Ja,ich kenne das
seit 25 Jahren und lebe immer noch.
Angefangen hat es im Alter von 22 Jahren. Ich hatte ganz schlimme Jahre in dieser Zeit. Meine Familie hat sehr gelitten. Meine Kinder hatten keine besonders schöne Kindheit, weil sie damit konfrontiert wurden. Ich habe ihnen, meinem Mann und mir selbst sehr viel genommen und sehr viel versäumt.
Du musst Dir darüber im klaren werden, dass Du es sowieso nicht ändern kannst, wenn Du tot umfällst. Doch man fällt nicht einfach so tot um, es sei denn, man hat eine schwere Herzkrankheit oder sonst irgendetwas.
Ich habe einige Therapien gemacht, war zweimal zur Kur, Akupunktur, Hypnose und und und. Nichts hat wirklich geholfen.
Das einzige, was mir wirklich geholfen hat ist, dass ich begriffen habe, dass ich keinen Einfluß darauf habe, wann ich sterbe. Es kann morgen sein oder erst in 40 Jahren.
Wenn ich z. B. an einem großen Platz stehe und ihn überqueren soll, dann kommt der Gedanke: Und was ist jetzt, wenn ich mitten auf dem Platz tot umfalle oder ohnmächtig werde? Dann sage ich mir: "Ich kann es doch nicht ändern". Also, soll ich jetzt feige sein und zurückgehen oder den Platz überqueren? Was mache ich? Ich gehe und komme auch lebend auf der anderen Seite an.
Früher habe ich auch nicht mehr getanzt, weil ich Angst hatte, dass ich einen Herzinfarkt bekomme bei der ganzen Anstrengung. Es ist Blödsinn. Das Herz freut sich, wenn es einmal richtig was zu tun bekommt, anstatt immer geschont zu werden. Dann wird es nämlich müde und träge.
Manchen Abend habe ich Angst einzuschlafen und denke, ich werde morgens nicht mehr wach. So ein Quatsch eigentlich. Man merkt ja nichts davon, dass man nicht mehr wach wird.
Aber ich lasse mir das Leben nicht mehr von diesen Gedanken versauen. Lange genug hatten mich diese Gedanken im Griff, nun habe ich sie im Griff und kann sehr gut damit leben.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.