Trauer
Liebe Moon,
ich möchte dir mein Beileid aussprechen, und viel Kraft für die kommende Zeit.
Ich habe auch einige Schicksale hinter mir. Meine gesamte Kernfamilie ist bereits gestorben. Als ich 12 war, starben innerhalb 3 Monate zuerst meine Großmutter, dann mein Ziehvater, letzterer einen sehr hässlichen Tod.
Seitdem war ich mit meiner schon damals kranken Mutter alleine. Als ich 29 war, kam die nächste Diagnose, meine Mutter hatte Lungenkrebs im Endstadium. Ein halbes Jahr nach dieser Diagnose war sie nicht mehr. Und ich musste mich alleine um ihre Beerdigung kümmern. Das letzte halbe Jahr das sehr schlimm, die Chemotherapien, ihre Schmerzen (großteils durch die Therapien...) und zu sehen wie es ihr immer schlechter ging. Die Hoffnung gibt man bis zum Ende nicht auf, auch wenn die Diagnose "Krebs-Endstadium" wohl keine Hoffnung zulassen dürfte...
Vielleicht kann ich deshalb ein bisserl mit dir mitfühlen.
Also war nun, als ich knapp 30 war, meine gesamte Kernfamilie verstorben, und ich fühlte mich mutterseelen alleine. Gute Freunde blieben auch keine, denn mein schöner großer Freundeskreis hat sich während dieser Krise nach und nach verabschiedet...
Ich dachte mir damals, dass ich nicht über diese ganzen Schicksale hinwegkommen würde, aber es wurde irgendwann mal besser. Das ist jetzt 4 Jahre her, ganz verarbeitet habe ich es noch nicht, und werde es wohl auch nicht, aber es ist besser geworden.
Die Krankheit Krebs ist sehr schlimm, und es bedarf viel Kraft um mit eine/n Angehörige/n der diese Krankheit hat, den Weg gemeinsam zu gehen. Es tut mir Leid dass deine beiden Elternteile diese verfluchte Krankheit haben/hatten.
Ich würde dir empfehlen, suche dir Hilfe, in Form einer Trauertherapie oder dergleichen, wegen deines Verlusts. Trauer ist Schwerstarbeit, und es hilft schon ein wenig, wenn man darüber reden kann...
Wünsche dir ganz viel Kraft!
LG