Ich habe in den letzten 4 Jahren sehr viel Pech gehabt. Jedes Jahr kam ein Hammer oder auch mehrere, die mir manchmal den Boden unter den Füssen wegzogen und die mir tagtäglich sehr viel Energie rauben, weil meine Gedanken von Baustelle zu Baustelle fliegen und keine Lösung in Sicht ist. Jedenfalls hindern mich die Ereignisse aus den letzten 4 Jahren am Leben. Und dieser Zustand macht mir Angst, dass es so bleibt.
In der Kindheit hatte ich wohl schon mit meinen Eltern Pech und brach wegen ständigen Streit, den Kontakt ab als ich 22 Jahre alt war.
Bei Ausbildungsstellen oder im Job, hatte ich immer das Pech cholerische Ausbilder zu haben, die einen das Leben zur Hölle machten.
Im Laufe der Jahre bekam ich eine Depression, die nur bei einen ganz geringen Prozentsatz chronisch verläuft. Ich hab leider das Pech. Bis vor 4 Jahren gab es Höhen und Tiefen, die wohl jeder hat.
Vor 4 Jahren ist mein Mann das erste Mal fremd gegangen, leider ohne Kondom. Mit der Folge einer GS von der er heute noch was hat.
Ziemlich zeitgleich ist durch Intrigen von aussen, die Freundschaft mit meiner besten Freundin in die Brüche gegangen und lies mich im Stich. Hat sich zwar aufgeklärt, doch verzeihen kann ich ihr nicht.
Vor 3 Jahren habe ich mein heissgeliebtes Hobbie, auf ganz brutale Weise, durch einen geldgierigen Arzt verloren. Kann leider nichts genaues schreiben, weil ich gerade eine Unterlassungsklage am Hals habe. Wurde von dem geldgierigen Arzt verklagt, seinen Pfusch zu bezahlen. Ich war so geschockt von dem Vorfall, dass ich schwer depressiv wurde und für einige Wochen ins KH. musste. Ich verlor nicht nur meinen Lebenstraum, sondern auch alle damit zusammenhängende Freundschaften.
Für mich gab es nur noch meinen Mann und meine Kinder und war sozial völlig isoliert.
Während ich im KH war, vertiefte mein Mann, die Freundschaft zu einen befreundeten Paar und ich freute mich, dass er jemanden zum Quatschen hatte. Diese Frau arbeitete früher, bei uns im Büro und ihren Mann kannte mein Mann noch aus der Jugend. Seine Frau fungierte als Hobbypsychologin und beim analysieren von den Eheproblemen meines Mannes und mir, wurde ICH als SCHULDIGE auserkohren, mein Mann zum Helden und beide verband von nun an eine Seelenverwandtschaft.
Als ich im KH entlassen wurde, entdeckte ich auf dem Rechner unter diversen Pornos, eine eindeutige Anzeige, in der mein Mann, Sexbekanntschaften suchte. Mein Vertrauen, was ich nach seinem letzten Seitensprung aufgebaut hatte, war dahin und seelisch war ich wieder auf dem Tiefstand. Noch eine Baustelle!
Anstatt irgendetwas zu retten, ließ mein Mann sich seine arme gequälte Seele von seiner, rein platonischen Freundin hätscheln. Die das Verhalten meines Mannes, als Resultat meiner Unfähigkeit ansah. Dieser Ansicht war auch sein Freund, der als Beispiel seinen Kollegen nannte, der sich gerade von seiner depressiven Frau trennte.
Was gegen mich in Gange war wusste ich zu diesen Zeitpunkt noch nicht, das fand ich erst nach und nach raus.
Jedenfalls fragte keiner seiner beiden tollen Freunde jemals nach meiner Version oder wie es mir ging, ob ich Hilfe bräuchte mit den Kindern. Ich war für die beiden ja keine Unbekannte. Schließlich musste mein Mann, sich für meine Erkrankung, keinen Tag frei nehmen. Das die Zeit nicht leicht für ihn war, ist unbestritten aber er hat auch seinen Anteil dazu beigetragen und nichts zur Besserung beigetragen.
Jedenfalls änderte sich mein Mann, für die nächsten 1 1/2 Jahre zum Monster und machte mir das Leben zur Hölle.
Lügen, Demütigungen, Beschimpfungen., Gewalt Trennungsandrohungen. Alles war dabei und ich wusste nicht warum, mein Mann sich so veränderte. Ich schob es auf die Depression, die sich hartnäckig hielt. Trennung war leider nicht möglich, weil ich niemanden hatte und ich alleine nicht klar kam. Die Freundin von meinen Mann, trieb weiter ihr Spiel, sie umgarnte ihn und tat alles ihn von mir wegzudrängen. Mein Mann ging dort ein und aus, sie telefonierten mehrmals am Tag miteinander und verabredeten morgens zum Kaffee trinken. Zu Feiern oder anderen Unternehmungen wurde ich ausgeschlossen. Irgendwann platzte mir dann der Kragen, weil sie mir detailreich, intimste Dinge aus unserer Ehe ausplauderte, die ihr nur mein Mann erzählen konnte.
Mein Mann erkannte diese Keiltreiberei. Auch machte sie ihren Mann bewusst mit meinen Mann eifersüchtig.
Deshalb versprach er mir den Kontakt abzubrechen.
Mein Mann war weiterhin kalt zu mir und konnte mir nicht erklären, wie es um seine Gefühle, für mich stand.
Ich musste im Sommer einen Urlaub nach 2 Tagen abbrechen, weil ich seine Launen nicht mehr ertragen konnte und fuhr alleine nach Hause.Ich fing an einen Grund für die miese Laune meines Mannes zu suchen und ich fand dann in der Handyrechnung, wie eng der Kontakt zu dieser Frau wirklich war bzw. immer noch ist. Bis zum November hatte er noch mit ihr telefoniert obwohl er den Kontakt im April angeblich abgebrochen hatte.
Wie oft die beiden sich trafen, wusste ich bis zu diesen Zeitpunkt nicht. Er besuchte abends oft, seine Freunde was auch in Ordnung war, weil ihr Mann dabei war. Von den Treffen am morgen, wusste ich nichts. Er schwor mir nichts mit der Frau zu haben. Er wäre nur da wegen unserer Probleme und er bräuchte jemanden zum reden.
Ende November 2008 kam es dann zu großen Versöhnung. Wir wollten noch einmal neu anfangen und hatten einen wunderschönen Abend. 2 Tage später musste er beruflich für 3 Tage weg. Mir ging es zwischenzeitlich auch ein wenig besser. Ich war zwar noch nicht über den Berg aber wir gingen wieder unter die Leute.Alles wäre in bester Ordnung
Mein Mann war nach den 3 Tagen, die er beruflich weg musste so niedergeschlagen. Ich hatte seine platonische Busenfreundin wieder in Verdacht und ich wollte diesmal eine Antwort und bohrte...Ein Tag vor Weinachten fand ich eine ziemlich merkürdige SMS, die ich nicht zu Ende lesen konnte, weil er mir sein Handy entriss. Dann gestand er mir mich wieder betrogen zu haben. Mit einer Frau, die meine Mutter sein könnte. Was er zutiefst bereute. Der Kontakt zu der Frau bestand schon vor unserer Versöhnung - auch das Date mit ihr war schon vereinbart. Er gestand mir gleichzeitig unter Ponosucht zu leiden und wäre in seine Freundin verliebt gewesen aber sexuell, wäre zwischen den beiden nichts gelaufen. Als wenn das den Kohl jetzt noch fett machen würde. Ich schmiss ihn raus und feierte das erste Mal Weinachten alleine mit meinen Kindern.
Silvester wünschte ich mir für 2009 nur ein Jahr ohne schwere Vorkommnisse und endlich aus der Depression zu kommen trotz allen.
Im Februar 2009 starb ganz überraschend meine Schwiegermutter. Die einzige Verwandte die wir hatten.
Im März 2009 war ich wieder ganz die Alte. 1 1/2 Depressionen hatten ein Ende. Ich war so happy und genoß mein Leben.
Im Juni wurde die Klage gegen mich abgewiesen aber Schadensersatz und auf meinen Kosten blieb ich sitzen. Die ganze Arbeit, die teuren Gutachten. 2 Jahre Nervenkrieg. Alles Umsonst. Berufung das ganze Spiel von vorne.
Kurz darauf ging es mir körperlich auf einmal sehr schlecht. Die kleinste Anstrengung war mir zuviel. Mein Bauch war so aufgequollen, meine Regel blieb schon seit Monaten aus. Meine Frauenärztin stellte im Eierstock. 8 Zysten fest. die Hormone bildeten, jedenfalls war mein Hormonhaushalt durcheinander und ich musste ins KH, die Zysten entfernen lassen.
10 Tage später erhielt ich einen Anruf über den histologischen Befund. Tut mir sehr leid aber wir müssen sie leider Total- operieren. Gebährmutter, Eierstöcke, Bauchnetz und Blinddarm müssen raus. Krebs! Ich informierte mich und beschloß nur meinen befallenen Eierstock, das Bauchnetz und den Blinddarm entfernen zu lassen. Ich weigerte mich mein Leben lang Hormone zu schlucken und ging das Risiko ein, wieder einen Eierstocktumor zu entwickeln.
Die nächsten 3 Wochen nach der OP, litt ich extrem unter den Schmerzen und konnte mich kaum bewegen. Mein Mann nahm sich keinen Urlaub und auch die Haushaltshilfe, die während des KH-Aufenthaltes bei meinen Kindern war, sollte nicht weiter kommen, weil das ja Geld kostete. Das würde er alles alleine schaffen. Damit war er aber schnell überfordert und bekam ständig Wutanfälle. Irgendwann eskalierte der Streit, weil mein Mann wieder so ungerecht war und mir wegen des Geburtstages meiner Tochter Vorwürfe machte. Das alles viel zu teuer war. Dabei hatte ich mit der Planung gar nichts zu tun, weil ich im KH war. Diesmal flippte ich aus und schleuderte seine Kamera, die er sich gerade erst für viel Geld leistete die Treppe herunter. Bei sich selber war er nämlich nie geizig. Dann warf er meinen Rechner in die Ecke. Als ich zu seinen Rechner ging, hielt er mich auf und schlug mich zu Boden. Daraufhin zog er zu einen Freund. Da ich noch so Schmerzen hatte und nichts schweres Heben durfte, halfen mir meine beiden Töchter so gut es ging und wir wurstelten uns so durch. Beim Arzt erfuhr ich dann, dass mein Tumormarker so hoch wäre und riet mir zur leichten Chemo. Die ich 2 Tage später in Tablettenform erhielt. Die Nebenwirkungen zogen mich zusätzlich noch nach unten. Ich war müde, mir war übel.
Ich glaubte in den letzten Monaten eine Freundin gefunden zu haben..Einige Wochen vor meiner OP, half ich ihr durch eine ziemlich schlimme Krise, die sie mit ihren Mann hatte. Lenkte sie ab, setzte mich für sie ein und hatte jederzeit ein offenes Ohr für sie, was sie auch tagtäglich nutzte. Sie kam mich ein einziges Mal nach meiner OP besuchen ab da hörte ich nichts mehr von ihr.
Es kam sehr schnell wieder zu einer depressiven Episode, die diesmal nur 2 Monate anhielten und jetzt 3 Monate her sind. Mein Mann kam aufgrund meines Gesundheitszustandes wieder zurück. Er war aber beim Anwalt und wollte sich trennen. Mittlerweile hat er sich es wieder überlegt und will bei mir bleiben. Ich bin ja auch wieder gesund.
Jetzt mal Stopp:
Was ich will kann ich im Moment nicht mehr sagen. Ich bin irgendwie leer, dabei sollte ich mich freuen, wieder gesund zu sein. Ich habe auch keine Depression, die meinen Zustand erklären können.
Ich fühle mich so eingeschüchtert vom Leben, dass ich mich nicht mehr zu Leben traue. Dabei meine ich: Auf Menschen zu gehen und ihnen vertrauen. Spass haben. Mich aus der Abhängigkeit von meinen Mann lösen. Ich meide Menschen um Enttäuschungen zu vermeiden, dass ist aber eher ein unbewusster Vorgang.
Kann es sein, dass das Kontingent, an menschlicher Enttäuschung irgendwann erschöpft ist und man aus Eigenschutz, sich von Menschen zurückzieht und geschieht das ganz automatisch?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
LG. Merengue