Hallo!
Ich bin grade unendlich verzweifelt und stehe vor den Scherben meiner Existenz... Da ich das Gefühl habe grade völlig einsam und allein damit zu sein, wäre ich Euch so dankbar wenn Ihr weiterlesen würdet. Ich weiß, es gibt sicher kein Patentrezept mir in meiner jetzigen Lage zu helfen, aber ich bin grad so aufgelöst, dass ich schon sehr froh wäre jemanden zum Reden, für ein wenig Beistand zu haben,...
Ich hab gestern erfahren, dass ich in meinem Studium exmatrikuliert worden bin. Einfach so, ohne Vorwarnung. Das Ganze ist sehr kompliziert zu erklären, aber es hängt jedenfalls mit einer bloßen Formalie zusammen, die ich quasi übersehen oder auch verschlampt hab weil ich zum damaligen Zeitpunkt durch Geldsorgen, familiäre Probleme, Überarbeitung um Studiengebühren zu erwirtschaften usw, sehr überfordert war. Nun gilt bei mir eine Prüfung die ich noch nicht einmal zu diesem Zeitpunkt hätte abeisten müssen, als endgültih nicht bestanden. Dabei hatte ich für die Hausarbeit um die es hier geht nichtmal ein Thema zugeteilt bekommen, oder eine Frist. Ich kann jetzt WENN die Dozentin mir letzteres bescheinigt und bereit ist mir zu helfen einen Antrag bei der Universität stellen das Prüfungsergebnis zu annulieren und mich wieder zu immatrikulieren. Man sagte mir seitens der Verwaltung aber schon, dass die Aussichten sehr schlecht wären und ich mir keine Hoffnungen machen soll.
Wie gesagt, ich erspar Euch hier mal den ganzen ellenlangen Sachverhalt.... Jedenfalls lebe ich normalerweise von einem Kfw-Studienkredit. Der ist nun mit sofortiger Wirkung gesperrt, das heißt ich hab ab 1. Mai keinerlei Geld mehr um Miete etc. zahlen zu können. Zudem wird die Rückzahlung von den bisher ausgezahlten rund 12.850 plus monatlichen Zinsen fällig. Ich hab heute schweren Herzens, nur um meine Sozialversicherung zu sichern, schon beim Jobcenter angerufen, meinen Fall geschildert und mich vorläufig arbeitslos gemeldet. Morgen muss ich dann persönlich hin um Harz IV zu beantragen...
Das ist für mich auch deswegen so schlimm weil ich wahnsinnige Angst vor den Reaktionen meiner Familie habe. Meiner Mutter bin ich ziemlich egal... außer sie selbst will etwas von mir. Ich hab durch sie sehr viel Schlimmes in meinem Leben mitgemacht und schleppe viele Narben mit mir herum. Mein Vater bedeutet mir viel und wir haben ein sehr gutes Verhältnis - so lange ich seinen Ansprüchen gerecht werde. Die sind hoch. Sowohl er als auch mein Bruder sind echte Erfolgsmenschen, die immer viel erreicht haben und so ein Versagen wie meines nicht verstehen können. Ich war für beide schon die letzte Versagerin als ich direkt nach dem Abi erstmal einen falschen Studiengang ergriffen hatte und den dann abgebrochen hab. Ich hatte dann eine kaufmännische Ausbildung absolviert.... drei für mich furchtbar unglückliche Jahre, nur um meinen Vater zufrieden zu stellen und seine Zuneigung zurück zu gewinnen, wenn ich ehrlich bin. Ich selbst wollte diesen Weg nie... Deshalb war ich auch so froh im Anschluss (2008) wieder studieren zu dürfen. Diesmal das richtige Fach und es macht mir auch wirklich Spaß! Hart war nur das Geld aufbringen... Dank der horrenden Studiengebühren an meiner Uni (500 plus Semesterbeitrag von 370!) hab ich quasi non-stop gearbeitet...nie Urlaub, nie entspannen können und hab dabei schon vieles in der Uni vernachlässigt in meinen bisherigen drei Semstern. Ich hatte jetzt fest vor dies aufzuholen und arbeitstechnisch kürzer zu treten... doch da wurde ich ja nun exmatrikuliert.
Ich hab mich zuletzt eh schon oft so einsam und wertlos gefühlt... Mein Leben war noch nie leicht, doch als meine zweite richtige Beziehung, die ich für die Liebe meines Lebens hielt, vor ein paar Jahren aufs Übelste zerbrach, ging es für mich richtig bergab. Mein Ex-Freund hatte ein regelrechtes Doppelleben geführt, mich mit anderen Frauen aufs heftigste belogen und betrogen.... als ich es heraus fand drehte er einfach den Spieß des Schuldigen um und trat michwirklich nur noch mit Füßen.... ich hab mich in dieser Zeit sehr doll, und immer schlimmer erniedrigen lassen... Bis von meiner Selbstachtung nichts mehr übrig war. Im Grunde fühle ich mich seit dem wie ein Stück wertloser Abfall den niemand lieben kann. Ich hab auch bei Freunden immer große Angst nicht gut genug zu sein, zurück gewiesen zu werden und mich ständig "beliebt machen" zu müssen. Deshalb hätte ich auch jetzt grade wo für mich hier allein zuhaus die Welt zusammen bricht viel zu große Angst mich ihnen zur Belastung zu machen. Ich kann glaube ich grad niemanden um Hilfe bitten...
Ich hab jetzt schon viel zu lang geschrieben... Sorry, dass es so ausschweifend wurde! Ich bin grad einfach nur durch den Wind, fühl mich so verzweifelt, ausgebrannt und kurz vorm zusammen klappen. Wenn mein Studium jetzt zu all den vorigen Problemen ohne Ausweg auch noch verliren ist, stehe ich wirklich vor dem absoluten nichts. Ein Abgrund... ich weiß nicht wie ich danach noch weiter machen soll...
Ist jemand hier, der mir vielleicht einen Rat geben kann oder einfach zum Schreiben?