Hallo zusammen,
Ich hab mir hier angemeldet, weil ich gesehen hab, dass es mehrere Menschen mit dem selben Schicksal gibt.
Ich weiss nicht warum und wieso ich das hier alles gleich schreiben werde, aber ich muss es irgendwo hinschreiben, wo mich niemand kennt.
Ich bin 24 und hab nur meine Mama.Ich habe zwar noch einen Zwillingsbruder, aber der lebt sein Leben. Meins?? Meins ist meine Mama!
Meine Mama hat uns allein gross gezogen, ohne einen Mann oder sonst wen. Meine Mama ist eine richtige Kämpferin, sie hat alles alleine geschafft ohne Fremde Hilfe! Sie ist einer der Frauen, vor denen man den Hut aus Respekt ziehen sollte.
Meine Mama ist alles für mich... Einfach alles!
Wir haben 12Jahre zusammen gekämpft und gelitten, wir haben alles zusammen durchgemacht, wirklich alles! Egal was war, ich war immer da! Auch an dem Tag an dem sie gegangen ist, hab ich ihre Hand gehalten und ihr gut zu geredet.
Ich habe eine große Familie, alle sind noch da, nur meine Mama nicht, sie war die erste die gehen musste.
Aber umso Kranker meine Mama wurde, umso mehr hat sie sich zurück gezogen und ich mich auch, weil ich immer bei ihr sein wollte. Man hat uns selten getrennt gesehen. Erst als ich das arbeiten angefangen habe nach'm Arbitur ist sie mal allein zur Familie gefahren. Meine Familie wusste das meine Mama krank ist, aber wie sehr genau, wusste keiner, ich weiß nicht warum, aber es hat den Anschein gemacht, als wurde es niemanden interessieren. Sie waren eigentlich immer nur da, wenn's wieder ernst wurde, sonst nie. Kaum wenn's sie aus dem Krankenhaus draußen war, hat auch keiner mehr angerufen.
Ich war immer da, egal ob's ihr für ging oder schlecht! Ich hab immer zu ihr gesagt: Es heißt in guten sowie in schlechten Tagen! Deswegen werde ich immer bei dir sein, auch wenn's dir gut geht! Nicht wie die anderen.
Ich will mich nicht als die Gute hinstellen, aber es ist leider die Wahrheit. Viele kamen nur für ne halbe Stunde ins Krankenhaus, ich war immer den ganzen Tag da, bis ich meine Mama ins Bett gebracht hab. Sie hat immer wieder gesagt, wie sehr sie es liebt, wenn ich sie ins Bett bringe.
Und wenn's mal nicht geklappt hat, weil ich ausnahmsweise früher weg musste, wurde dafür abends Stunden über Stunden telefoniert. So liefen alle unsere Krankenhaus Besuche ab.
Meine Mama und ich hatten unserer festen Rituale wenn sie im Krankenhaus war! Jeden Tag schön essen, trinken, Kaffe und Kuchen alles was wir für den Tag haben wollten, hab ich besorgt und bin zu ihr Gefahren, viel geredet, spazieren gegen USW.bis sie ins Bett musste.
Ich kann mich auch an Zeiten erinnern, da kam niemand zu ihr zu Besuch, aber Mama sagte immer: ich weiß, dass du kommst und das reicht mir.
Klar war sie enttäuscht von allen, auch von meinem Bruder, weil sie wusste wie sehr krank sie ist und es bald vorbei sein könnte,aber keinen hat das wie schon erwähnt nicht so richtig interessiert.
Meine Mama und ich lebten so unser eigenes Ding, an dem wir niemanden teilhaben lassen. Vor anderen waren wir ganz normale Mutter und Tochter, aber wenn wir für uns waren, waren wir mehr als nur das. Wer mich und meine Mama allein gesehen hat, hat gemerkt, dass der eine ohne den anderen nicht kann.
Ich hab bis zu Letzt mit meiner Mama in einem Bett geschlafen, wir haben immer noch gekuschelt und geschmust, sowie es ein Kleinkind eigentlich braucht. Aber ich hab zu meiner Mama immer gesagt, dass ich zwar schon erwachsen bin, aber nie groß genug, um auf das verzichten zu können.
Egal was war, Mama und ich haben des schon gemeistert.
Meine Mama wusste alles über mich und ich über sie.
Für manche Dinge war ich zu Jung um sie zu erfahren, aber meine Mama hatte niemanden. Hört sich dumm an, aber ist so. Meine Mama hatte keine Freunde, die wo sie mal hatte, stellten sich als Gegenteil raus und alle anderen waren nur Arbeitskollegen. Selbst meine Tanten haben sich von ihr zurück gezogen, als meine Mama sich ihnen anvertrauen wollte. Sie meinten, des sei ihnen zu viel Verantwortung. Denn meine Mama hatte den Wunsch, dass es nicht meine Oma erfährt.
Naja, dadurch bin halt dann ich irgendwann diejenige gewesen der Mama alles erzählt hat.
Mich hat's nicht gestört, ich fand es mehr als toll, dass meine Mama dieses Vertrauen zu mir hatte.
Als meine Mama ins Koma musste, kam die ganze Wahrheit ans licht, wie Krank meine Mama wirklich ist und von diesem Augenblick an, hat sich jeder die Beine ausgerissen!
Bis sie wach war!!
Da war dann nur wieder ich da... Nur das schlimme war dann für uns, dass meine Familie versucht hat unsere Rituale durcheinander zu bringen. Sie wollten Nicht mehr das ich nachmittags bis nachts bei Mama bleibe sondern in der früh kommen soll, damit sie was isst und dann soll ich wieder fahren, dann kommen die anderen!
Meine Mama hat so geweint als ich ihr das erzählt habe! Sie sagte: sie solln mir nicht noch mein letztes bisschen was ich habe wegnehmen. Ich bin trotzdem sowie immer gekommen, nur komisch das kein anderer gekommen ist sowie es eigentlich ausgemacht war.
Naja ich kann hier noch ewig weiter schreiben, um euch irgendwie mein Verhältnis zu mir und meiner Mama und zu dem zu meiner Familie zu erklären.
Ich komme seit dem Tag absolut nicht mehr mit dem leben zurecht!
Es sind nun 4Monate vergangen, aber dieser Kampf um mich macht mich fertig! Meine Tanten wollen jetzt unbedingt meine festen und baten Bezugspersonen werden, aber ich kann das nicht! Die eine hat mich bevor das mit meiner Mama passiert ist noch gemobbt. Klar geben sie sich sehr viel Mühe und alles, aber ich brauche sie nicht! Ich Brauch meine Mama! Allein nur die Scheise die sie jetzt über meine Mama erzählen, ich will sie nicht hören!
Jeder weis und kann seit dem Tag alles besser!
Wie trauern soll? Was ich machen soll? Sie wollen auch immer wieder mit mir über meine Mama reden, aber ich will's nicht! Ich Blocke ab
Ich bin seit diesem Tag so voller Zorn und Hass! Ich will nur noch zu meiner Mama.... Sie lassen mich nicht mal in Ruhe um sie weinen... Und seit dem Mama nimma da ist, ist mein leben so leer...ich fühle nichts mehr, ich denke nichts mehr und alles ist einfach weg...ich bin wie eine Hülle meiner selbst.
Ich kann auch immer noch nicht glauben, dass sie nicht mehr heimkommt.
Ich wollte noch so viel mehr schreiben, aber ich schaffs gerade nicht mehr!!!