Ich schreibe das jetzt, weil ich mich gerade tierisch aufgeregt habe und darüber nachdenke, ob ich nicht zu heftig reagiert habe. Vielleicht hat auch jemand anderes ähnliches erlebt. Kurz zu mir: Ich bin m33, lebe seitdem ich 20 bin nicht mehr zuhause und stehe seither auf eigenen Beinen. Ich wohne ca. 100km von meinen Eltern entfernt. Ich besucht sie ab und zu, auf jeden Fall zu Geburtstagsfeiern und auch sonst. Also ca. einmal im Monat bin ich für einen Tag bei meinen Eltern. Meine Eltern und ich haben eine sehr gute, auch freundschaftliche Basis. Sie helfen mir, wenn Not am Mann ist und stehen immer hinter mir. Das weiß ich. Nur in letzter Zeit häufen sich die Gegebenheiten, die mich wahnsinnig machen. Das ganze begann als ich vor ca. 2 Jahren meine langjährige Freundin verließ. Als wir noch zusammen waren, sprach meine Mutter in regelmäßigen Abständen mit mir über sie. Meine Mutter meinte, dass das doch nichts für die Ewigkeit wäre, usw. Ich hörte mir das an und sah aber auch selbst ein, dass sie Recht hat. Dann folgte eine weitere Beziehung und diese ging vor einem halben Jahr in die Brüche. Nun habe ich eine neue Partnerin gefunden, bei der ich zum ersten Mal das Gefühl habe, dass sie die Partnerin sein kann, mit der ich alt werde. Ich genieße gerade die Zeit zu zweit. Neulich war ich krank und meine Partnerin kümmerte sich rührend um mich. Heute telefonierte ich mit meiner Mutter und erzählte ihr, dass sich meine Freundin so lieb um mich gekümmert hat als ich krank war. Dann fängt meine Mutter an zu fragen, was sie denn alles macht und zählt Arbeiten im Haushalt auf. Als ich verneinen musste, dass sie die gewaschene Wäsche nicht vom Dachboden abgenommen hat, fing die Diskussion an. Das müsse meine Freundin machen und ich solle mir meine Freundinnen mal nach solchen Gesichtspunkten aussuchen. Und nicht nach anderen Dingen. Mir war das echt zu blöd. Ich suche doch meine Partnerin nicht danach aus, ob sie die Wäsche für mich abnimmt. Ich höre mir ja viel an, aber heute ist mir der Arsch geplatzt. Ich habe meine Mutter am Telefon echt runter gemacht, was sie sich einbildet, mir vorzuschreiben was mir wichtig ist. Sie solle vor ihrer "eigenen Tür kehren". Sie und mein Vater haben sich nur noch in den Haaren. Ich bin glücklich. Zählt sowas nicht mehr? Das war heute der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich bin geduldig, aber heute war es zuviel. Ich musste mir in den letzten Tagen immer Fragen anhören: Kocht sie auch gut? Ich: Ja sie kocht sehr gut und wir machen das gern zusammen. . (Mutter:) Das kann sie doch auch allein machen. Ist doch schließlich normal, für den Mann zu kochen. Dann war ich krank: Ich habe zuvor meine Ernährung umgestellt. Da muss ich mir anhören, dass meine Grippe ganz bestimmt von der Ernährungsumstellung kommt. Ich esse vegan. Ja, und weil ich kein Fleisch mehr esse, werde ich krank. Sagt auch mein Vater. Komischerweise sagen meine Ärzte was anderes. Nämlich, dass es gut ist gesund zu leben und abzuspecken. Meine Mutter ist adipös. Soviel dazu. Es sind ständig solche kleinen Scharmützel, die mich irre machen. Sie fragt was, und will dann irgendwas hören, was in ihr Lebens- und Rollenbild passt. Außerdem gibt sie mir ständig "Ratschläge" und berichtet was andere junge Leute in ihrem Umfeld machen und wie toll das ist. Beispiel: Der Mann meiner Cousine trägt schöne Klamotten. Neulich trug er eine farbige Hose. Hach sah er schön aus. - Meinte meine Mutter. Ich trug schon vorher farbige Hosen, da sagte bisher keiner was. Dann fragt sie mich, ob meine Hose neu ist. Ich bejahe. Sie fragte, was sie denn gekostet hat. 25,- Euro. "Kauf dir doch mal was richtiges." ist die Antwort, die ich dann bekomme. Dann haben wir uns mal zum Shoppen getroffen. Sie sagte, sie will mir mal eine Lederjacke kaufen. Ich brauche aber keine Lederjacke. Sie hat solange rumgenervt, bis ich gesagt habe: "Gut, dann kauf die Jacke." Die 300 Euro Jacke hängt nun im Schrank. Das sind alles solche Geschichten, die mich tierisch nerven.
Um auf meine Freundin zurückzukommen. Sie hat bereits ein Kind aus einer vorherigen Beziehung. Ich komme mit dem Kind bestens klar. Auf jeden Fall erzählte ich früher immer gern mal was von meinen Beziehungen. Momentan habe ich da überhaupt keine Lust mehr drauf. Schon als ich meine jetzige Partnerin kennenlernte, meinte meine Mutter, dass ich mir das überlegen soll mit dem Kind. Es ist nicht meines und bla bla bla. Selbst meine Oma ist das cooler drauf. Sie meinte, dass solche Patchwork-Kinder viel mehr die Familie zu schätzen wissen und selbständiger sind.
Ich habe das Gefühl, egal was ich mache, es ist in den Augen meiner Mutter sowieso verkehrt. Mein Vater meckert zuhause nur rum. Ich bin genervt durch dieses ständige Bevormunden und dass sie mir einreden will, wie ich mein Leben zu führen habe, mit wem ich es verbringe und was ich für Kleidung trage. Das sind nur Beispiele. :-) Es nervt. Und heute ist es eben aus mir rausgeplatzt und ich habe sie angepampt am Telefon, dass ich mir diese Sch***** nicht mehr anhören kann und sie sich verdammt um ihren Kram kümmern soll. Da hat sie genug zu tun. Es kotzt mich einfach nur an. Ich habe gar keine Lust mehr irgendwas zu erzählen, weil sie sowieso was dagegen zu sprechen hat. Sie hat dann auch aufgelegt. Ich weiß nicht wie ich ihr entgegentreten soll, wenn sie mal wieder anruft. Was denkt ihr? Ich will, dass sie kapiert, dass sie sich nicht immer in meine Angelegenheiten reinhängen soll. Ich hole mir bei meinen Eltern gern mal einen Rat, aber wenn es um existenzielle Dinge geht. Aber ich lasse mir nicht in die Auswahl meiner Freundin oder in meine Haushaltsführung oder die Wahl meiner Klamotten reinquatschen.