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Also stabil und ausgeglichen sind *manche* von denen.
Aber ganz ehrlich: Mir sind die lieber, die wenigstens wissen, wovon sie reden und Dich nicht anschauen, wie ein seltenes Insekt. Oder es ganz klar und logisch finden, dass man mit SVV aufhören muss, weil: das ist ja krank und schlecht. :roll:
Jemand der nie selbst echte Probleme hatte, kann lernen was er will und sich für einfühlsam halten wie er will, er wird es nie SEIN.
Aber Psychologe werden sollte man nur, wenn man wirklich den ganzen Tag mit Menschen zu tun haben möchte.
Ich interessiere mich sehr für Psychologie, teils freiwillig, teils unfreiwillig, aber ich bin Informatiker. Weil ich gern mit Maschinen arbeite, nicht mit Menschen. Weil ich nicht meinen Tag mit den Sorgen anderer verbringen möchte. Usw.
@annis70:
wenn man Psychologie studiert, wird man Psychologe. Wer Psychiater werden will, muss Medizin studieren ;)
Als Psychologe kannst Du nicht nur "Probleme lösen" (als Psychiater auch nicht) - Du musst auch das "Coaching" machen. Händchen halten, Schulter klopfen, Mut zusprechen, damit leben können, dass jemand bei Dir Rat sucht - aber eigentlich nur Bestätigung will und von dem Rat niemals etwas umsetzt, egal wie sehr es helfen würde, egal wie oft und wie gut Du es auch erklärst.
Es gibt auch Probleme, die gar nicht lösbar sind.
Fang mal an, Bücher über NLP zu lesen. Als Psychologe hat Du in erster Linie mit "schwierigen" Menschen zu tun, die Dich blocken oder aggressiv sind oder so starke Wahrnehmungstörungen haben, dass sie ständig etwas anderes verstehen, als Du sagst.
Du musst nicht nur Probleme lösen können, Du musst die Lösung auch vom Arzt bis zum Hilfsarbeiter von 13-jährigen bis zur 80-jährigem Jedem erklären können.
Du musst sie denen, die Dir aufmerksam zuhören ebenso erklären können, wie denen, die kaum hören was Du sagst, weil sie nur ihren gerade aktuellen Schmerz im Kopf haben.
Du musst mit quasi fast jedem Menschen klar kommen können. Von denen, mit denen man "einfach" klar kommt, werden nicht viele in Deiner Praxis sein. Es sind die problematischen, die zu Dir kommen.
Also Psychiater / Psychologe wirst Du Dinge hören, die Du nie wissen wolltest.
Hast Du mal in einem Tierheim geholfen? Oh man kann den Tieren viel gutes tun und die sind auch total dankbar. Man erlebt aber auch, wie Tiere verhungern, während ein Dutzend Menschen zuschaut. Man erlebt das gleiche mit den gleichen Tieren und den gleichen Zuschauern 7 Monate später noch mal. Man erlebt, wie ein Hund, "eingeschläfert" wird, weil der einen Menschen gebissen hat - auch wenn es nicht an dem Hund lag sondern daran, dass der Mensch so strunzdämlich war, einen unbekannten Hund in die Ecke zu drängen und ihm in das Halsband zu greifen, was ihm im Fleisch eingewachsen war - um dem Hund zu "helfen", natürlich macht er das. Man erlebt, dass "einschläfern" keines ist, weil in dem Falle die Betäubung nicht bezahlt wird. Die wird entweder aus Spenden bezahlt oder der Hund wird jämmerlich ersticken, denn nach dem Gesetz muss er sterben, weil er hat gebissen, aber Betäubung... nee, geht ohne. -
Als Psychologe oder Psychiater wirst Du genau die gleichen Erfahrungen machen.
Kannst Du das und willst Du das? Für immer? Das "Lösen von psychischen Problemen bei anderen" ist eher der kleinste Teil des Jobs eines Psychiaters / Psychologen.