Hallo,
ich brauche euren Rat, denn ich bin nicht sicher, was mit mir los ist. Ich bin heute 25, weiblich und habe Erfolg im Beruf. Aber seitdem ich mich zurück erinnere, habe ich das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Bereits als Kind litt ich an SVV und hatte ein seltsames, sehr ausgeprägtes sexuelles Verlangen. Meine Eltern haben sich nicht viel um mich gekümmert, manchmal haben sie mich geschlagen oder seelisch vernachlässigt. Das habe ich erst in den letzten Jahren herausgefunden, denn zuvor war es für mich normal gewesen. Als Kind habe ich jeden Tag nur daran gedacht, wie er schnell vorbeigeht, ich bin gerannt, um müde zu werden, damit ich früh schlafen kann. Meinen ersten Oralverkehr hatte ich mit 11. Mit einer Nachbarstocher. Mit 12 dann habe ich von Sex geträumt und mich mit Jungen aus der Nachbarschaft getroffen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob es je dazu kam. Aber ich erinnere mich, dass ich eines Tages meine Mutter fragte, ob ich schon schwanger werden kann, bevor ich meine Tage hätte... Es folgten viele Jahre der Selbstverletzung, Magersucht, Drogenkonsum, häufigem Partnerwechsel (aber ohne Sex). Ich habe mein Abitur gemacht und bin für mein Studium von zuhause ausgezogen.
Die Magersucht habe ich auch besiegt, das selbstverletzende Verhalten habe ich weitgehend unter Kontrolle, ich habe einen festen Freund seit knapp 4 Jahren - es scheint also alles gut zu sein. Allerdings gibt es zwei Probleme, auf die ich immer wieder stoße: Zum Einen ist es mir fast unmöglich, mit meinem Freund zu schlafen. Ich habe nur ganz selten Lust. Wie gern würde ich öfters wollen... Ich weiß, dass er mit der Situation auch nicht gut klarkommt.
Zum Anderen verfalle ich immer wieder in Momente, in denen Panik in mir aufsteigt. Ich kann nicht mehr denken, meine Gefühle überwältigen mich und ich sitze still, gefangen mit meinen Gedanken, mehrere Minuten und erleide irreale Schmerzen. In solchen Momenten beginne ich, mich zu kratzen oder mir die Haare auszureißen. Seltener schneide ich mich mit scharfen Gegenständen. Kennt das jemand von euch? Ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann. In solchen Momenten kann ich nicht sprechen, mich nicht wirklich bewegen. Man könnte sagen, dass ich unfähig bin, überhaupt etwas zu tun. Es fühlt sich an, als sei ich gelähmt.
Diese "Anfälle" habe ich nicht jeden Tag, manchmal vergehen Tage oder Wochen und es passiert nichts. Und dann taucht es auf, überraschend. Ich fühle mich dem nicht mehr gewachsen und hilflos. Habt ihr einen Rat, eine Idee, woher das kommen könnte? Was kann ich dagegen tun?
einen schönen Abend,
eure Maria