Ist halt so
mit nun 46 Jahren kann ich behaupten als gestandene Frau schon viele Höhen und Tiefen im leben gemeistert zu haben....weiß genau wo der Hase hoppelt....und doch....am meisten aber ist immer wieder ein aktuelles Thema brisant....und zwar, dass ich nahezu von allen immer ausgenutz wurde....meine Gutmütigkeit, Helfersyndrom und Sensibilität sind wie ein Raster, dass es immer wieder Menschen in meinen Kreis schaffen, die mich ausnutzen, beleidigen und sich dann abwenden.....ich bekomme das nicht in den Griff....vertraue ich auf der Arbeit jemandem, wird mir das als Nachteil ausgelegt, werde gemobbt oder beleidigt, bin ich ruhig und halte mich aus allem heraus, dann wird mir vorgeworfen mich nicht am Gesellschaftlichen leben zu beteiligen.....wehre ich mich was nicht oft vorkommt, da ich Streit nicht mag, werd ich fallen gelassen, nicht mehr gegrüßt oder ähnliches.....so läuft das fast immer.....in der Beziehung, der Familie und bei der Arbeit.....vor ca 3 Jahren wurde ich von einem Kenyaner so übers Ohr gehauen, dass ich seelisch ganz unten war. Ausgenutzt und Missbraucht wollte ich besser verstehen warum ich immer in die gleichen situationen gerate....obwohl mich meine Erfahrungen von vorneherein eh schon misstrauisch stimmen und ich ganz genau hinschau, wem ich vertrau. Deshalb fing ich ein Psychologiestudium an. Und in der Tat versteh ich vieles besser....so verstehe ich heute, dass ein Aussenseiter auf der Arbeit für die Gruppendynamik eine wichtige Funktion hat und überlebensnotwendig ist, dass Menschen die ihre Stärke und ihr Selbstvertrauen ganz offen zeigen immer wieder angegriffen werden und noch vieles mehr.....genau das macht mir unglaublich zu schaffen. Jetzt wo ich so vieles verstehe warum und wieso manche Menschen so reagieren, komme ich persönlich immer weniger mit den Menschen zurecht....mein Glaube an das gute im Menschen ist eh zerrüttet, vertrauen kann ich fast garnicht mehr...ziehe mich zurück.Wundere mich immer mehr warum andere nicht wahrnehmen, was ganz offensichtlich um uns passiert. Ich möchte auch nie mehr in die Abhängigkeit von anderen kommen auch nicht mehr Gefühlsmäßig...durch abhängigkeit habe ich das Gefühl ich muss heucheln und das kann ich nicht. Auch wirk ich glaube ich nach aussen ziemlich stark, was mir viele als Arroganz anhängen, dabei baue ich mir nur ein Schutzschild auf, damit mir niemand mehr so weh tun kann...... ich habe das Gefühl ich verstehe die Menschen nicht...lebe zur falschen Zeit am falschen Ort...fühle mich fremd und nicht verstanden....Werte wie Ehrlichkeit, Akzeptanz, Empathie, Geradliniegkeit, Rückgrat wird scheinbar nicht mehr geschätzt. Durch all diese Erfahrungen und Erlebnisse bin ich schon Hypersensibilisiert.....und komme im hier und jetzt kaum mehr zurecht. Geht es so wie mir noch jemandem? ...ehrliche Antworten wären prima...
Ich empfinde ähnlich, obwohl ich nicht meine ein Helfersyndrom wie du es bezeichnest zu haben.
Trotzdem sehe ich mich als sehr gutmütigen Menschen und habe bei über 90 % meiner Kontakte die Erfahrung machen müssen, einseitig nach Nutzen ausgesucht worden zu sein.
Fast immer benehmen sich die Leute mir gegenüber respektlos, unehrlich, übergriffig und nicht zugewandt.
Auch in meiner Familie habe ich die Erfahrung gemacht.
Eigentlich habe ich keine Familie, einige reden nicht mit mir und ganz ehrlich: es ist nichts von meiner Seite vorgefallen.
Psychologie würde ich nicht studieren, ich habe einige Kurse auf der Uni belegt und Grundkenntnisse, aber das hilft mir nicht im Umgang mit anderen Menschen.
Ich habe selber mal an Therapie geglaubt und einige hundert Stunden Psychoanalyse usw. gemacht, im Nachhinein war das der größte Quatsch. Profitiert hat nur das Konto der Therapeutin. Ich würde keinen zu einer längerfristigen Psychotherapie raten.
Jahrelang habe ich mich nicht gewehrt, immer gedacht, ich kann nicht die anderen ändern, nur mein eigenes Verhalten. Und da habe ich gesucht. So ein Quatsch. Andere kommen mir so oft frech, destruktiv, unkollegial, besserwisserisch und sogar attackierend. Ich weiß heute genau, dass ich im Recht bin.
Ich hatte Freundinnen, die nur mit mir befreundet waren, weil sie jemanden zum Ausheulen wollten, aber immer wieder die gleichen Fehler gemacht haben. Da redest du gegen eine Wand. Nie wieder will ich Freundinnen, die mir ihren Seelenmüll abladen und in Zukunft werde ich etwas sagen. Das Resultat ist ja eh das gleiche: Man redet nicht mehr mit mir.
Mit attackieren meine ich, dass mir Leute krumm kommen, denen ich nichts getan habe, die vor anderen das, was ich sage als unwahr darstellen oder versuchen mich klein zu machen.
Und ich habe es so oft erlebt.
Ich bin zzt. auch eine Einzelgängerin geworden.
Ich war nie ein misstrauischer Mensch. Und ich bin es immer noch nicht. Ich müsste jeden Tag üben und zu mir selber sagen: Die Leute wollen in ihre Grenzen gewiesen werden. Die Leute wollen beschimpft werden.
Dann würde ich besser zurechtkommen.
Offensichtlich sind Menschen hierarchische Wesen, sie kommen nicht damit klar, wenn du einfach nur offen, ehrlich, gutmütig und nicht aufrechnend bist.
Ich bin etwa so alt wie du und ich komme mir seit 30 Jahren vor als würde ich von hackenden Hühnern umgeben sein.
Wie ich auf andere wirke, weiß ich nicht. Wenn ich distanziert-professionell freundlich bin, sind die meisten freundlich zu mir. Für Freundschaften reicht es aber in letzter Zeit immer weniger.