Hallo,
eigentlich ist bei dem Titel schon alles gesagt ;-) Werde aber nochmal tiefer gehen.
Wir sind bei Mitte 40ig. Mein Freund ist ein herzensguter, treuer und humorvoller Mensch. Ich weiß und spüre auch das er mich liebt und das er es mit mir ernst meint. Jedoch gibt es auch die andere Seite von ihm, er ist gefühlskalt, kann keine Schwäche zulassen oder zeigen. Zeigt sich gerne als Macho. Er kann sich auch nicht entschuldigen, immer sind die anderen Schuld oder die Umstände. Er mag es bequem und mag natürlich auch keine Veränderungen in seinem Leben. Genau so wenn wir über Kompromisse reden, ich gebe meist nach, weil es entweder sonst eskaliert oder er blockt irgendwann ab. Das ist schon sehr anstrengend. Ich weiß, dass ich da auch meinen Teil dazu beitrage , im negativen Sinne. Ich bin zu gutmütig, möchte keinen Streit und gebe deswegen auch schnell nach oder sage sogar gar nichts. Frauen bzw. ich bin ja eher so erzogen worden zu helfen (Helfersyndrom) Aber damit tu ich meinem Freund und der Beziehung keinen gefallen.
Er hat zwei ältere Schwestern, er war der langersehnte Junge endlich, und wurde von seiner Mutter total verwöhnt , ihm wurde alles durchgelassen (somit hat er auch keine Grenzen gezeigt bekommen) Seine Mutter hat ihm auch mit weit über 20 seine Wäsche noch hingelegt.
Es ist der Klassiker. Männer müssen stark sein, dürfen nicht weinen, Gefühle zeigen oder zu beschreiben ist den Frauen vorbehalten. Das macht mich mit unter auch wütend, dass es diese Rollenverteilung immer noch gibt. Wir sind Menschen , egal ob Frau oder Mann, jeder ist mal stark, mal schwach. Evolutionär war es ja früher so, als Jäger und Sammler musste man stark sein , hart formuliert: Die Jammerlappen sind wohl irgendwann ausgestorben und die Machos haben überlebt. Heute sollte es doch anders sein?!
Ich wünsche mir eine tiefe Beziehung ( ok, aufpassen bei der Partnerwahl :-D) Eine Trennung kommt für mich aber nicht infrage. Also nun die Fragen und die Fakten....
Ich sollte öfters meine Grenzen und Haltung wahren, auch wenn er dann rum bockt , standhaft bleiben! Woran liegt es bei mir , wahrscheinlich die Angst vor Ablehnung?!
Ihm nicht alles durchgehen lassen. Und ihm vertrauen geben, aber kein Druck machen, dass es nicht schlimm ist sich zu öffnen.
Ich möchte halt auch nicht die Frau sein, die immer herummeckert. Räume deine Sachen weg, mache mehr sauber und hänge nicht immer am PC. Ich weiß, die „ich“-Botschaften sind da gefragt.
Ok, das war's erstmal. Welchen Rat könnt ihr mir geben? Wie geht ihr damit um? Und wie kann ich mir treu sein, ohne mich zu verbiegen?
Schöne grüße