieser Zeit angefangen, immer mehr zu rauchen, zu trinken, sich in einen Mann verliebt, der sie nicht wollte, was sie absolut nicht verkraftet hat. Aufgrund ihres Konsums von Zigaretten und Alkohol hat sie sich irgendwann eingeredet, sie würde eine übermenschliche Verbindung zu diesem mann haben, er würde zu ihr kommen... und so weiter. Das alles hat sie mir lang und breit erzählt, immer wieder, andauernd. Ich war sechzehn und hab meine Mutter troz des Verhalten meines Vaters dafür gehasst, wie sie sich verhalten hat. Sie hatte mir das letzte bisschen Familiengefühl zunichte gemacht, womit ich bis heute nicht zurechtkomme, wenn ich ehrlich bin. Dem ersten Mann folgten viele, aus den drei Schachteln am Tag sind wahrscheinlich fünf geworden, aus der einen Flasche Bier wohl schon eine Flasche Wein für den Tag und am Abend jede Menge Bier. Meine Situation zu Hause wirkt auswegslos, und durch diese ganzen probleme bin ich in der elften Klasse vollkommen abgekackt, wiederhole jetzt. Ich habe inzwischen wieder Schulangst, Angst wieder zu versagen. Ich gehe andauernd nicht in die Schule, versuche das Auszublenden, ich bereue meine Entscheidung, Abitur zu machen, sehr. Auch meinen Führerschein habe ich abgebrochen, weil meine Eltern mich auch damit erpresst hatten, weil ich schon lange das Abitur abbrechen wollte, und ich denke von mir selbst, dass ich zu dumm bin, nichts kann, meine Mutter sagt mir das schon seit ich Siebzehn bin. Ich bin inzwischen irgendwie stehen geblieben, ich sehe meinem Leben nur noch zu wie es verstreicht, ich bekomme keine Zeichnungen mehr hin, meine Freunde werden immer weniger weil ich unbewusst abweisend bin. Ich habe auf nichts mehr Lust, und da ist so eine Gleichgültigkeit in mir manifestiert, die immer einsetzt, wenn ich morgens aufstehen soll. Ich denke dann, dass es sowieso nichts mehr bringt. Ich kann keine Beziehung führen wegen meiner Familie. Ich kann auch nicht ausziehen, weil ich keine Ahnung habe, wie ich das machen soll. Ich bin volljährig, ich habe schon so oft gegooglet, was ich tun kann in meiner Lage, aber die ergebnisse waren ernüchternd. Ich weiß, dass ich einfach nur Arbeiten möchte, um endlich ausziehen zu können, aber dennoch müsste ich weiter zur Schule gehen, meine Schulangst macht mir da aber andauernd einen Strich durch die Rechnung. Ich finde keinen Ausweg mehr. Es gibt oft Momente, in denen würde ich mich gerne einfach umbringen, auch wenn ich weiß, dass das dumm wäre und dass ich nicht aufgeben will, mir fehlt inzwischen die Kraft um wieder aufzustehen. Ich fühle mich allein, weil ich mich schäme, meinen Freunden meine Lage zu schildern, was sollten sie auch tun? Ich habe nicht die Kraft, alleine mit dem ganzen zurechtzukommen, aber ich weiß auch einfach nicht, was ich tun soll oder wer mir helfen kann. Ich habe Angst, irgendwann ohne alles dazusitzen. Mein Vater redet ohnehin schon von rauswerfen, und das macht es nicht grade einfacher. Ich hab eine verdammte Angst, und ich hoffe irgendwer kann mir sagen, was ich jetzt noch tun kann.
LG,
Shino