Hallo Nana,
danke auch für deine Antwort. Es tut immer gut sich auszutauschen. ;-)
Für mich ist es auch merkwürdig 30 zu werden und meine Mutter fehlt. Ich war 1 Jahr lang nicht feiern, mir war einfach nicht danach. Keiner hat mich verstanden, ausser meiner Schwester und meinem Vater, ich hatte einfach nichts zu feiern. Jetzt will ich wieder raus unter Leute. Ich denke schon dass ich meinen 30. feiern werde, nur wie weiß ich noch nicht. Ich bin mir sicher dass unsere Lieben wollen würden, dass wir unser Leben normal weiter leben und nicht für immer trauern. Die Trauer kann man aber leider nicht ablegen, irgendwie begleitet sie einen immer und überall.
Natürlich ist es toll eine Schwester zu haben, aber denke nicht dass wir uns immer toll verstehen. Wir haben auch so unsere Probleme. Vor allem jetzt wo sie noch schwanger ist, kann ich mit ihr fast gar nicht mehr über unsere Mutter reden und das macht mir schon zu schaffen! Aber ich verstehe sie.
Mit Freundinnen darüber zu reden finde ich schwierig. Die einen reden mit einem darüber, verstehen einen aber nicht und die anderen wissen nicht was sie dazu sagen sollen. Also habe ich mir viele Bücher gekauft zum Thema Tod, mache mir meine eigenene Gedanken und nun habe ich mir überlegt eine Art Tagebuch zu schreiben. Früher hat mir das sehr geholfen, wenn es mir schlecht ging. Ich werde erst Tante. :-) Das komische ist daran auch noch, dass es ein Mädchen wird und sie soll am Muttertag geboren werden...
Das wird alles sehr traurig! Ich glaube irritiert wäre ich, wenn die Kleine unserer Mutter ähnelt. Ich bin gespannt! Es ist sehr traurig, weil ich weiß dass meine Mutter immer Enkelkinder wollte. Ja und nun bekommt sie eins und ist nicht mehr da. Man kann sie nicht mehr fragen wie war das bei dir und wie hast du das gemacht. Aber ich versuche meiner Schwester zu helfen wo ich kann. ich depremiert es auch zu wissen dass ich fast 30 bin und Single bin. Wenn ich dann zurück rechne wie alt meine Mutter bei uns war und wie jung sie gestorben ist, stimmt mich das noch trauriger.
Ich kann dir nur eins sagen, das hat meine Mama mir immer gesagt, richte dich nicht nach anderen sondern danach was DU willst. Ein Kind kommt immer unpassend, man hat immer eine Ausrede warum es gerade nicht passt. Man sollte wissen was man will und sich dann überlegen, wenn der Partner das nicht will, ob du damit leben kannst und er dann der Richtige für dich ist. Ohne dir jetzt damit zu nahe treten zu wollen! Sie hatte recht, irgendwie wartet wirklich keiner auf einen. Die Zeit läuft weiter.
Ich weiß genau was du meinst, aber sicherlich wird dein Vater auch so sein Enkelkind sehen. ;-)
Das stimmt was zum schönen Tod schreibst. Finde ich wirklich interessant wie du die Dinge siehst!
Ich will einfach nur einschlafen und nichts mitbekommen. Auf der einen Seite sage ich heute schon dass ich weiß, dass ich keine 80 werde. Frag mich nicht warum, aber das denke ich nicht und meine das noch nicht einmal pessimistisch. Auf der anderen Seite ist es auch egal, weil wer weiß denn heute was morgen kommen wird. Ich will ja nicht früh meine Lieben hier verlassen...
Ich war damals 3 Wochen bei meinem Vater, damit er nicht alleine ist. Ich habe dann dort allen Papierkram erledigt, die Sachen meiner Mutter langsam weggeräumt wegen meinem Vater und als ich wieder zuhause war, ging der Papierkrieg hier weiter. Also ich hatte eigentlich nur 1-2 Tage zum abschalten und richtigen trauern. Ich hab dann überlegt ob ich mich krankschreiben lasse, aber ich hatte den Eindruck, umso länger man von der Arbeit weg bleibt, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg. So oder so fragt einen jeder dann danach. Ich erinnerte mich an meine Kollegin als ihr Vater starb und sie kam arbeiten und ich hatte mich noch gewundert wieso und sie meinte, sie braucht Ablenkung, sie kann nicht mehr nur darüber nachdenken und da habe ich sie verstanden. Ich bin dann nach den 3 Wochen gleich wieder arbeiten gegangen. Der 1. Tag war furchtbar weil mich jeder danach gefragt hat und ich wollte nicht weinen, fing aber jedes mal wieder an.
Eine Woche später war die Beerdigung an einem Do und ich hatte dann noch den Fr frei. Ich habe viel geweint und nun ist 1 Jahr rum, aber ich hab immer noch das Gefühl dass ich es nicht verarbeitet habe. Wie soll ich es beschreiben, es tut immer noch weh, aber anders.
Also jeder Mensch ist anders, aber ich denke der "normale" Weg wieder arbeiten zu gehen, ist einfach der Beste.
Natürlich bist du nicht mehr die Gleiche wie vorher, bin ich auch nicht. Ich sehe vieles jetzt anders, wunder mich über Menschen und ihre Oberflächlichkeiten.
Also bei mri auf der Arbeit war es so, dass mich die eine Kollegin deren Vater gestorben war gut verstanden hat. Der Rest, denke ich, hat sich über mich keinen Kopf gemacht. Müssen sie ja auch nicht, sind ja nur meine Arbeitskollegen. Ich hab genauso wie du gelacht, obwohl mir zu heulen war, aber ehrlich gesagt wollte ich denen das nicht zeigen und mich schon gar nicht mit ihnen darüber unterhalten! Mach das lieber mit deiner Mutter oder mit Freunden, denn auf der Arbeit wird es ja dann doch wieder mit der eigenen Arbeit verbunden und das wollte ich nicht. Ich hab am Anfang 100 Fehler gemacht und konnte mir nichts merken, aber irgendwann wurde es wieder besser. Also auch das ist normal.
Naja, was soll ich dir sagen. Ich denke mir, der liebste Mensch auf Erden ist nicht mehr da. Der einzige Mensch den es wirklich interessiert hat wie es mir geht und nur mein bestes wollte und das ist auch nicht mit meinem Vater oder meiner Schwester vergleichbar, auch wenn ich froh bin sie zu haben. Die Einsamkeit macht mir auch oft zu schaffen, weil ich erst durch das alles gesehen habe wie einsam man sein kann, wenn einen nur wenige Menschen verstehen und da sieht man dann erst wer ein wahrer Freund ist und sich für einen interessiert. Ich habe mit einigen den Kontakt abgebrochen, weil es nicht mehr anders ging und ich kann nicht sagen, dass ich meine Freunde viel mit meinen Sorgen und Gedanken belastet habe. Mich hat es einfach genervt dass mich keiner verstanden hat und irgendwann hatte ich keine Lust mehr darüber mit anderen zu reden. Kann auch falsch sein, aber es ging nicht anders. Man gewöhnt sich aber mit der Zeit an die neue Situation. Ich weine auch immer weniger, irgendwann kann man nicht mehr. Trotzdem denke ich manchmal ob die Wirklichkeit wirklich in meinem Kopf angekommen ist!?! Meine Mutter hat immer gesagt ich hab dich nicht geboren damit du unglücklich bist. Daran erinner ich mich immer wieder und so versuche ich jeden Tag aufs Neue dass ich mein Leben weiter lebe. Ich bin mir sicher das sie es nciht anders gewollt hätte. Natürlich denke ich trotzdem sehr oft an sie, ich bin dankbar für die Zeit mit ihr. Ich hab mir aber viele Gedanken über den Tod gemacht und bin mir sicher, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden und das beruhigt mich dann wieder einwenig. Ich bin nicht besonders gläubig, aber daran glaube ich. Irgendwie gibt es keinen direkten Weg aus der Trauer, aber wir müssen uns halt jeden Tag wieder ums neue bemühen nicht nur zu trauern und bin mir sicher, dass es mit der Zeit immer besser wird. Jeder ist ja selbst für sein Leben verantwortlich wie es wird und ich denke dadurch wird es dann wieder besser werden.
LG