Hallo,
ich bin 28 Jahre alt und wurde mit 19 von einem Bekannten und zwei seiner Freunde eine ganz Nacht vergewaltigt und gequält. Ich habe die ersten Jahre danach mein Leben und alles (Studium, Beruf, Hochzeit,...) relativ gut leben können. Vor einem Jahr bin ich aber total zusammengebrochen als mein Mann sich von mir getrennt hat. Alles aus dieser Nacht ist in mir wieder hochgekommen.
Nun bin ich seit einem Jahr in Therapie und bin froh einen sehr netten Therapeuten gefunden zu haben, der sich sehr gut mit Traumatisierungen auskennt und dem ich vollkommen vertraue. Vor einigen Sitzungen haben wir mit EMDR angefangen. Da ich ein Meister im Verdrängen bin, fällt es mir unbeschreiblich schwer, mich darauf einzulassen. Ich kann einfach nicht an die Bilder denken während er die Handbewegungen macht. Nur ein einzige Mal konnte ich ihm überhaupt erzählen, was mich bedrückt und erst durch das Reden habe ich es geschafft mich wirklich darauf einzulassen. Es war heftig, aber dadurch ist es nach der Sitzung auch besser gegangen.
Ich würde also wirklich gerne, die Bilder beschreiben, die mich so arg bedrücken und mich dadurch auf die Verarbeitung einlassen. Es geht aber nicht. Wenn ich vor ihm sitze, bekomme ich kein Wort heraus und kann nicht an das Erlebte denken. Erst daheim holt mich alles wieder ein.
Wer kennt das? Wie schafft ihr es zu reden? Was machen eure Therapeuten, um euch beim Erzählen zu unterstützen?
Mein Therapeut hat mir auch angeboten, dass ich ja gar nicht erzählen bräuchte, es reicht auch wenn ich daran denke. Ich kann mich aber wirklich erst draufeinlassen, wenn ich rede. Ich würde das auch gerne. Ich schaffe es aber nicht.
Meinem Mann konnte ich nur einige wenige Dinge beschreiben und das nur nachts im Dunkeln unter der Bettdecke. Das geht nun aber in der Therapie leider nicht.
Ich danke euch für eure Hilfe!